Der Wrabetz-Hype ist nur ein Ablenkungsballon in der Ablöse von Pamela Rendi-Wagner als SPÖ-Chefin. Selbst dem Unfähigsten in der (noch) Löwelstraße ist nämlich völlig klar, dass mit dem ORF-Edelpensionisten und Rapid-Präsidenten in Ludwigs Nobelloge am Opernball kein roter Staat zu machen ist.
Mir fällt aber eine andere Dominanz auf, so heimlich, still und leise quasi durch die Hintertür – die Arbeiterkammer*Innen-Präsidentin Renate Anderl!
Es vergeht praktisch kein Tag, an dem nicht zur besten ORF-Zeit – kurz vor den Nachrichten – irgendein Ratschlag von der Arbeiterkammer gesendet wird; "die AK immer auf Ihrer Seite!" Und deren rote Chefin, Frau Anderl, wird auch nicht selten in Bild und Wort zitiert, so wie in der ORF-Pressestunde am vergangenen Sonntag.
Weitere Themen für eine Präsidentin der Arbeiter sind allein in den vergangenen Tagen z.B.:
- Dienstag, 21.2.2023, AK und ÖHG Pressekonferenz: Die Zukunft der Hebammen-Betreuung sichern mit Renate Anderl, AK-Präsidentin.
- 20. Februar in der Rathauskorrespondenz: Info- und Beratungsmesse: Medienrundgang mit u.a. AK Präsidentin Renate Anderl und Bildungsdirektor Heinrich Himmer (AK Wien Bildungszentrum, 4., Theresianumgasse 16-18).
- Vizekanzler Werner Kogler, Staatssekretär Florian Tursky, Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl und die stv. Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Mariana Kühnel laden die Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich zu einer Pressekonferenz zum Thema "Digitale Kompetenzoffensive für Österreich".
- Die UNO hat den 20. Februar zum internationalen Tag der sozialen Gerechtigkeit ausgerufen. AK Präsidentin Renate Anderl fordert aus diesem Anlass nichts weniger als: "Österreich soll 2030 der beste Sozialstaat der Welt sein! Vom Sozialstaat profitieren alle, egal ob arm oder reich. Er gibt den Menschen Sicherheit, egal was das Leben bringt. Auch die kommenden großen Herausforderungen werden wir nur mithilfe der ausgleichenden Kraft des Sozialstaats bewältigen."
- "Für Jugendliche gilt die Ausbildungspflicht bis 18. Sie brauchen dafür aber auch genügend Ausbildungsplätze", sagt AK Präsidentin Renate Anderl anlässlich der heutigen Infomesse zur Ausbildungspflicht in der AK Wien. In Wien fehlen in den Betrieben 7.700 Lehrstellen, und Jahr für Jahr bekommen mehrere hundert Jugendliche nicht ihren gewünschten Schulplatz etwa in den HTL. "Da müssen die Unternehmen wirklich die Lehrstellenlücke schließen", fordert Anderl,
Da mögen sich Rendi-Wagner, der Burgenländer und der Kärntner noch so engagieren – Frau Anderl ist für die Ablöse bereit. Und niemand in der SPÖ wird es wagen, nicht für sie zu stimmen... (schon gar nicht gegen eine Frau!)
Dr. Günter Frühwirth ist Jurist und begeisterter Bahnfahrer. Die gesellschaftspolitische Entwicklung Österreichs verfolgt er mit aktivem Interesse.