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Wiener Tagebuch: Rotgrüner-Denkmalsturm

Ich gehe oft über den schönen Dr.-Karl-Lueger-Platz im ersten Bezirk. Ich wohne in der Nähe. In letzter Zeit muss ich mich jedes Mal ärgern. Schön ist er nämlich nicht mehr.

Aber von Anfang an: Nach dem Tod des schwarzen Gewohnheitsverbrechers George Floyd in Minnesota wütet in den USA wochenlang ein linksextremer und krimineller Mob. Sogenannte Black-Lives-Matter-Aktivisten plündern und brandschatzen nicht nur Geschäfte, sie stürzen auch die Denkmäler jener alten weißen Männer, denen sie es unter anderem zu verdanken haben, dass es in den USA überhaupt Supermärkte mit Elektronik und anderen hochwertigen Waren gibt, die sie mehr oder weniger straffrei plündern können.

Obwohl die Linken und Linksextremen in Europa überzeugte Antiamerikaner sind, übernehmen sie – mangels eigener Ideen und Antriebs – jeden Trend und jede linke Zeitgeisterscheinung aus den USA. Also macht man sich von London bis ziemlich genau Nickelsdorf daran, die Rechte der Schwarzen zu verteidigen, was in Wien besonders dringend notwendig ist. Man tut aber ohnehin nur so. In Wahrheit geht es um etwas anderes. Aber das ist eine andere Geschichte.

Auch östlich des Atlantiks werden Denkmäler gestürmt. Dekonstruktion, Destruktion und Zersetzung des Bestehenden und Bewährten ist schließlich Kern linker Ideologie. Und der linksextreme Straßenmob übernimmt gemäß der  sozialistischen Aufgabenteilung, wozu er geistig und intellektuell in der Lage ist: grölen, beschmieren, zerstören, marschieren, lärmen, Unfrieden stiften etc.

Die Wiener Linksextremisten und die Antifa geben sich zwar gerne weltoffen, international, als überall zuhause und würden es ihren brandschatzenden Genossen in den USA gerne gleichtun, aber ihre Wiener Gene könne sie nicht verleugnen. In Wien geht es auch bei den Anarchos und Chaoten eher gemütlich zu. Deshalb stürzt man die Denkmäler nicht, das wäre mit zu viel Anstrengung und Risiko verbunden, man beschmiert sie. Dass kriegt auch Mamas Antifa-Liebling aus dem Alsergrund hin. Ziel der linken Jugendzimmer-Revoluzzer ist der legendäre Wiener Bürgermeister Dr. Karl Lueger.

Aufgrund seiner antisemitischen Äußerungen.

Karl Marx, nachdem ein riesiger Wiener Gemeindebau benannt ist, war wie viele andere Heroen der Linken ein Antisemit, aber linker Antisemitismus ist so wie der islamische für Sozis bekanntlich kein Problem, er existiert für sie gar nicht.

Narrenhände beschmieren bekanntlich Tisch und Wände, deshalb besprühen und beschmieren die Wiener BLM-Kasperln das Lueger-Denkmal mehrfach mit dem Wort "Schande" in vielen bunten Baumarkt-Farben. Das war zuletzt im Juli. Seither hat das rotgrüne Rathaus nichts getan. Niemand hat das linke Geschmiere abgewaschen. Man hat sogar noch ein Baugitter rund um das Denkmal aufgestellt. Jetzt steht er da, der legendäre Bürgermeister: beschmiert und hinter Gittern. Da lacht das linksextreme Herz der Grünen. Mission erfüllt. Linker Straßenmob und Rathaus arbeiten Hand in Hand.

Für die rotgrüne Stadtregierung ist das eine gute und bequeme Lösung. Die Grünen wollen das Denkmal ja am liebsten abreißen und einen exotischen Kriminellen, ein angebliches Opfer alter weißer Männer oder irgendeinen linken Vogel auf den Sockel heben. Oder, wie Grünosse Niki Kunrath vorgeschlagen hat, das Lueger-Denkmal einfach um ein paar Grad kippen.

Auch der mächtige linkslinke Flügel der SPÖ würde Lueger gerne loswerden. Aber vor den Wahlen will man keine unnötige Aufregung. Die guten Umfrageergebnisse sollen durch solche Aktionen nicht gefährdet werden, zumal die roten Senioren so einen Denkmalsturz nicht besonders gut aufnehmen würden.

Deshalb lässt man den Lueger jetzt einfach verdreckt und beschmiert stehen. Eine typische Wiener Lösung. Damit können Grüne und SPÖ gut leben. Dass die ÖVP mit ihrem dafür zuständigen Bezirksvorsteher in dieser Sache den Schwanz einzieht, darauf muss man nicht näher eingehen.

Wem Linke in Wien gerne Denkmäler setzen, wissen wir. 2008 hat Bürgermeister Michael Häupl höchstpersönlich die Büste des kommunistischen Massenmörders Che Guevara im Wiener Donaupark enthüllt. Sozialisten hegen eben größere Sympathien für kriminelle Ausländer als für die eigenen Leute. Daran hat sich seit damals nichts geändert. 

Das Wiener Tagebuch ist eine Kolumne, die unregelmäßig auf dieser Webseite erscheint. Die ersten 20 Texte gibt es auch in Buchform: Wiener Tagebuch – Mein Leben im roten Sumpf, Verlag Frank&Frei, 128 Seiten, € 11,90

Werner Reichel ist Autor und Journalist. Er hat zuletzt das Buch "Europa 2030 – Wie wir in zehn Jahren leben" bei Frank&Frei herausgegeben.

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