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Nochmals 1789, nun aber „Equity“ – der neue Kampfbegriff der US-Demokraten

Mit "Equity" haben die US-Demokraten nach Barack Obamas fulminant erfolgreichem Slogan "Yes we can" neuerlich eine "Idee" gefunden, unter deren Flagge ein Erfolgskurs befahren wird, dem die Welt der westlichen Demokratien nur noch zuzustimmen braucht. Um ihren endgültigen Untergang als "Erste Welt" erfolgreich hinter sich zu bringen.

Als 1789 die Ideen von Glaube, Liebe und Hoffnung durch Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit vom religiösen Sockel gestürzt wurden, war "Gleichheit" noch nicht durch "Equity" ins Englische übersetzbar. Die neue Welt der entstehenden Demokratien vertraute noch den europäischen Wortschöpfern in Paris: "Gleichheit" hieß noch: Gleichheit für alle, um alle Ungleichheiten der Stände, denen die christlichen Kirchen durch Jahrhunderte die Stange gehalten hatten, für immer zu beseitigen.

(Um das logische Problem der Kategorie Gleichheit, das von Aristoteles bis zu Hegel und darüber hinaus jede Logik und politische Ethik umtreibt, bekümmerte sich die revoltierende Welt der Großen und Kleinen rein gar nicht: Politiker und Völker agieren immer philosophiefrei, sie existierten sonst nicht als Politiker, Parteien und Massen. Nur wer die Schule der Philosophen schwänzt, darf sich seinem stets erneuerbaren politischen Denken und Reden samt Handeln mit freier Lust hingeben. – Womit allerdings auch der Umkehrschluss unerbittlich richtig bleibt: Philosophen taugen ex ovo nicht dazu, Menschen durch das jeweilige politische Kampf-Gelände zu führen. Platon hat an sich selbst exemplarisch vorgeführt, was mit Philosophen geschieht, die diesem Kulturgesetz zuwiderhandeln. Und dennoch wäre die moderne Demokratie ohne Philosophen nicht einmal "angedacht‘" worden.)  

Als Präsident Clinton in seiner zweiten Amtsperiode die Parole ausgab: "Wiederherstellung der Chancengleichheit" in den USA sei die Aufgabe seiner Generation, konnte man noch glauben, er rede als Nachfolge-Enkel der 1789-Generation, sowohl der französischen wie der ersten Generation der neu entstehenden Vereinigten Staaten von Amerika.

Wenn der jetzige Präsident Joe Biden die Parole "Equity" als neues Ideal für eine neue USA ausruft, lässt sich an die Nachfolge-Tradition einer erfolgreich fortschreitenden Aufklärung nicht mehr glauben. Equity statt Egalité lautet nun die Parole für die USA: Die ganze "globale Welt" muss neu missioniert werden. Was Bush mit "Kriegen und Besatzungen" nicht schaffte, das wird Biden mit Aktivisten und neuen Wortschöpfungen schaffen.

Aber ein Politiker wäre keiner, wenn er nicht wüsste, wie man mit neuen Großbegriffen, die ins Planschbecken des öffentlichen Meinens geworfen werden, medienwirksam jongliert: Wie man nur jenes Bedeutungssegment der neuen Parole-Begriffe in das hellste Licht rückt, mit dem man das politische Handeln "alternativlos" in eine neuartig erleuchtete Zukunft führen kann.

Es ist kein Zufall, wenn sich in fast allen Executive Orders der Biden-Administration ein Verweis auf "Equity" findet. Ein neuer Kampfbegriff der US-Demokraten geht nun um die Welt, so rasch wie das berühmte "Lauffeuer" der deutschen Sprache, dem das Glück zuteil wurde, "sächlichen Geschlechts" zu sein, womit es vorerst von aller Equity-Pflicht befreit bleibt. (Es könnte gleichbedeutende Wörter mit männlichem oder weiblichen "Geschlecht" in anderen Sprachen beleidigen.)

Flaubert geniert sich im neuen Frankreich

Die Sansculotten zu Paris schleiften die Bastille im Namen einer Egalité, die von "Equity" noch nichts ahnte, geschweige wusste. Der neue Bürgerfranzose sollte alle Unfreiheiten des Ancien régime hinter sich lassen, kein Ständezwang sollte nochmals den freien Zugang zu allen Berufs-Karrieren in Gesellschaft und Kultur blockieren dürfen. Dieser freie Zugang wurde vom alten Stände-System, modern zu reden, "diskriminiert", mehr noch: zugemauert und als unchristliche und unfranzösische modernité desavouiert. Aber nach der Revolution musste jeder Bourgeois, der das alte System oder dessen (vor allem ökonomische) Reste nochmals beerben wollte, fürchten, von revolutionsbegeisterten Citoyens an die nächste Laterne gehoben zu werden.

