Die Pressekonferenz der Herrschenden rund um den fantastischsten Kanzler aller Zeiten am Montag war mit viel Spannung erwartet worden. Gibt es nach Ostern endlich die erhofften und vor allem für die Wirtschaft so dringend nötigen Lockerungen der ebenso aktionistischen wie drakonischen Corona-Maßnahmen? Nun, wer das erhofft hatte, wurde bitter enttäuscht.
Und einige wussten offensichtlich schon vorab Bescheid, wie etwa die Fellner-Internetplattform Oe24. Dort wurde schon Stunden vor der Pressekonferenz verkündet, dass es auch nach Ostern keine Normalisierung geben und stattdessen sogar weitere Verschärfungen kommen würden. Auch der dabei von Oe24 veröffentlichte mutmaßliche Zeitplan klingt übrigens beängstigend.
Die Pressekonferenz war dann eigentlich kaum zu fassen. Der Bevölkerung wurde null Hoffnung gemacht, kein Ausstiegsszenario aufgezeigt – obwohl seit einigen Tagen die offiziellen Zahlen sinken und die Ansteckungsrate bereits jetzt in den angestrebten einstelligen Bereich gedrückt worden ist (Stand 30. März zur Zeit der PK). Stattdessen wurde mit aller Energie weiter Panik geschürt, Untergangsszenarien wurden an die Wand gemalt und tatsächlich auch weitere Verschärfungen angekündigt. Etwa eine Maskenpflicht, die man noch vor geraumer Zeit als unsinnig bezeichnet hat.
Wirklich tief blicken ließ aber die Körpersprache der Beteiligten, die ihre neue Machtfülle sichtlich in vollen Zügen genossen. Beim Bundeskanzler blitzte bei seinem Eingangsstatement aus unerfindlichen Gründen mehrmals ein kurzes Lächeln im Gesicht auf bzw. versuchte er dieses Lächeln sichtlich zu unterdrücken. Nicht immer gelang das ganz. Was ging ihm wohl angesichts weiterer Verschärfungen für die Bevölkerung wirklich durch den Kopf? Man kann es nur erahnen.
Sein Polizeiminister verkündete mit grimmigem Blick weitere Verschärfungen bei den Strafen gegen "Lebensgefährder", die sich nicht an alle Einschränkungen der persönlichen Freiheit halten würden. Dabei ergötzte er sich sichtlich an der eigenen Härte gegenüber den widerspenstigen Untertanen. Als Begründung nannte er spannenderweise einige Märkte in Wien, wo sich am Wochenende viele wie in normalen Zeiten dicht an dicht getummelt hatten. Wer sich diverse Videos dazu in den Medien angesehen hat, stellte dort übrigens ein recht buntes Publikum und babylonisches Sprachengewirr fest. Was Nehammer natürlich nicht näher ansprach.
Das muss jetzt aber als Begründung herhalten, um vor allem die autochthone Bevölkerung weiter zu gängeln. Denn die Berichte häufen sich, dass zwar gewisse Gruppenbildungen geflissentlich von der Polizei übersehen werden, dafür aber gegen Einheimische mit aller Härte vorgegangen wird. Sogar bei Begräbnissen oder wenn sie nur Schulhefte für die Kinder kaufen.
Das wird übrigens noch besonders spannend, wenn am 24. April ein gewisser Fastenmonat beginnt, bei dem sich Anhänger einer gewissen Friedensreligion allabendlich zum Schlemmen (genannt Fastenbrechen) treffen. Werden derartige Versammlungen dann auch mit aller Härte aufgelöst werden? Oder ist das nur nötig, wenn FPÖ-Vertreter anwesend sind? Und ob dem Polizeiminister überhaupt klar war, dass viele "Corona-Sünder" seine Drohungen schon rein sprachlich nicht verstanden haben dürften?
