Land der Dummheit und Hinterfotzigkeit
26. Juni 2020 01:41
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 6:00
An manchen Tagen muss man besonders tief schlucken, wenn man sieht, wohin sich Österreich entwickelt. Für einschlägige Übelkeitsgefühle sorgen derzeit ganz besonders die pinke Frau Krisper, die Medien, die Gewerkschaft, die Schwulen, die sogenannte Korruptionsstaatsanwaltschaft und besonders viele Grünpolitiker von Anschober über Gewessler bis Chorherr.
- Da gibt es etwa die Neos-Abgeordnete Krisper, die Nachfolgerin von Peter Pilz als österreichischer Meister in der Disziplin "Verschwörungstheorien aufstellen". Sie ähnelt ihm aber auch in ihrem Benehmen. Die feine Dame sagte im Ibiza-Untersuchungsausschuss in ein zufällig aufgedrehtes Mikrophon: "Die geht mir am Oasch". Nach Aussage anwesender Journalisten hat sie damit die Verfahrensrichterin gemeint. Frau Krisper will ihre Aussage aber allgemein über "die Zustände" getätigt haben. Wir lernen: Die Verschwörungstheoretikerin hat nicht nur kein Benehmen und keine enge Beziehung zur Wahrheit – sie hat ganz offensichtlich auch eine ganz schlechte Beziehung zur deutschen Grammatik, da sie Singular und Plural durcheinanderbringt. Von ihrer Intelligenz ganz zu schweigen, sonst würde sie sich nicht mit so hanebüchenen Ausreden wie einem absurden "Die Zustände geht mir am Oasch" herauszureden versuchen. Statt einfach zu sagen: "Sorry, tut mir leid, soll nicht wieder vorkommen".
- Apropos tiefer Gossen-Jargon. Diesen gab es dieser Tage auch auf einem Transparent am Rapid-Platz zu lesen, wo die bekanntlich nicht sonderlich hochkulturell orientierten Rapid-Fan-Klubs ein Spruchband aufgehängt haben (aufhängen durften), auf dem sie mit einem deftig sexistischen Spruch ihren Ärger darüber ausgedrückt haben, dass sie nicht ins Stadion durften. Widerlich ist aber vor allem, dass sich die Mainstreammedien dem Fan-Spruch zehnmal so intensiv gewidmet haben wie jenem der Frau Krisper. Aber vielleicht bin ich zu altmodisch, wenn ich mir von einer Abgeordneten ein höheres Niveau erwartet hätte als vom Rapid-Anhänger-Klub …
- Apropos Ibiza-Ausschuss: Das Empörendste, was man da seit Beginn im informationsfreien "Untersuchungs"-Ausschuss zu hören bekommen hat, hat dort jetzt Raiffeisen-Boss Walter Rothensteiner berichtet: Seit einem Jahr wird der Mann, dem man zweifellos etliche Verdienste für dieses Land zubilligen kann, von der Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft zum Gejohle aller Medien als Beschuldigter verfolgt. Man könnte verstehen, wenn Rothensteiner dahinter reine Bösartigkeit hasserfüllter Staatsanwälte vermutete. Denn er ist bisher kein einziges Mal vernommen worden, obwohl das Verfahren seit vergangenem Sommer läuft, also "ganz zufällig" mitten im Wahlkampf begonnen worden ist! Er hat auch seinen beschlagnahmten Laptop und sein Tablet seither nie zurückbekommen. Rothensteiner wird wohl früher alle Details daraus in einer Boulevard-Wochen- oder Tageszeitung zu lesen bekommen, bevor er selber eine Chance hat, selbst wieder in seinem Kalender nachzulesen. Nach allem, was dazu bekannt ist, wird es aber nicht einmal dieser WKStA gelingen, daraus ein verurteilbares Verbrechen zu zimmern, dass einmal ein Freiheitlicher und nicht eine Roter, Schwarz, Grüner einen staatsnahen Vorstandsposten bekommen hat. Aber selbst wenn Rothensteiner doch irgendein Delikt begangen haben sollte, bleibt die Vorgangsweise ungemein empörend: So darf in einem Rechtsstaat mit einem unbescholtenen Bürger einfach nicht umgesprungen werden.
- Eine besondere Groteske hat sich (wieder einmal) Gesundheitsminister Anschober geleistet: Binnen 24 Stunden hat er das von ihm verhängte Landeverbot für Flugzeuge aus dem Corona-belasteten Nordrhein-Westfalen wieder aufgehoben. Es ist zwar durchaus zweifellhaft, ob das Flugverbot eine sinnvolle Maßnahme gewesen ist, aber so rasch einzugehen wie ein angestochener Luftballon, und binnen weniger Stunden von einer laut verkündeten Maßnahme wieder abzugehen, nur weil die Deutschen gebrummt haben: Das ist schon mehr als peinlich.
