Ich teile gänzlich die Bedenken hinsichtlich der großen Zahl an Tschetschenen in Österreich, zumal ich elf Jahre als Expat in Moskau gelebt habe, fließend russisch spreche und mir daher bezüglich der spezifischen Probleme sowohl in Russland als auch in Österreich vieles noch deutlicher bewusst ist.
Auf die im Tagebuch am 19.10.2020 gestellte Frage, warum sich gerade in Österreich unverhältnismäßig viele Tschetschenen aufhalten, muss ich darauf hinweisen, dass gerade unter der ansonsten geschätzten Regierung Dr. Schüssel ein starker Zustrom stattfand.
Ein mir bekannter österreichischer Diplomat in Moskau hat mir zum Beispiel damals mitgeteilt, dass auf Betreiben von Außenministerin Dr. Plassnik Informationsansuchen seitens der österreichischen Behörden an die Botschaft in Moskau hinsichtlich tschetschenischer Asylwerber möglichst zu Gunsten der Asylwerber zu erledigen gewesen wären.
Alles Übrige hat dann über die Jahre die im Tagebuch zu Recht kritisierte Entscheidungspraxis des Asylsenats/AsylGH/BVwG und die bewusst großzügige Vergabe von Aufenthaltstiteln auf Grund von Familienzusammenführung durch die Behörden in Österreich erledigt.
Herbert Schiller ist Wiener und in den Bereichen Recht und Finanzen tätig"