Was wird aus dem ehrwürdigen Kampfpaar Citoyen-Bourgeois im neuen Gelände von Equity und Diskriminierung?

Die Unterschiede der Stände wurden noch nicht auf "Diskriminierung" (mangelhafte Achtung und Anerkennung), sondern auf eine ungerechte Macht-Verteilung der vorbürgerlichen Gesellschaft in Europa zurückgeführt. Eine Ungerechtigkeit, die an der langen Hand der Geschichte entstanden und die längste Zeit durch Gottesgnadentum geschützt war, am Ende aber durch eine gewalttätige Revolution und ihre prekären Nachwirkungen (Napoleonische Kriege in ganz Europa) in sich zusammenfiel.

Doch die Einrichtung von demokratischen Republiken in ganz Europa hatte es nicht so relativ leicht, wie die gleichnamige Einrichtung einer republikanischen Demokratie in US-Amerika. Davon gibt noch heute Flauberts Schilderung des Parlaments in Paris ein beredtes Zeugnis (L’Éducation sentimentale, 1869): Jede Interessengruppe war vertreten, vom Geflügelzüchter bis zu Hausbesitzer, und jede versuchte, aus dem allgemeinen Kuchen ein möglichst großes Stück für ihre Klasse und Gruppe herauszuschlagen. Dann aber kam die deutsche Rache von 1871 dazwischen, und die Demokratiesorgen der Franzosen wurden von anderen – nationalen – (Selbsterhaltungs-)Sorgen und neuen Rachegedanken überdeckt.

Flauberts Schilderung lieferte einen ersten Vorgriff auf die Equity-Politik der US-Demokraten von heute. Ein zweiter Vorgriff geschah am Ende der Weimarer Republik, als eine Mehrheit der Deutschen überzeugt war, ihr gewähltes gemeinsames Parlament sei nicht mehr als ein sinnloser und verdammungswürdiger Debattierklub realitätsfremder Politiker. Womit die Voraussetzung für die nächsten Schritte Richtung brauner Republik gegeben war, Schritte, denen noch "größere" folgen sollten. Bei der Selbstabschaffung ihrer Demokratie, könnte man aus heutiger Sicht zynisch kommentieren, haben die Deutschen eine nachhaltig starke Tradition. 

Lasst uns Schmusekater werden

"Equity", oft mit "Gerechtigkeit" oder "Redlichkeit" oder auch mit "Fairness" und "Anstand" (Freiheit von Diskriminierung) übersetzt, scheint eine "nachhaltige" Erweiterung der auf 1789 und die europäische Aufklärung zurückdatierenden Demokratie, – bisher das Prunkstück der Ersten Welt – zu projektieren. Während aber die Erstürmer der Bastille ihren Feind und dessen Symbole an Burgen und Schlössern, Kirchen und Gefängnissen usf. sichtbar außer ihnen vorfanden, müssen die Sturmtruppen der Republik Equity mitten unter Ihresgleichen nach Feinden suchen, um sie umerziehen, vertreiben oder sonstwie entsorgen zu können.

Denn wer kann schon von sich behaupten, allen seinen Mitbürgern, auch den "zugewanderten" Fremdbürgern, allen Andersdenkenden und Anderswollenden immerfort die gebührende Achtung erwiesen zu haben? (Vielleicht laufen wir als "Femizide" ganz ohne Indianerfeder am Hinterhaupt unter unseren Zeitgenossen herum und wissen es nicht. Vielleicht erfreuen wir uns in einer noch lebenden Opernstadt Europas an Tschaikowskys "Nussknacker" und wissen immer noch nicht, dass wir ein ganzes Rattennest von rassistischen Tänzen beklatschen?)

Vollkommen "gerechte" und vollkommen wechselseitige Achtung wären vielleicht möglich, wenn wir als Familienchamäleons in alle "Communities" unserer Gesellschaft wenigstens einen Tag in der Woche als Schmusekater eintauchen könnten.  Wir würden in einer (abwechslungsreichen) Großfamilie leben, und der Unterschied von Staat und Gesellschaft wäre in naher Zukunft feierlich zu begraben.  Der utopische Traum der Kirchen: "Gemeinde" sei auch "extra muros" möglich, wäre verwirklicht.

Indem "Equity" eine "gerechtere Gleichheit" durchsetzen möchte, legt es eine gefährliche Lunte an die Fundamente der Demokratie, an die bisher praktizierte Demokratie von Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung. Gegen den Vorwurf, sie versuche, die "alte" Demokratie von innen her zu sprengen, wehrt sich "Equity" allerdings mit der zukunftsgeschwängerten Schutzbehauptung, beide Funktionen: Rechtsstaatlichkeit und Gewaltententeilung, würden lediglich zeitgemäß "vertieft" und in der richtigen Richtung erweitert.