- Völlig unter den Tisch gekehrt wird von fast allen Medien auch der jüngste Schaden, den die Gewerkschaft angerichtet hat: Sie hat vor zwei Wochen einen deutlich höheren Kollektivvertrag für Laudamotion/Ryanair durchgesetzt, als das Unternehmen zu zahlen bereit war. Jetzt hat sie den Erfolg ihres Erfolgs geerntet: Bei Laudamotion hat eine große Kündigungswelle eingesetzt. 100 Piloten und Flugbegleiter müssen jetzt stempeln gehen. Das gleiche Schicksal trifft das gesamte Laudamotion-Büro. Es wird überhaupt zugesperrt. Sie alle wären bereit gewesen, auch zu niedrigeren Löhnen zu arbeiten, damit sie ihre Jobs behalten können. Doch die Gewerkschaft wollte das nicht zulassen. Wie richtig ist doch deren alter Spruch: Wenn dein starker Arm es will, stehen alle Räder still. Und Flugzeuge auch. Aber es soll ja noch immer Menschen geben, die freiwillig bei einer Gewerkschaft sind.
- Während überall, wo Sozialisten oder Grüne regieren, in diesen Tagen die bunte Schwulen-Fahne hängen muss, erfahren die Österreicher nichts von der peinlichen Pleite der Schwulenbewegung. Denn darüber berichten die Medien wohlweislich nichts. Erstmals liegen nämlich die Zahlen eines ganzen Jahres vor, wie viele homosexuelle Paare eine Eheschließung eingegangen sind, seit sie der Verfassungsgerichtshof durchgesetzt hat: Es waren im ganzen Jahr 2019 bloße 2 Prozent aller Hochzeiten! Wir erinnern uns noch: Wie sehr Linke und Schwule jahrzehntelang getrommelt haben, dass mindestens zehn Prozent der Österreicher homosexuell wären; wie laut sie beklagt haben, dass sie einander nicht heiraten dürfen; und wie sehr der Wiener Kardinal doch schwule Paare dafür gepriesen hat, weil sie treu füreinander da wären. Übrigens biete ich gleich die nächste Wette an: In den folgenden Jahren wird der Anteil schwuler Heiraten noch viel niedriger werden, gab es doch im ersten Jahr der Ehemöglichkeit zweifellos noch einige einschlägige Pärchen, die den jahrelang verhinderten Drang zum Standesamt (und zur später winkenden Witwerpension) endlich nachholen konnten. Selbst dieses Nachholtröpfeln muss jetzt logischerweise ausbleiben …
- Es macht immer wieder fassungslos, wie ungeniert Linke ihren Unsinn von gestern abschütteln können. So als ob nie etwas gewesen wäre. Das zeigt jetzt wieder einmal die grüne Reaktion auf den Tod des ersten österreichischen EU-Botschafters Wolfgang Wolte. Der Abgeordnete Reimon pries Wolte nämlich als "bedeutenden Wegbereiter für den Beitritt Österreichs in die Europäische Union". Nun, das war Wolte in der Tat (zusammen übrigens mit seinen Kollegen Scheich und Woschnagg). Nur sollten gerade die Grünen dazu den Mund halten, erlaube ich mir aus eigener Erinnerung zu sagen: Denn ich hatte mit Wolte 1994 etliche Podiumsdiskussionen zum damals bevorstehenden EU-Referendum absolviert. Und dabei waren jedes Mal gerade grüne Exponenten die erbittertsten Gegner eines EU-Beitritts gewesen.
- Auch Leonore Gewessler, die grüne Ministerin für so gut wie alles, findet oft die falschen Worte zum falschen Zeitpunkt. Sie bezeichnete jetzt "Biodiversität" – also den grünen Kampf für möglichst große Ausbreitung möglichst vieler verschiedener Tiere, Pflanzen, Bakterien, Viren usw. – als "unsere Lebensversicherung". Als ich das hörte, ist mir sofort eingefallen – nein, nicht Corona, das wäre allzu aufgelegt – sondern das Schicksal jener zwei bedauernswerten Männer, die am gleichen Tag zu Gewesslers Biodiversitäts-Gesülze in Südtirol von einem Bären angefallen und zum Teil schwer verletzt worden sind. Eine grüne Lebensversicherung halt. Außerdem: Was brauchen die wandern zu gehen? Die Wieder-Ausbreitung von Bären oder Wölfen in Alpen und Wäldern ist ein ganz typisches "Vorzeige"-Produkt des grünen Biodiversitätskampfes. Aber wer weiß: Vielleicht gelingt es dem infantilen Diversitätswahn auch noch, Dinosaurier wiederzubeleben. Dann wird's noch lustiger beim Wandern.
- Noch fassungsloser machte dieser Tage der ehemalige grüne Parteiobmann Christoph Chorherr: Er erregte sich wörtlich über "diesen unsäglichen Umweltverträglichkeitsirrsinn". Anlass seines Zornes war die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Hochhaus neben dem Konzerthaus, für das Chorherr aus – sagen wir höflich: nicht ganz klaren Gründen seit Jahren heftig lobbyiert. Da stört auf einmal die Umweltverträglichkeitsprüfung, obwohl diese eine eindeutige grüne Errungenschaft war. Man hat halt vergessen, gleich ins Gesetz hineinzuschreiben, dass bei grünen Projekten eine solche Prüfung unzulässig ist.
Die Fülle dieser Beobachtungen droht zu einer letztlich sehr gefährlichen Konsequenz zu führen: dass man wegen allzu vieler solcher Vorgänge in diesem Land verzweifelt. Sollte man aber nicht. Es ist immer noch besser, über all diese Akteure zu lachen, statt sie wirklich ernst zu nehmen.
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