Trotz aller Absurditäten und Skurrilitäten, die von den Koalitionsverhandlungen bisher an die Öffentlichkeit gelangt sind, scheint Sebastian Kurz wild entschlossen zu sein, sich mit den Grünen ins Bett legen zu wollen, sie auf Österreich und seine Bürger loszulassen. So einfach wie die FPÖ wird er die grünen Moralapostel und Weltretter freilich nicht kontrollieren und steuern können. Sie haben die geballte Macht der Mainstreammedien, Kulturschickeria, NGOs, Universitäten, Kirchen und der sogenannten Zivilgesellschaft hinter sich. Das scheint Kurz zu unterschätzen. In jedem künftigen koalitionären Konflikt werden sich ORF, Caritas, Van der Bellen, Harald Krassnitzer, S.O.S Mitmensch, Josef Hader, Florian Klenk und Co. hinter Werner Kogler stellen. Das ist so sicher wie das Amen im Gebet.
Was mit Türkis-Grün auf die Bürger, insbesondere auf den produktiv arbeitenden, unternehmerisch tätigen und freiheitsliebenden Teil der Bevölkerung zukommt, wird alles andere als lustig. Natürlich hat Werner Kogler die Begehrlichkeiten und Forderung seiner Grün-Fundis, etwa die Lichter in den Fußballstadien ab 21 Uhr abzudrehen, damit die Insekten nicht gestört werden, umgehend als Fake-News abgetan. Er ist schließlich noch nicht Vizekanzler. Allerdings, wer außer den Grünen käme auf so eine Idee? So etwas Abstruses kann sich ein türkiser Spin-Doktor nicht ausdenken.
Und dass die Grünen das Wort "Entwicklungsland" aus dem Sprachschatz der Österreicher streichen und durch "Partnerländer aus den Fortschrittszonen des globalen Südens" ersetzen wollen, ist so typisch für sie, dass Werner Kogler erst gar nicht versucht hat, es abzustreiten.
Abgesehen von solchen Skurrilitäten, die allerdings einen tiefen und verstörenden Einblick in das Denken und Selbstbild der linken Fundi-Truppe gewähren und zeigen, womit sich die Österreicher schon sehr bald herumschlagen werden müssen, wollen die Grünen vor allem eines: möglichst viele von ihren Vorstellungen und Zielen durchdrücken. Und die kann man so zusammenfassen: mehr Staat, mehr Steuern, mehr Ausgaben, mehr Transferleistungen, mehr Verbote, mehr Kontrolle und mehr Unfreiheit. Und das zu einer Zeit, in der die europäische Wirtschaft und die Finanzen an der Kippe stehen und immer mehr (echte) Experten vor einer neuen Einwanderungswelle warnen, die 2015 in den Schatten stellen wird. Herr Kurz, viel Spaß mit ihrer grünen Braut.
Wozu die Grünen imstande sind, wenn jemand nur dumm beziehungsweise verantwortungslos genug ist, ihnen Regierungsverantwortung zu übertragen, kann man in Schweden in Echtzeit beobachten. Die Grünen sitzen dort seit 2014 gemeinsam mit den Sozialisten im Reichstag. Und ihre Schreckensbilanz kann sich sehen lassen. Sie haben es innerhalb von rekordverdächtigen fünf Jahren geschafft, jenes Land, das bis vor kurzem für Sicherheit, Wohlstand, Frieden, Frauenrechte und ein gut ausgebautes Sozialsystem stand, komplett gegen die Wand zu fahren. Schweden ist wenige Jahre nach dem Regierungseintritt der Grünen ein Failed State.
Doch von Anfang an. Natürlich hat der Niedergang des einstigen sozialen Musterlandes nicht mit der grünen Regierungsbeteiligung begonnen, aber die Grünen waren, obwohl sie 2014 nur bei 6,9 Prozent lagen und bei der Wahl 2018 nur noch auf 4,4 Prozent kamen, der Turbo für diesen Zerfallsprozess.
2015 hat die rotgrüne Minderheitsregierung den Multikulturalismus zur Staatsdoktrin erhoben und alleine in diesem Jahr weit über 160.000 Migranten, vorwiegend Männer aus dem islamischen Raum, ins Land und ins Sozialsystem gelassen. Mit einem Ziel: man wollte eine "humanitäre Großmacht" werden, wie Schweden noch 2017 großkotzig vor der UNO tönte. Das selbsternannte Gutmenschen-Imperium liegt zwei Jahre später in Trümmern.
Die Folgen des rot-grünen Willkommenswahns sind katastrophal und vor allem irreversibel. Schweden wird in wenigen Jahren kaum noch von einem arabischen Entwicklungsland, Pardon, von einem arabischen Partnerland aus den Fortschrittszonen des globalen Südens zu unterscheiden sein, außer dass es im Winter schneit.
Schwedens roter Ministerpräsident Stefan Löfven hat mit seinen grünen Freunden Prozesse und Entwicklungen in Gang gesetzt, die Staat und Politik nicht mehr steuern können, die völlig aus dem Ruder gelaufen sind. All das ist sehr schnell gegangen. Die Vergewaltigungszahlen schnellten in die Höhe und liegen nun im weltweiten Ranking ganz vorne. Frauen können sich nur noch örtlich und zeitlich eingeschränkt halbwegs sicher und frei bewegen und schwedische Kinder aus guten Wohngegenden werden immer öfter von jugendlichen Migrantenbanden ausgeraubt, bedroht und erpresst. Die schwedische Villa Kunterbunt ist abgebrannt, Pippi ausgeraubt und vergewaltigt. Die infantilen schwedischen Träume haben sich in Alpträume verwandelt.