Zuviele Freiheiten sind der Freiheit Tod

Denn die neue Zielvorstellung, allen Kollektiveinheiten  (Gruppen, Partikulargemeinschaften,  Minderheiten jeder Art usf.) der Gesellschaft, die Ansprüche auf materielle und ideelle Güter der Demokratie erheben, mittels "Garantierechten" beizustehen, erhöht die Anzahl der "Freiheiten", mit denen der neue Rechtsstaat als Garant und vertrauenswürdiger Verwalter umgehen (können) soll, ins Unübersehbare. (Flaubert dürfte sich wieder und noch tiefer als ehedem verwundern und ärgern, – über eine neue Freiheit, gegen die Monarchie und Aristokratie und auch die traditionellen Kirchen dereinst noch durch ihre Bescheidung auf eine relativ geringe Anzahl normativer Werte immun gewesen waren.) 

Wenn ein deutscher Parlamentspräsident heutzutage fordert, die Sitze des Bundestages nach dem Equity-Prinzip zu bewählen und zu besetzen: Frauenanteil, Migrantenanteil, Schwulenanteil, "People-of Colour"-Anteil usw. usf., muss er "faktenbasiert" denken und handeln.  Er muss wissen oder müsste wissen, für welche neuen Klientelen neue politische Rechte und welche genau einzufordern sind. Der Repräsentant (Staat) muss seine Repräsentierten (Bürger) politisch führen und absichern, und wenn nötig "Korridore" schaffen, um jeder Anteilsgruppe einen sicheren Zugang zu den Gütern der Demokratie, worunter das Gut Öffentlichkeit bekanntlich keines der geringsten Güter ist, zu gewähren.

(Eine Gruppe Bio-Deutscher könnte beispielsweise behaupten, ihre Lebensqualität werde durch den lauten öffentlichen Ruf des Moschee-Muezzins in ihrer "Zuwanderungsstadt" nachhaltig gestört und beeinträchtigt. Notwendigerweise wäre der Staat gezwungen, lange Juristen-Kohorten antreten zu lassen, um die Frage nach der gerechten Öffentlichkeitsverteilung zwischen denen, "die schon länger hier leben" und denen, die erst seit kurzem hier leben und doch zugleich "noch länger" hier leben werden, zu klären.  Selbstverständlich "zur Zufriedenheit aller Beteiligten", weil ohne durchgesetzten gesellschaftlichen Sicherheitsfrieden dieser nicht das Papier wert wäre, auf dem er mit "Equity-Begeisterung" vorgemerkt wurde.)

Man könnte ironisch anmerken: Der Anspruch von Equity ist voll überbordender Menschengüte, die aber bei der Ausführung ihrer Wünsche über extrem steilen Abgründen strandet. Das Mögliche ist unendlich, das Menschliche ist endlich.

Sehen wir einen Lehrer vor einer Schulklasse von 20 Eleven vor uns, wissen wir, was der Meister seiner Klasse durch Selbst- und Lebenserfahrung weiß, - dass er ebensoviele individuelle Schicksalserzeuger vor sich hat.

Nimmt er nun, vom Equity-Geist animiert, den Schicksalsdämon von den Schultern der lernunfähigen Kinderbürger, indem er ihnen Chancengleichheit nach Equity-Art ermöglicht, zunächst schon durch Abschaffung aller Notenbewertung, haben wir uns das "Schulmodell" von Equity plastisch vor Augen gestellt.

Während die 1789er noch wie selbstverständlich von der Leistungskraft und mutigen Entschlossenheit freier junger Individuen schwärmten, die ihren Weg machen werden, träumen die Equityisten von 2020 von einer Horde braver und hypertoleranter Mitläufer, die zugleich durch die ("offene") Regellosigkeit ihres Schulunterrichts extrem verunsichert ins Leben wanken.  

UNO-Zäsur 2020

Die Ersetzung von "Equality" durch "Equity" ist mittlerweile auch in den obersten Schulklassen der Menschheit, in den Gremien und Versammlungen der UNO angekommen. Noch 2015, als der UNO-Beschluss zur Agenda 2030 das Licht der globalen Welt erblickte, war "Equity" unbekannt und offiziell nicht vorhanden. 2020 hingegen wird der neue Begriff im einschlägigen UNO-Entwicklungsbericht zur Lage der Menschheit bereits über hundert Mal angeführt.  Beinahe unnötig, nochmals auf das schon erwähnte Mitläufertum der Biden-Administration zu verweisen.  Im Web-Netz ist ein Videomitschnitt zu bestaunen, der eine Biden-Rede präsentiert, die zeigt, wie der Neubekehrte das Wort "Equality" mitten im redenden Vollzug durch "Equity" ersetzt. Noch scheint das neue Wort, um mit Wittgensteins Sprachspielphilosophie zu reden, nicht "gebrauchsläufig" zu sein.

