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Inzwischen hat wohl jeder Politiker Europas bis zur dritten Reihe scharf die Vorgänger-Generation getadelt, weil diese uns bei der Energieversorgung in eine total einseitige Abhängigkeit von Russland gebracht hat. Sie haben mit diesem Tadel absolut recht, politisch wie ökonomisch. Umso unverständlicher ist, dass sie jetzt haargenau den gleichen schweren Fehler in Hinblick auf China begehen.
Nichts anderes bedeutet der EU-Beschluss, dass binnen weniger Jahre alle – fast alle – verkauften Autos nur noch einen Elektroantrieb haben dürfen. Das bedeutet einerseits die Zerstörung der europäischen Autoindustrie mit ihrem Kern-Knowhow, dem Verbrennermotor, die vor allem das Rückgrat der deutschen Wirtschaft gewesen ist. Von dieser hat auch Österreich über die vielen Zulieferbetriebe enorm profitiert. Das bedeutet andererseits, dass China – dessen Kassen wir ohnedies seit Jahrzehnten durch einseitigen Handel prall füllen – nun auch bei der Batterien-Herstellung eine globale Monopol-Situation bekommt.
Zwar können in den nächsten Jahren auch in Europa Produktionslinien aufgebaut werden (nachdem man halt all die Investitionen in den Verbrennungsmotor abgeschrieben oder nach Afrika, Lateinamerika oder Indien verschenkt hat …), aber der Zugang zu den notwendigen Rohstoffen bleibt dennoch überwiegend in chinesischer Hand. Ganz abgesehen davon, dass der Abbau von Lithium, Kobalt & Co gewaltige soziale und Umwelt-Schäden auslöst.
Vor allem aber: So wie Russland das Erdgas kann künftig die chinesische Diktatur das ihr von der EU geschenkte Elektroauto-Monopol als Erpressungswaffe einsetzen – nicht nur in Hinblick auf die Preise.
Aber soweit hat die EU-Politik auf der Suche nach kurzfristigen populistischen Erfolgen nicht gedacht. Hauptsache, durch Europa fahren emissionsfreie Autos. Da kann man offenbar die Tatsache ignorieren, dass viele Emissionen halt nur transferiert worden sind.
Eigentlich müsste auch die EU mitbekommen haben, dass der Energiemangel und die deshalb – in geradezu naturgesetzlicher Logik – explodierenden Preise bei Gas und Strom derzeit die größten Probleme von Wirtschaft wie Bürgern sind. Noch schlimmer: Benzin, also Erdöl, ist noch am wenigsten knapp und damit am wenigsten teurer geworden, weil es genug gibt, weil es am leichtesten überallhin transportierbar ist. Und jetzt wird ausgerechnet das Erdöl aus dem Markt gekickt! Gleichzeitig aber will vor allem Deutschland die Verwendung von Gas, Kohle und Kernkraft zur Stromerzeugung möglichst verbieten …
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".