Anfänglich – und zum Teil noch bis heute – versuchten die rot-grünen Politiker, Behörden und Medien diese Entwicklungen zu verheimlichen oder zumindest zu relativieren. So musste etwa die schwedische Polizei 2016 zugeben, dass sie sexuelle Übergriffe auf Frauen bei Open-Air-Konzerten systematisch vertuscht hatte. Man hielt Informationen zurück und ließ so viele junge Mädchen in ihr Verderben laufen. Die kranke Multikulti-Ideologie steht über allem, selbst über dem Wohl und der Sicherheit der schwedischen Kinder.
Mittlerweile ist die Situation in Schweden dermaßen eskaliert, dass es Behörden, Politik, Medien, NGOs und Kirchen nicht mehr gelingt, die Lage zu beschönigen. Die Bandenkriege in Teilen von Stockholm, Göteborg und Malmö sind außer Kontrolle geraten. Selbst der linke "Standard" schreibt: "Kaum ein Tag vergeht ohne Meldungen von Schusswechseln oder Sprengstoffanschlägen." In diesem Jahr waren es bereits 173!
Die Nachbarländer sind alarmiert, in Norwegen gilt Schweden bereits als Failed State, Dänemark hat aus Angst vor "schwedischen Zuständen" wieder Grenzkontrollen eingeführt. Trotz der dramatischen Lage versucht die rotgrüne Regierung weiterhin jeden Zusammenhang zwischen der desaströsen Sicherheitslage und der von ihr befeuerten Zuwanderung aus der Dritten Welt zu leugnen. Wie bei Linken üblich, sucht und findet man die Ursachen für diese Zustände ausschließlich im Sozioökonomischen.
Morgan Johansson, roter Justiz- und Migrationsminister, bezeichnete in bester Gutmenschenmanier die bürgerlich-rechten Oppositionsparteien, die ihm angesichts seines Versagens vor wenigen Tagen das Misstrauen aussprachen, als Hetzer und Populisten. Realitätsverweigerung bis zum bitteren Ende. Die Schwedendemokraten, die seit Jahren versuchen, auf diese Missstände und die verfehlte Regierungspolitik aufmerksam zu machen, werden nach wie vor von den anderen Parteien ausgegrenzt. Selbst jetzt, wo man vor dem Trümmerhaufen der eigenen naiv-dummen Politik steht, versucht man sich aus der Verantwortung zu stehlen. Von roten und grünen Sozialisten war allerdings nichts anderes zu erwarten.
Erst jetzt, wo es längst zu spät ist, erkennen immer mehr Schweden, dass die Sozialisten und die Grünen das Problem und nicht die Lösung sind: zu einem Zeitpunkt, wo es – ganz offiziell – bereits 60 No-Go-Areas gibt, also Gebiete, in denen der schwedische Staat nicht mehr in der Lage ist, die Ordnung ganz oder teilweise aufrecht zu erhalten. Zu einem Zeitpunkt, wo die Folgekosten der Masseneinwanderung den schwedischen Sozialstaat auffressen.
Die "Neue Zürcher Zeitung" hält fest: "Mancherorts ist angesichts der Finanzlage von Reduktionen des Leistungsangebots die Rede, etwa im Schulwesen oder bei der Altersfürsorge. Betroffen sind im letzteren Fall nicht selten Personen, die am ‚Volksheim‘ tatkräftig mitgebaut haben und nun um ihre unverrückbar geglaubten Sicherheiten bangen müssen." Erst jetzt, wo ihre Frauen und Kinder nicht mehr sicher sind und das Sozialsystem auf einen Kollaps zusteuert, wachen immer mehr linksindoktrinierte Bürger auf. In einer aktuellen Umfrage haben im November die Schwedendemokraten erstmals in der Geschichte des Landes die Sozialdemokraten überholt. Die jahrelang als rechten Hetzer verdammten und ausgegrenzten Schwedendemokraten sollen nun retten, was die roten und grünen Sozialisten in ihrem moralischen Eifer im Eiltempo zerstört haben und nicht mehr zu retten ist.
Herr Kurz, bevor sie den Koalitionsvertrag mit den Grünen unterzeichnen, werfen sie einen Blick nach Schweden. Auch unsere Grünen wollen Österreich in eine humanitäre bzw. moralische Großmacht umbauen. Sie werden dabei von den linken Meinungsführern aus Kultur, Medien, Kirchen, Universitäten und NGOs unterstützt.
Für Österreich wäre es eine gute Idee, vor allem in Kenntnis dessen, was in Schweden passiert, diese selbstzerstörerische Grün-Phase zu überspringen und weiterhin auf eine bürgerlich-rechte oder eine Politik der Mitte zu setzen. Und was sind lächerliche Rattengedichte, vergammelte Liederbücher und krisensicher angelegte Goldbarren gegen unzählige vergewaltigte Mädchen, ausgeraubte Buben, rechtsfreie Zonen und beinahe tägliche Bombenanschläge?
Werner Reichel ist Autor und Journalist. Sein jüngstes Buch "Kickl muss weg: Der schmutzige Kampf um die Macht" ist bei Frank&Frei erschienen.