Vereinfacht zusammengefasst: Die 1789er glaubten noch an "Chancengleichheit", die 2020er glauben an "Kollektiven-Gleichheit", wozu man auch Gruppen-, Rassen- oder Klassengleichheit, oder überhaupt "Menschengleichheit" sagen könnte.

Nach dem Prinzip von 1789 gilt unter politischer Garantie, dass jedem Menschen, gleichgültig welchen Standes, welcher Klasse, Rasse oder Geschlecht oder sonstiger "Community" er angehört, jede Karriereleiter in jeder Sparte von Beruf und Kultur samt Sport und sonstigen Vergnügungen (vom Politiker bis zum Hauswart, vom Journalisten bis zum Fußballspieler) offensteht. (Nur das Frauengeschlecht musste noch ein Jahrhundert warten.)

Allerdings mit der noch als moralisch selbstverständlich angenommenen Voraussetzung, dass sich jeder Mensch, der seinen rechtlich ermöglichten Aufstieg in Gesellschaft und Kultur in Anspruch nimmt, zugleich verpflichtet, die damit verbundenen Forderungen von Ausbildung und Weiterbildung  zu erfüllen und auch die Anstrengungen der jeweiligen Konkurrenzkämpfe in und zwischen den Institutionen oder Firmen auf sich zu nehmen. Viel Freiheit und Ehr‘, aber auch viel Arbeit und Beschwer.  

Nach dem Prinzip von 2020 (Equity-Freiheit für alle) wird die Sache komplizierter: Denn der Faktor Verpflichtung und Selbstverpflichtung, der bisher auf den Schultern der startberechtigten Individuen lastete, wird ihnen durch die frohe Botschaft der allgemeinmenschlichen Marscherleichterung abgenommen. Negativ formuliert: Ihr Wille und ihr Können, notwendige und eigenständige Leistungen zu erbringen und regelkonformes wie auch unberechenbares Verhalten zu ertragen, wird gebrochen, weil allein schon die Zugehörigkeit zu einer Community genügt, um die neue equityäre Chancengleichheit gleichsam als Geburtsrecht eines neuen "Adels" in Empfang zu nehmen. Wobei bisher noch wenig bekannte oder noch wenig hochgezüchtete Minderheiten als bevorzugte Communities und Adelsformen begehrt sind.

Nochmals in die Schule, jetzt aber "mit allen Sinnen"

 Um nochmals zum Beispiel Schule zurückzukehren: Der Zugang zu Schulstufen und -Klassen, die bisher differenzierten und haarigen Curricula unterstanden, hat sich allen Schülern mit "kreativen oder migrantischen Begabungen" geöffnet. 

Und in nicht wenigen westlichen Demokratien soll es möglich sein, als "Quotenfrau" in Regierungen als Minister oder in Firmen als Firmenvorstand  zu reüssieren.

Wir erblicken ein neues Menschheitsexperiment: Früher wurden Menschen von grausamen Menschenopferungen durch menschenfeindliche Religionen, später von Sklaverei durch Sklavenhalterkulturen, schließlich von angeblich immer nur bedrückenden Kolonisierungen durch menschenverachtende Kolonialmächte mittels moralischer Kulturfortschritte und blutiger Befreiungskriege erlöst.

Nur konsequent daher die heutige und allerletzte Befreiung von allen nicht-equityären Lebens- und  Startbedingungen, damit wir auf der letzten Stufe des scheinbar vorgezeichneten Fortschritts der Menschheit verkünden können: Es ist vollbracht.  

Was uns oft hindert, in diesen Fortschrittsjubel fröhlich und dankbar einzustimmen, sind gewisse Meldungen von der Front: alte Chancengleichheit und neue Equitygleichheit sollen mitunter recht unsanft aufeinanderstoßen.

Zwar wenden beispielsweise die Befürworter der neuen (für alle) "offenen" Schule ein, in den neuen Klassen würden behinderte und unbehinderte, einheimische und migrantische Schüler mehr voneinander lernen, als sie jemals von Lehrern des traditionellen Typs erlernen konnten.  

Eine unter den Gläubigen der pädagogischem Equity-Religion beliebte Doktrin, die gleichwohl außerhalb des schulischen Equity­-Mekkas nur als Naivität oder als kollektive Dummheit anerkennungsfähig sein sollte.

Der Glaube jener, die das menschheitsverbrüdernde "Keiner sei aus unser aller Mitte ausgeschlossen" predigen und praktizieren, folgt einer eher noch idyllischen (apolitischen) Variante des (hyper- und post-)modernen Equity-Prinzips. Eine pädagogische Variante, die ihr totalitäres Inklusionsprinzip lediglich intra schola, sed non vitae durchspielt. Und dennoch vorgibt, nicht nur für die Schule, sondern auch für das wirkliche Leben vorbereitend tätig zu sein.

