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Belvedere: Wie heftig man Grünwaschen kann

Die Grünen nützen mit gewaltiger Intensität die (hoffentlich) wenigen Jahre, in denen sie noch regieren, um möglichst rasch möglichst tiefe Spuren der Ideologie und des Machtmissbrauchs zu graben. Das reicht in viele verschiedene Bereiche, von denen ich vor einigen Tagen hier schon einige dargestellt habe. Inzwischen bin ich auf einen weiteren Bereich gestoßen, auf das Belvedere, also einen Teil des großen österreichischen Kulturimperiums, in dem ein grüner Vizekanzler und eine rotgrüne Staatssekretärin derzeit schalten und walten können, wie sie wollen. Das geschieht mit großer Intensität, wenn auch heftig verlogen.

Das sei heute gleichsam als Ergänzung dieser früheren Grün-Bilanz hinzugefügt.

In üppiger Papierqualität hat die das Belvedere verwaltende "Österreichische Galerie", die behauptet, eine "wissenschaftliche Anstalt" zu sein, ein offenbar kostenloses Magazin im üppigen Umfang von 72 Seiten herausgebracht. Das Heft macht freilich keinen Appetit, dem Sommerpalais des Prinzen Eugen und seinen Sammlungen wieder einmal einen Besuch abzustatten, sondern erweckt trotz graphischer Opulenz Gefühle des Zorns ob einer unerträglichen ideologischen Indoktrination, die einen Eindruck erweckt, als ob es das Zentralorgan der Grünen wäre. Nur wird es eben nicht von den Grünen herausgebracht, sondern von einer mit stolzen Steuermillionen finanzierten Institution.

Dabei ist die Tatsache des konsequenten Kampfgenderns durch die fast rein weibliche Redaktion noch der harmloseste Aspekt, auch wenn er das Lesen nicht gerade einfacher macht.

Zur Verdeutlichung des Grunds der Übelkeit sei einfach eine Reihe von Zitaten aneinandergereiht, wie sie in diesem Heft zu finden sind:

  • "Museen als Akteure des Kolonialen",
  • "Suche nach Spuren feministischer Subjektivität",
  • "Diversität und Nachhaltigkeit",
  • "Berühmte Museumsdirektoren wandten sich gegen Nationalismus und bequemen Konservativismus",
  • "zunehmende Diversität der Gesellschaft Rechnung tragen",
  • "Im Belvedere gibt es in allen Abteilungen Kolleg*innen, die nicht aus eingesessenen österreichischen Familien der sogenannten "Dominanzkultur" kommen",
  • "so werden aktuelle Themen wie etwa die Entkolonialisierung des Museums dringlich",
  • "das Thema Nachhaltigkeit im Belvedere hat einen großen Stellenwert",
  • "… ist grüner zu werden ein Thema, das uns massiv beschäftigt",
  • "wir haben ein Nachhaltigkeitskonzept",
  • "Beteiligung des Museums als Akteur und Profiteur an der rassistischen Beraubungs- und Kulturpolitik des Nationalsozialismus".

Erschöpft? Ich war es jedenfalls – dabei war ich erst bei Seite 8 angelangt und fühlte mich außerstande, mich durch noch weitere 64 Seiten mit solchem ideologischen Schwampf durchzuarbeiten.

Umso köstlicher übrigens, von wem die so grünmoralistischen Heftemacher, Antikolonialisten und Umweltretter Geld für ganzseitige Inserate entgegennehmen. Da lernt man: Beim Abcashen haben die Grünen plötzlich eine ganz andere Moral. Da werben etwa:

  • "Alfa Romeo" für den neuesten SUV (also für eines jener Fahrzeuge, die von den Grünen sonst mit besonderem Hass verfolgt werden),
  • der Flughafen Wien (von dem die ansonsten von den Grünen so verteufelten Flugzeuge starten),
  • Schlumberger Sparkling (nicht gerade ein Arme-Leute-Getränk) und noch zahlreiche andere Luxusprodukte.

Aber: Die grüne Käuflichkeit ist auf tapfere grüne Widerstandskämpfer gestoßen. Denn die am wenigsten ideologiekonformen Inserate wurden im Heft am weitesten nach hinten verbannt. So einfach kann man sein Gewissen wieder grünwaschen.

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