Wirklich hochinteressant war auch die Wortmeldung des grünen Vizekanzlers und Scharfmachers Werner Kogler, der ja bekanntlich am liebsten sämtliche Freiluftaktivitäten auch einzelner Personen verbieten lassen würde. Zwar hatte er auch einige Lacher auf seiner Seite, aber da war er wohl eher unfreiwillig komisch, als gerade er als Vertreter einer linken Verbotspartei, wo manche Exponenten offen von einer Diktatur träumen, von "wirtschaftlich verträglichen" Maßnahmen sprach.
Noch vielsagender war aber ein anderes Kogler-Zitat, nämlich: "Wenn wir den Experten zuhören, bin ich dafür, dass wir uns an jenen orientieren, die die dramatischeren Szenarien zeichnen." Ein Augenblick seltener Ehrlichkeit in irrationalen Zeiten. Wir sollten also genau auf jene hören, die die größte Panik und Hysterie verbreiten, damit wir möglichst radikale Maßnahmen rechtfertigen können. Oder so. Erhellend auch, dass man dabei ständig auf irgendwelche Kurven verweist, also Prognosen und Hochrechnungen, deren Realitätsbezug vorab kein Mensch einschätzen kann.
Erinnert uns das nicht an irgendwas Anderes? Läuft es bei der Klimasekte nicht ganz ähnlich? Sind nicht auch dort dubiose Computermodelle und Zukunftsprognosen aufgrund willkürlicher Annahmen die Basis für alle Untergangsszenarien und wüsteste Forderungen, die Wirtschaft abzudrehen und möglichst sofort den Sozialismus oder gar Kommunismus als letzte Rettung vor dem Hitzetod einzuführen?
Bei Corona läuft es scheinbar gleich. Mathematiker und andere "Experten" berechnen aufgrund absolut unzureichender und unsicherer Daten irgendwelche Verläufe, Kurven und Szenarien und aufgrund dieser wackeligen Annahmen wird wiederum die bürgerliche Freiheit entsorgt und die Wirtschaft vernichtet. Halleluja! Ähnlich wie beim Klima werden übrigens auch alle Abweichler von der offiziellen Meinung medial zum Schweigen gebracht. Etwa durch Löschorgien in sozialen Medien.
Gleichzeitig wird die Panik weiter gesteigert, um die Menschen bei der Stange zu halten. Ahnungslose wie Super-Rudi Anschober drohen ständig mit italienischen Verhältnissen, ohne dazuzusagen, dass das italienische Gesundheitssystem seit Jahren völlig am Boden liegt, weil seit der Euro-Krise 2010 offenbar kein Geld mehr dafür da war.
Die hygienischen Bedingungen in Italiens Krankenhäusern sollen auch vor Corona katastrophal gewesen sein. Dazu hat Italien eine der ältesten Bevölkerungen Europas und nirgends in Europa sollen die Antibiotika-Resistenzen höher sein. In Spanien ist die Lage ähnlich schlecht – systemisch gesehen. Ob nicht auch das zu den katastrophalen Zuständen führen könnte und nicht das Corona-Virus allein?
Dazu drängt sich die Frage auf, warum nie Zahlen zur allgemeinen Sterblichkeit in Vergleichszeiträumen der Vorjahre veröffentlicht werden? Wäre Corona derart gefährlich, wie immer betont, dann müsste ja die Gesamtsterblichkeit quer durch Europa explodieren. Ist das hingegen nicht der Fall, dann sterben wohl eher Alte und Schwerkranke jetzt auch an Corona, statt wie sonst an Grippe, Schnupfen, Durchfall oder anderen Infektionskrankheiten.
Dann sterben wohl vor allem jene, die vermutlich ohnehin gestorben wären, weil ihr Immunsystem bereits davor an der Kippe gestanden hat. So tragisch und bedauerlich jeder einzelne Tote ist, aber den Tod als Ganzes werden leider nicht einmal Super-Rudi, Basti-Fantasti und Konsorten besiegen können. Auch wenn sie Wirtschaft und Freiheit noch so sehr entsorgen.