Nur partiell (projektfixiert) kündigt sie daher die nicht mehr rückgängig zu machende Spezialisierung aller Wissens- und Tätigkeitsgebiete der modernen Welt, die das Fundament auch aller mehr modernen Schulbildung bleiben sollte.

Zwar soll in allen Fächern mit "allen Sinnen" gelehrt und gelernt werden, aber diese ebenso sinnlose wie "aktivistische" Phrase der modernen "Elementarpädagogik" versagt schon an der nächsten Klassentür mit vernünftiger Schulstunde: Schreiben wird nicht durch Rechnen, Lesen nicht durch Singen, Singen nicht durch Denken, Denken nicht durch Tanzen erlernt. 

Das "Lernen mit allen Sinnen" sollte man daher den Steckenpferden alternativer Schultypen wie Waldorf, Montessori und verwandten überlassen, die in unser Schulsystem bekanntlich schon weit vorgedrungen sind. Sie propagieren spielerisches als "freies" Lernen, spaßgerechtes Unterrichten und andere Errungenschaften, in denen das aktuelle Diversity-Prinzip noch wie die Raupe des ungeschlüpften Schmetterlings schlummert. Sie mögen bei Problemfällen und besonders in der Behinderten-Pädagogik mehr als berechtigt sein. Aber nicht alle Schüler sollte man schon vor der Klassentür als Problemfälle empfangen.

Auf zur Domino-Demokratie

Um ein arg simpflizierendes, aber auch lehrreiches Beispiel eines Berichtes von der Front, aus dem Gebiet des globalen Flugverkehrs zu konstruieren: Warum soll uns immer nur der (Berufs-)Adel einer geprüften Crew durch die Lüfte führen dürfen? Flüge über 1000 Kilometer und mehr Entfernung sind für die moderne Luftfahrt kein Problem. Und keiner der Passagiere darf wenigstens für 100 Kilometer das Steuerruder übernehmen? Wie ungerecht und eindimensional, wie monopolistisch engstirnig und "inequity".

Die erwartbare Vernunftantwort auf die unvernünftige Anfrage: Weil die Passagiere ihren Flug überleben wollen, widerspricht allem, was der aufmüpfige Passagier seinerzeit in Waldorf und Montessori leidenschaftlich praktizierend geglaubt hat. Fazit: keine Art von Passagier-Community sollte jemals versuchen, den (Berufs-)Adel der herrschenden Crew in Frage zu stellen oder gar die Bastille des Führer-Cockpits zu stürmen. Normalbürger wären gezwungen, das Denken und Tun der Cockpitsüchtigen als dadaeske Abart des modernen Jihad-Terrorismus abzuqualifizieren.

Nicht im konstruierten Bild, sondern systempolitisch und demokratielogisch gesprochen: Steht die Rechtsgleichheit von Gruppen und Mentalitäten über der Rechtsgleichheit von Individuen (nicht spezieller Gruppen, sondern aller Bürger einer Demokratie) muss dies langfristig zum Ende von demokratischen Wahlen nicht nur, sondern auch zum Erlöschen der demokratischen Basis-Prinzipien von Gewaltenteilung und verfassungsrechtlich gesicherter  Rechtsprechung führen: zwei Ecksteine der Demokratie, die bekanntlich auf kluge Philosophen wie Bodin, Montesquieu, Locke und andere, die sich teilweise auch als politische Geburtshelfer verdingten, zurückgehen.

Die neue Rechtsgleichheit würde alle bisherigen Demokratie-Normen nach und nach zu Fall bringen, ähnlich wie die berühmten Dominosteine im vordemokratischen Nahen Osten nach 2011, deren Zusammensturz Bush Junior (bis in konkrete Einzelheiten) voraussagte, während Obama den Zusammensturz nicht nur nicht verhinderte, sondern durch übereilten Rückzug auch noch förderte.

Hyperdemokratie und Europas Harakiri

Das Problem der Philosophen der frühen Aufklärung lautete: Wie kann nach der Abdankung des monarchischen Souveräns, der sich sein Volk nach seinem Willen zurichten konnte (in Sachen Religion, in Sachen Eroberungs- und Verteidigungskriege, in Sachen Leibeigenschaft und Sklavenhandel, in Sachen Steuerbelastung usf.) ein völlig neues politisches Herrschaftssystem in Europa eingeführt werden, (vielleicht sogar ohne Monarchen und Dynastien), das ohne innere Widersprüche à la longue bestandfähig sein könnte?

Im neuen System würde der volonté générale nicht mehr als volonté royale regieren, sondern im ganzen Volk nach Majoritäten suchen müssen, um als demokratisch gewählter volonté générale trotz des Problems wechselnder Majoritäten regierungsfähige Machtzentrale zu bleiben bzw. zu werden. Man konzipierte die Geburt einer neuen politischen Welt, und das Folgende ist bekannt: "1776" und "1789" sind nur zwei markante Ziffern unter vielen.

