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Selten ist es so klar geworden wie in diesen Stunden: Es gibt Wichtigeres als den Frieden. Nämlich die Freiheit. Nämlich den Hass gegen einen ruchlosen Eroberer. Beides lehrt in diesen Tagen ein tapferes europäisches Volk die ganze Welt. Es blamiert all die quer durch Europa auf Betroffenheit machenden Friedenswimmerer in Kirchen, Fernsehstationen und Politik. Die Ukrainer wollen zwar Frieden – aber nicht um jeden Preis. Diesen Preis, ihr eigenes Leben, zahlen sie nur für ihre Freiheit, die Unabhängigkeit ihres Landes. Das sind zwar ob des Wahnsinnsausbruchs in Moskau furchtbar deprimierende Tage, sie vermitteln aber dadurch zugleich auch wunderbare und wichtige Lektionen.
Gewiss, angesichts der gewaltigen militärischen Überlegenheit wird Russland irgendwann militärisch die Oberhand behalten. Daran kann es leider keinen Zweifel geben. Ist doch kein anderes Land bereit, dem ukrainischen Volk zu Hilfe zu eilen, das so verzweifelt um diese bittet.
Aber auch alleine gelassen leisten die Ukrainer viel mehr Widerstand, als Russlands Diktator Putin jemals angenommen haben kann. Die ukrainische Armee kämpft mit viel mehr Zähigkeit als der Schlächter vom Kreml angenommen hat. Nirgendwo stehen die Menschen des Landes auf den Straßen Spalier, um die Invasoren zu bejubeln, wie es Putin in seiner gespenstischen Imperatoren-Inszenierung offensichtlich erwartet hatte, sondern fast alle nehmen Waffen gegen die Russen in die Hand.
Die russischen Invasoren stoßen auf den gleichen Hass eines ganzen Volkes, wie er schon ihren Vätern 1956 in Budapest entgegengeschlagen hat, wie diese ihn schon 1968 von Prag bis Preßburg erleben mussten. Auch 1945 in Wien hat ihnen übrigens niemand zugejubelt, während die Amerikaner überall als Befreier begrüßt worden sind (dieser Hinweis stellt auch die Fakten zur absurden 1945-Diskussion richtig, die von SPÖ und Linkspresse begonnen worden ist).
Als große und beeindruckende Persönlichkeit dieses Krieges wird nicht Wladimir Putin, sondern der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Geschichte eingehen. Er ist trotz der hohen Wahrscheinlichkeit in Kiew geblieben, dort von den Russen gefasst, in den Gulag verschleppt und lebenslang seiner Freiheit beraubt zu werden. So wie es einst etwa Ungarns Nagy passiert ist. Dennoch hat er auf ein amerikanisches Rettungsangebot, ihn hinauszubringen, mit Worten geantwortet, die einem die Tränen in die Augen treiben: "Ich will keine Mitfahrgelegenheit, ich will Waffen."
Tief beeindruckend sind aber auch so viele russische Bürger, die sich trotz der Massenverhaftungen durch Putins Schergen offen gegen den Aggressionskrieg des Diktators stellen. Sie beweisen, dass die Russen eben nicht so sind wie Wladimir Putin, wie die wirre Hetze des kleinen Mannes mit dem aufgedunsenen Gesicht, wie seine tausendfachen Mordbefehle gegen ukrainische Bürger, die niemandem etwas getan haben. Das russische Kulturvolk ist auch nicht so wie die Soldaten dieser russischen Armee, die blind alle kriminellen Befehle befolgen.
Anzuerkennen ist, dass diesmal auch fast die gesamte Sport- und Kulturwelt als Reaktion auf den Einmarsch alle Events mit Russland abgesagt hat. Und jene ganz wenigen, die das noch nicht getan haben, werden unter gewaltigen Druck des europäischen Publikums kommen.
Respektabel ist immerhin, dass sich selbst China im UNO-Sicherheitsrat nicht an die Seite Putins gestellt hat. China verfolgt auch sehr genau, wie heftig sich die schlecht gerüsteten Ukrainer wehren – und denkt dabei ständig an Taiwan, das Peking ja gerne schlucken würde: Wenn sich schon die Ukraine so heftig wehrt, wie intensiv wird das dann das viel besser gerüstete Taiwan tun! Zugleich wären für China angesichts seines intensiven Handels die Reaktionen der Außenwelt (halt mit Ausnahme von Moskau, Teheran und Caracas) wirtschaftlich noch viel unangenehmer.
Und besonders eindrucksvoll ist schließlich, dass Russland jetzt doch vom internationalen Zahlungs-System Swift ausgeschlossen wird. Ja, das ist auch unangenehm für den Westen, aber angesichts des ungeheuerlichen russischen Verhaltens die einzig richtige Entscheidung. Die freie Welt hat schon größere Leistungen geschafft, als einen Ausfall russischer Gaslieferungen zu kompensieren. Auch wenn das kompliziert und teuer sein wird.