Wobei ja auch die veröffentlichten Zahlen der Corona-Toten höchst fragwürdig sind. Nicht nur in Italien wird einfach jeder Verstorbene mit einem positiven Test als Corona-Toter gewertet – auch wenn er nicht durch, sondern nur mit dem Virus verschieden ist. Ein positiver Test heißt ja nicht automatisch, dass allein Corona die Todesursache war. Auch in Österreich scheint man ähnlich zu verfahren. Immer wieder sind Meldungen dieser Art zu lesen: "Die Patientin sei aber mutmaßlich an den Folgen ihrer jahrelangen schweren Grunderkrankung und mit Zusatzbefund Covid-19 gestorben." In die amtliche Corona-Statistik wird der Fall dann aber dennoch einbezogen.
Völlig unerwähnt bleibt im Kampf gegen Corona-Tote auch, dass die gerade angewandte "Therapie" selbst nicht ungefährlich ist und noch viel mehr Opfer fordern könnte, als die Krankheit als solche. Die wirtschaftlichen Folgen kann noch niemand abschätzen, dürften aber mittel- bis langfristig fatal sein – und zwar für wirklich ALLE. Nicht nur für Risikogruppen. Man riskiert die Versorgungssicherheit, Lieferketten könnten zusammenbrechen, unzählige Unternehmen und Privatpersonen werden Pleite gehen. Trotz staatlicher Hilfen. Die explodierenden Arbeitslosenzahlen sind nur ein Vorgeschmack, lassen aber erahnen, was da auf uns zukommt. Und mit Gelddrucken allein wird sich die Krise diesmal nicht lösen lassen.
Gelddrucken bei gleichzeitigen Produktionseinschränkungen oder -stillstand ist sogar ein wirkungsvolles Rezept für Inflation. Immer mehr frisch gedrucktes Geld trifft auf ein schrumpfendes Warenangebot. Genau so begann übrigens auch die berühmte deutsche Hyperinflation 1923. Frankreich besetzte das Rheinland um Druck wegen der Reparationszahlungen zu machen, darauf traten die Arbeiter aus Protest in den Streik. Die Produktion stand still und die deutsche Regierung druckte Geld, um die Streikenden weiter versorgen zu können. Klingt irgendwie nicht ganz unähnlich der jetzigen Situation.
Doch nicht nur wirtschaftlich, auch medizinisch droht eine Katastrophe. Während sich alle Augen wie in Hypnose auf Corona richten, wird in quasi allen anderen Bereichen die medizinische Versorgung heruntergefahren. Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen (etwa bei Krebspatienten) werden gestrichen, "unnötige" Operationen finden nicht statt. Wie viele Herzpatienten werden deswegen früher ableben bzw. einen Infarkt mit entsprechenden lebenslangen Einschränkungen erleiden? Und wie viele der jetzt in die soziale Isolation Getriebenen werden psychisch erkranken? Wie viele werden sich gar das Leben nehmen? Aufgrund von Isolation oder erzwungenem wirtschaftlichem Existenzverlust? Man darf gar nicht nachdenken.
Und dem Kanzler huscht bei der Pressekonferenz immer wieder ein Lächeln über das Gesicht. Was ist da los? Wo stehen wir bereits? Und wo stehen wir im Mai? Auch die Frage sollte gestellt werden, warum im Mai gar das Bundesheer teilmobilisiert wird? Haben wir nicht das ursprünglich genannte Ziel, die Infektionsraten in den einstelligen Bereich zu drücken, schon jetzt erreicht oder sind zumindest dabei, es zu erreichen?
All das wird in den gleichgeschalteten Medien aber nicht gefragt – man hängt nur an den Lippen der Herrschenden, fordert maximal noch mehr Verbote. Allein das sollte alle Alarmglocken klingeln lassen. Dennoch schießen die Zustimmungsraten für die Politik gerade durch die Decke. Laut Einheitsberichterstattung zumindest.
Man möchte verzweifeln. Dazu kann man nur noch Wilhelm Busch zitieren: "Aber wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe."
Niklas G. Salm war früher bekannter Journalist, ist heute in anderen Berufsfeldern tätig, muss daher unter einem Pseudonym schreiben.