Dennoch konnte das ausgeklügelte System der Gewaltenteilung Europa nicht davor bewahren, permanent in Kriege und am Ende sogar in Diktaturen abzustürzen. Vor 2020 bekanntlich durch noch ganz andere Spaltungen als dem kommenden Spaltvirus "Equity."

Sind alle Gruppen und Mentalitäten der künftigen Demokratie als gleichberechtigte Teilnehmer- und Teilhaber-Subjekte an allen Vergesellschaftungsprozessen zugelassen, werden sich die künftigen Regierungen mächtig anstrengen müssen, um einen neuartigen Kampf aller gegen alle jeweils rechtzeitig zu verhindern. Eine Hyperdemokratie, vielleicht auch ein transnationaler Hyperstaat wäre denkbar, dem dies gelingen könnte. Ist die gegenwärtige EU deshalb vom aktuellen Equity-Sog erfasst und begeistert? Heute lehrt sie Europa, wie man Harakiri macht – unter dem Beifall ahnungsloser oder desinteressierter Kirchen, während die UNO die Menschheit lehrt, wie man ihre Bevölkerungen gerechter quer über die Kontinente verteilt. (Ein Papst, der das globale Migranten-Schlepperwesen als "universale Sklaverei" anklagt und nicht bemerkt, dass er sich selbst daran beteiligt: Was ist von diesem Sonderfall menschlicher Vernunft zu halten?) 

Im Wandel des Irrsinns spricht Kassandra

Brütet heute ein neuer Montesquieu oder mehrere über den wirklich relevanten Zukunftsfragen, deren kluge Beantwortung dem globalen Demokratie-Zusammenbruch nochmals ein Schnippchen schlagen könnte(n)? Sie ließen sich von "Klimawandel, grenzenlosem Asylrechtswandel, frei wählbarem Genderwandel" und verwandtem Irrsinn nicht ablenken?

Heute muss Kassandra prophezeien: Nur noch eine kräftige Diktatur wird Retterin einer zerfallenden Kultur und Gesellschaft sein können, in der sich eines Tages zu viele Menschen für das falsche Geschlecht, die falsche Hautfarbe, die falsche Religion usf. entscheiden, weil jene, die sich anders und gegenteilig entscheiden, unter einer neuen (nächsten) Regierung mehr vom sozialen und ökonomischen Kuchen erhalten könnten.

Eine ständige Wechselnormativität zwischen Richtig und Falsch wäre die Folge, die den Identitätsverlust vieler Individuen und Massen (Aktivisten und Mitläufer) herbeiführen würde. Und mit diesem Verlust eine kollektive Schizophrenie, von der auch die behandelnden Psychologen und Ärzte, Therapeuten und Helfer "flächendeckend" betroffen wären. 

Auch die Gründung und Installierung einer Spiel-Demokratie kann auf Dauer nicht als neues Kind politischer Vernunft lebensfähig sein: Mal dürfe diese, mal dürfe jene Minorität Majorität spielen, im Wechsel von vertraglich ausgehandelten Turnussen und genau geregeltem Schichtbetrieb.

An regierungswilligen Kandidaten wäre kein Mangel, aber noch gefährlicher: Die Embryos solcher Entwicklungen sind schon heute zu bestaunen.

Zwei Ungerechte: Geschichte und Natur

Die großen Konzerne der globalen Wirtschaftswelt setzen unverblümt (gegen alle Sach- und Firmenlogik) auf "Racial Equity" oder "Diversity, Equity & Inclusion Strategy".

Auch Hollywood kann nicht mehr zurückstehen: Die neuen "Glorreichen Sieben" sind jetzt "divers", und ein Schwarzer sorgt in Saloon und Dorf, ein Indianer (der aber seinen glorreichen Namen an der Filmgarderobe ablegen musste) in Prärie und Wüste für die neue Gerechtigkeit. Rechtzeitig wurde die Kategorie "Geschichtsfälschung" im transzendentalen Stammbaum aller Drehbuchschreiber und Regiekünstler gelöscht. Wer jetzt nicht mitläuft, wird bald nicht mehr laufen: Die alten Rächer-Colts schießen immer noch punktgenau und gerecht.

Die aktuelle Völkerwanderung der halben Menschheit in die Erste Welt wird das Angebot an neuen Hollywoodhelden schon demnächst beträchtlich erhöhen. Den rassistischen Einwand, vor Kolumbus war kein Sunnit, kein Schiit und auch kein Kurde und Afrikaner in Amerika, kennen wir schon. Dieser Kolonisatorenlüge haben wir lange Zeit auch im Fall der vergessenen und unterdrückten Wikinger geglaubt … (Wurden die hinfälligen Kolumbus-Denkmäler bereits durch wahrhaftigere Wikinger-Denkmäler ersetzt?)

