Gerhard Kirchner hat in seinem vortrefflich recherchierten Artikel auf die Zukunft und die neuesten Technologien auf dem Gebiet der Kernkraft hingewiesen. Im Folgenden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ein paar zusammengefasste Hinweise auf zwei dieser Entwicklungen, die, im Gegensatz zur Fusion, voraussichtlich in absehbarer Zeit kommerziell zur Verfügung stehen werden.
- X-Energy entwickelt einen Kugelhaufenreaktor der IV. Generation von Reaktoren. Ein Hochtemperatur-gasgekühlter Reaktor, dessen Weiterentwicklung in Zusammenarbeit mit dem US Department of Energy in Oakridge, Tennessee, stattfindet, inklusive der Fabrik zur Erzeugung der Brennstoff-Graphitkugeln.
Die Technologie ist inhärent kernschmelzsicher, Betriebseinheiten von 80 MWe (Small Modular Reactor) können in 4-Packbau 320 MWe liefern. Die Brennstoff-Fabrik soll 2025 in Betrieb gehen, das Grundmodell XE-100 im Jahr 2028! Vorgesehene Betriebszeit 60 Jahre. Ebenso in Entwicklung ist ein transportabler Kleinreaktor von 2 bis 7 MWe, der in einen Behälter von der Größe eines Schiffscontainers passt.
- Der Dual-Fluid Reaktor ist ein Reaktor der V. Generation mit einer Nennleistung von 300 MWe. Brennstoff und Kühlkreislauf sind flüssig. Als Brennstoff kommen alle spaltbaren Elemente in Frage, inklusive Thorium, Natur-Uran und wiederaufbereitete "vorverbrauchte" Kern-Brennstoffe. Dieser Reaktor ist acht bis zehn Mal effizienter als Leichtwasserreaktoren. Er ist ebenso inhärent kernschmelzsicher! Bau des Prototyps 2029, die Serienproduktion ist für 2034 geplant.
Beides sind inhärent kernschmelzsichere Entwicklungen für eine greifbare Zukunft. In Anbetracht der in Betrieb, im Bau befindlichen oder geplanten Kernkraftwerke in fast allen Ländern Europas (also inklusive Schweden und Finnland, sowie aller Nachbarn Österreichs und Deutschlands) könnten sich deren ignorante und verbohrte Politiker, Bürger und Ökoderwische noch informieren, und sich mit diesen sogar politisch verkaufbaren Technologien vertraut machen. Dann ist es vielleicht noch nicht zu spät, um den wirtschaftlichen Selbstmord Österreichs und Deutschlands zu vermeiden! Die Alternative ist, sich wirtschaftlich im Rollstuhl von den Nachbarn schieben zu lassen. Nur wird die Invalidenrente kaum ausreichen, diese dann zu bezahlen.
Mehr Mathematik, Physik und Chemie in den Schulen aller Niveaus, würde ebenso eine informiertere Wählerschaft erzeugen und dem wirtschaftlichen Überleben dieser Länder nützen …
Zur Überprüfung des Inhaltes und weiterer Studie sind folgende Websites geeignet:
https://x-energy.com/video/technology-explainer
https://dual-fluid.com/canada/
https://dual-fluid.com/wp-content/uploads/2022/03/Dual-Fluid_Whitepaper_EN_screen.pdf
DI Helmut Wöber ist Diplom-Bergbauingenieur, lebe in einem Vorort von Vancouver, Kanada, und war beruflich auf allen fünf Kontinenten und Grönland tätig, u.a. auch auf dem Gebiet Uranexploration und Uranbergbau.