Ansonsten bieten sich dem Blick auf die westliche Seite Europas aber zum Teil auch ganz andere Bilder:
Da steht nach wie vor die absolut beschämende Groteske an oberster Stelle, dass Deutschland und einige andere Staaten wie Österreich der Ukraine in keiner Weise beistehen, dass sie ihr die dringend benötigten Waffen weiterhin mit absurden Argumenten verweigern. Diesbezüglich ist hingegen der britische Premier Boris Johnson besonders vorbildlich, der der Ukraine besonders schnell mit Waffen geholfen hat (wie lächerlich erscheinen angesichts des Krieges übrigens die Versuche der Medien und der britischen Opposition, Johnson zu stürzen, nur weil dieser offenbar bei ein paar verbotenen Partys gewesen ist und dafür halt jetzt eine Verwaltungsstrafe zahlen wird müssen – als ob auch nur ein einziger Brite oder Europäer wirklich zwei Jahre lang alle Corona-Vorschriften penibel eingehalten hätte …).
Hochinteressant ist das totale Schweigen der Feministinnen. Dabei wäre doch nach ihrer Kindergartenlogik (die viele Parteien in ihrer Dummheit übernommen haben) jetzt ein Riesenprotest fällig: Die ukrainischen Frauen werden massiv diskriminiert, da ihr Land nur alle Männer (zwischen 18 und 60) zu den Fahnen ruft und ihnen die Ausreise untersagt. Was? Dagegen protestiert keine der unzähligen und fett von unseren Steuergeldern lebenden Frauenministerinnen, Frauenbeauftragten, Frauenpolitikerinnen, die Tag und Nacht über angebliche Diskriminierungen jammern? Jetzt auf einmal ist die sonst so verdammte toxische Männlichkeit gefragt? Jetzt sieht niemand eine Diskriminierung darin, dass die Ukraine allen Frauen bei der Flucht hilft, diese hingegen den Männern verbietet, weil die Männer für das Land, die Frauen und Kinder kämpfen (und sterben) müssen …
Auch die Gesetzgeber und Justizapparate haben durch den Ukrainekrieg etwas zum dringenden Nachdenken bekommen. Nämlich, dass ihre eigene "Hass"-Judikatur infam ist. Denn Hass hat sich jetzt geradezu als lebensnotwendig erwiesen. Wir würden krank, würden wir nicht hassen. Dabei ist der gesetzwidrige Hass der meisten Österreicher auf Putin, auf seine Helfershelfer und Soldaten, die ohne nachzudenken in diesen Krieg ziehen, moralisch voll im Recht. Doch eigentlich ist in Österreich und einigen anderen westlichen Ländern der Hass streng verboten. Das ist ein schandbarer Erfolg der linken Political Correctness. Gemäß dieser irren Gesetzgebung dürfen wir höchstens sagen: "Die Russen sind halt so."
Die Linken in ihrer abgrundtiefen Blödheit kritisieren jedes Volk, das sich militärisch gegen das Böse zu wehren versucht. Sie lehnen Krieg ab – und sind damit in Wahrheit erst recht seine Paten. Wer glaubt, dass Hass verboten sein muss, wer meint, dass Aggressoren ohne Waffen besiegt werden können, ist – wie das deutsche, wie das österreichische Parlament – ein realitätsfremder Träumer, der von der Welt keine Ahnung hat.
Die von Linken (von deklarierten wie auch von Othmar-Karas-artigen) beherrschte EU müsste in diesen Stunden demütig Abbitte leisten: Sie hat eine schandhafte Kampagne gegen Polen und Ungarn inszeniert, weil sich diese Länder gewehrt haben gegen Flüchtlinge aus fernen Kontinenten mit noch fernerer religiöser und kultureller Prägung. Jetzt aber leisten gerade diese beiden Länder Großes und Heroisches bei der Aufnahme aller Ukrainer, die in ihr Land flüchten. Weil sie eben christliche Nächstenliebe und nicht sozialistische Fernstenliebe praktizieren. Aber weit und breit ist nichts von einer solchen EU-Abbitte zu hören.
Noch peinlicher wird es in Österreich, wenn jetzt alle schwadronieren, dass mehr fürs Bundesheer getan werden müsste. Jedoch sagt kein einziger konkret etwas Relevantes dazu. Niemand sagt, dass Österreich als erstes die auf Befehl der SPÖ und Kronenzeitung kastrierten Eurofighter wieder wie normale Flugzeuge einer normalen Armee ausstatten müsste. Das könnte relativ rasch geschehen. In Österreich wird höchstens eine Kommission langmächtig tagen, um Beschlüsse über eine Aufrüstung des Bundesheers so lange hinauszuzögern, bis die Menschen vergessen haben, was der dringende Anlass dafür gewesen ist.
Am meisten widert aber an: Während in der Ukraine Menschen so aufopferungsvoll für ihre Freiheit und die ihres Landes kämpfen, gibt es in Österreich Menschen – die für die Freiheit vom Impfen kämpfen. Noch kranker geht‘s nicht mehr. Ausgerechnet die beiden Parteien, die eigentlich sogar das Wort "Freiheit" im Namen haben, sind jene beiden Parteien, denen die Freiheit des ukrainischen Volkes - höflich ausgedrückt - völlig egal ist.