Aber nicht nur die Geschichte macht Probleme, auch die Natur war und ist immer schon ungerecht. Bei allen Miss-Wahlen in der westlichen Welt, ("Wer ist die Schönste im globalen Land?") sind ältere oder gar "überreif" gewordene Damen nicht einmal als Minderheit zugelassen.

Auch die glühende Frage der Altersdiskriminierung harrt einer dringlichen Lösung, während die immer noch grassierende Jugenddiskriminierung leichter zu lösen sein wird: Das Wahlalter auf 12 Jahre herabgesetzt, und für erfrischende Diversity ist gesorgt. Diese Herabsetzung führe zu krasser Infantilisierung der Gesellschaft? Wer so denkt und fragt, sei aus unserer inklusiven Mitte in hohem Bogen hinausbefördert.

Doch Minderheiten existieren in einer Anzahl, die an den berühmten Sand am Meer erinnert: unzählbar und ohne Anfang und Ende. Daher: allen Minderheiten alle Rechte, auch und speziell die politischen zukommen lassen? Kein Vorzugsrecht für auserwählte Minderheiten? Aber keine einzelne Minderheit privilegieren, bedeutet nach dem unvermeidlichen Adam-Riese-Umkehrschluss: alle Minderheiten demokratisch adeln und auserwählen. Die ethnischen nicht über die religiösen, die sexuellen nicht über die mit "Beeinträchtigungen", diese nicht über "geflüchtete", diese nicht über "zugewanderte" zu stellen, (obwohl der Unterschied von "legalen" und "illegalen Migranten" kaum noch ein Minderheitenproblem sein dürfte.) Worauf im Umkehrschluss folgt: Keine der unzähligen NGOs gegenüber anderen benachteiligen, alle zugleich und überall fördern.

Womit wir wieder beim bestgehüteten Geheimnis der Gegenwart wären: Wie soll Europa sein Harakiri unter der Anleitung einer chaotisierten EU und der Zustimmung ahnungsloser oder desinteressierter Kirchen auf das Schnellstmögliche hinkriegen?  

Rasengleichheit für alle Rassen und das Ende der Fußball-Apartheid

Als kürzlich die Fußballstars einiger Nationen vor Spielbeginn ihr teures Knie demütig beugten, um die Rassegleichheit aller Rassen wenigstens auf dem Fußballfeld, dessen Rasen neuerdings "die Welt bedeutet", durchzudrücken,  dachten sie wohl noch nicht an "Equity": an die leicht realisierbare Möglichkeit, beispielsweise in jeder der prominenten Champions-League-Mannschaften eine Anzahl beeinträchtigter oder sonstwie behinderter Fußballer (auch ein paar bislang diskriminierte Promi-Oldies wären denkbar) mitspielen zu lassen.

Noch weniger daran, das in Europa seit dem späten 18. Jahrhundert praktizierte Apartheid-System in der Welt des Fußballs zu beseitigen: Männer und Frauen müssen ihre Meisterschaften immer noch getrennt austragen, obwohl man in unseren Schulen schon seit langem auf gemischten Unterricht (vorerst mit nur zwei Geschlechtern) umgestiegen ist. Wie soll sich unter diesen erdrückenden Umständen der Terminus "Meisterinnenschaften" jemals durchsetzen? 

Außerdem erinnert die eintönige Trennung von Männer- und Frauenfußball eklatant an die "zwischengeschlechtliche" Trennung der Geschlechter in Moschee und Synagoge. Wenn aber diese Absonderung das eigentliche Ziel einer erfolgreich durchgeführten Equity-Politik wäre? Dann wüssten die equityären Hyperdemokraten zweifelsfrei schon heute, woran sie beim aktuellen Motto "Mehr Demokratie wagen" zu denken haben. Kann das "Equity"-Prinzip seine Umkehrung gleichfalls "equity" ausleben?

Oder wäre in diesem Fall (von Demokratie) eine "flächendeckende" andere Demokratie zu befürchten, die Sykophanten- und Denunzianten-Demokratie der Antike, die geradezu regelmäßig in Tyranneien und Diktaturen umstürzte? Woran man heute nicht mehr erinnert werden möchte, weder in Griechenland noch in Europa.

Wer gehört ab wann und aus welchen Gründen zu welcher Equity-Gemeinde? Und wer darf oder soll wen aus welchen Gründen einer nur angemaßten Zugehörigkeit verpetzen, um dafür welche Belohnungen und Aufstiegschancen in der neuen Equity-Demokratie zu erhalten?

Unschwer lässt sich prophezeien: Diskriminierungen und Diskriminierungsverbote werden sich zu überschneiden beginnen, schon weil die Gruppen-Identitäten der Menschen rascher als die Jahreszeiten wechseln: Welche Maßeinheiten an Diskriminierungsschutz soll dann den notorisch unvergleichbaren Minderheiten zuteilwerden? Nicht alle dürften mit einer Maß Münchner Weißbier zufrieden zu stellen sein. 

Wer scheidet die Böcke von den Schafen?

In der entstehenden Woke-Kultur, die wie eine mentale Pandemie nach Europa überschwappt, wird bereits die knifflige Frage diskutiert, ab welchem Grad an Dunkelfarbe ein People-of-Color-Mensch damit rechnen darf, zu den Diskriminierten und nicht zu den Diskriminierenden gezählt zu werden. Menschlich verständlich, dass kaum ein Equity-Bürger in den Stall der Sadisten, sondern beinahe jeder in den Stall der Erniedrigten und Beleidigten geführt werden möchte. Denn macht er an diesem Ort sein Leiden öffentlich, am besten im Kanalsystem der "sozialen Medien", wird er schon bald als edeldunkler Phönix aus der weißen Asche auferstehen.

Aber nach welchen verbindlichen Kriterien scheiden welche Institutionen die Schafe von den Böcken? Derzeit gilt noch: Wer für zu weiß befunden, hat berechtigtes Pech gehabt: Warum hat er sich für das falsche People-of-Color entschieden? Doch mit den vagen Messgrößen von Daumen mal Pi wird die Equity-Demokratie der Zukunft kaum durchkommen. Schon warten Legionen lüsterner Rechtsanwälte auf neue lukrative Gerechtigkeits-Geschäfte.

Aber nicht nur nach Farben sind Menschen unterschieden, auch nach Geschlechtern, und neuerdings nach verdammt vielen neuen Geschlechtern werden sie ab sofort (um)sortiert. Angeborene Hautfarben lassen sich nicht abwaschen, Geschlechter hingegen lassen sich neuerdings nach Belieben oder mit erworbenen Attesten behaupten.

Wie soll der künftige Equity-Staat die Selbstdefinitionen der "verdammt Vielen" prüfen, anerkennen und honorieren? In den bisherigen Demokratien blieb die sexuelle Selbstwahrnehmung der allermeisten Menschen bis auf extrem wenige Ausnahmen konstant. Im neuen Äon wird diese verlässliche Konstante nach und nach zerbrechen, neue Individual-Therapien werden die traditionellen Paar-Therapien nicht mehr nur ergänzen, sondern unberechenbar "erweitern".

Verbrannte Erde, wohin man blickt

In merkwürdiger Umkehrung ihres Dranges nach Gleichberechtigung noch der kleinsten und unbekanntesten Mäuse-Art geht die Equity-Lehre mit unseren Unterschieden von historisch gewordenen Erscheinungen menschlicher Kulturen und Lebensweisen ganz anders vor: Historisch gewordene Traditionen, die oft mit den heutigen (historio)logischerweise nicht übereinstimmen, sollen sich dennoch den neuen Idealvorstellungen anbequemen. Da dies realiter unmöglich und absurd ist, sollen wenigstens unsere bisherigen Vorstellungen von der Geschichte und ihren Traditionen in neue Vorstellungsweisen umgewandelt werden, womit viele (vielleicht alle?) bislang noch lebendigen Erinnerungskulturen zu Makulatur werden(sollen). Man zieht gleichsam aus dem Haus der Geschichte aus, nicht ohne rundum nichts als verbrannte Erde zurückzulassen.

Ein Westernfilm-Indianer, der einem Westernfilm-Weißen den Skalp abnimmt, darf noch gezeigt werden, dasselbe Kulturhandeln unter Indianern wohl nicht mehr, weil das neuerdings überaus edle People-of-Color-Volk Nordamerikas allen weißen Völkern immer schon an Würde und Humanität und ohnehin "beim Naturschutz" weit überlegen war.

In der neuerzählten Geschichte soll der neuauferstandene edle Wilde Rousseaus den seinerzeit noch siegreichen Yankee und Cowboy doch noch besiegen und vertreiben dürfen.

Kassandra: Wer die Wünsche seiner Ideale hemmungslos in die Geschichte zurückprojiziert, vollstreckt das Prinzip "Verbrannte Erde" gleichsam mit Benzinbomben und Flammenwerfern. Er handelt, nicht wie der berühmte Elefant im Porzellanladen, sondern wie ein bäriger Infantilist, (Anton aus Tirol?) der sich in ein festlich illuminiertes Theater- oder Opernhaus verirrt hat.  

Von einer "farbenblinden Gesellschaft", von der noch Martin Luther King in seiner berühmten Rede träumte, ("I Have a Dream"- 1963 vor 250.000 Menschen im Lincoln Memorial in Washington D.C.) wird in der künftigen Equity-Demokratie niemand mehr träumen.

Moral der Geschichte: Auch und besonders Kulturen, die sich selbst zu Fall bringen, leben nur in und von ihren eigenen Verblendungen.

Leo Dorner ist ein österreichischer Philosoph.

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