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Die Perversion des Feminismus: Pussykratismus, Exotismus

Der Refjutschie-Welcome-Wahn war in groben Zügen ein post-feministischer. Sexuell apostrophierte Patenschaften für fremdländische Toyboys sind mittlerweile direkt vor der Haustür abzuschließen: Isis-Bräute können nun getrost zu Hause hoffen, und exotische Hochzeiten in weißen Schleiern mit schwarzen Männern kann man auch hier organisieren. Völlig grotesk freilich: Selbst femoistisch umerzogene, ver-genderisierte inländische Bobo-Luschies applaudieren begierig auf die Verschlechterung ihres Hetero-Prekariats.

Der Grund: Ein feministisch-instrumentalisierter Macho-Schuldkomplex hat sich altruistisch-masochistisch längst verselbständigt. "Die dümmsten Idioten sind junge, deutsche Männer, die immer noch Refugees Welcome‘ rufen." (@AlexiaStellar)

So wie früher Mätressen ihren königlichen Machthabern in schwachen Momenten zuraunten, wiederholen heute Luschie-Männer laut das Siren_innen-Geflüster: "Refjugees are welcome here!" (Manche Bilder erinnern an die große Wirtschaftskrise der 30er-Jahre: "Job wanted")

Woraus bezog der Refjutschie-Welcome-Hype seine Energie? Nicht zuletzt aus dem Entfremdungsgefühl einer femo-sexistischen Exotismus-Sehnsucht. Verklärt durch Phantasma-Projektionen auf unverbrauchte Trieb-Potenzen Edler Wilder. Das war schon im alten Rom so…

Zuerst hatten die Femo-Pussykratinnen dem letzten Angry-white-man seine Männlichkeit ausgetrieben. Schließlich konnte Frau letztere nur mehr von außerhalb Westeuropas importieren. Diese Islamophilie fußt in der Projektion der Aufklärung auf das spanisch-muselmanische Al-Andalus (711 - 1492): Als Mythos vom edlen Orientalen und seiner Toleranz zwischen Vernunft und Religion. Der Orient mutierte so zum Sehnsuchtsort opulenter Sinnlichkeit: voller Licht, Farben, Gerüche und lasziver Sexualität. Besonders en vogue waren (zur 19./20. Jahrhundertwende) Harem-Szenen mit sexuell allzeit bereiten Frauen.

Zwischen Gérôme’s (1824-1904) Bild und dem trotzigen Bekenntnis einer 71-jährigen deutschen Sextouristin ("Ja, ich habe einen Liebhaber in Kenia!" Bild) liegen knapp 130 Jahre. Seither hat sich der westliche Gleichberechtigungs-Feminismus pervertiert: Die durch einen männerhassenden Pussykratismus entstandene feministisch-heterosexuelle Frust-Leerstelle wurde durch neokolonisatorisch verhärmte, femoistische Verfügungsgewalt über ein männliches Dritte-Welt-Prekariat kompensiert. Denn die weißen Sugarmamas "legen ihre schwarzen Beachboys nicht nur auf die Matratze, sondern wollen sie auch unterwerfen." (Spiegel)

Es ist eine rassistisch-verbrämte Vorstellung von der kindlich-natürlichen Unterlegenheit der "Wilden": "Sie will viermal am Tag Sex mit mir, ich bin eine Sexmaschine für sie, mehr nicht." (Hasan, ein Flüchtling) Natürlich "handelt es sich hier um Missbrauch, ... wenn Not zur Befriedigung sexueller Bedürfnisse der Reichen eingesetzt wird." (P. Stippl: Österreichischer Bundesverbandes für Psychotherapie, ebenda)

Die Ursache dieses postmodernen Pussykratismus: Eine krude Mischung aus Wohlstandsverwahrlosung, menschlicher (Sex-)Gier, Vereinsamung (partner-, kinder-, familienlos), sowie der Unfähigkeit, das Altern zu akzeptieren: "Dass man als ältere Frau Dinge gesagt bekommt, die man sonst nicht hört." (Sex-Rentnerin Anna, Bild)

In dieser Selbst-Übertölpelung offenbart sich eine abgrundtiefe Hoffnungslosigkeit vom Scheitern zwischenmenschlicher Beziehungen in den westlichen Wohlfahrtsstaaten: "Sie gehen essen und spazieren, sie reden und hören einander zu. Wo gibt es das denn heute noch?" (Bild) – Doch "Liebe gibt es am Zielort Stundenhotel‘ nicht. Sondern nur kalten Handel: Sex gegen Cash.‘" (Spiegel) Postfeministische Minderwertigkeitsgefühle kompensieren sich so in männerhassender, neokolonialistischer Fremdkontrolle. Und all das bildet gerade den Nährboden zu einem neuen exotisch-importierten Frauenhass: Köln war hierzu nur das erste Fanal …

"Eine Flüchtlingsbetreuerin soll einen Burschen aus Afghanistan sexuell missbraucht haben. … Die beiden (wurden) mehrmals alleine im Nachtdienstzimmer erwischt, und der 13-Jährige habe das Zimmer mit offener Hose verlassen." (Krone) – Es ist die verspätete "Rache der weißen Frau" (Spiegel) (am Feindbild des White-angry-sexuell-man) auf Kosten exotischer Underdogs. Im Film "Liebe" (2012) muss "ein Sexsklave für Sugar Mamas strippen. … So sehr sie sich mit ihren Massen barbusig an ihm reiben, er kriegt, abgetörnt, keinen hoch." (Spiegel) - Im Doppelpack ergibt sich aus Versatzstücken postfeministisch-christlicher Nächstenliebe-Ideologie: Pussykratische Political-Correctness von Frauen als den besseren Menschen, die einen "Unterschied zum Sex-Tourismuswie ihn Männer betreiben" (Bild) konstruieren: "Aber ich habe Verantwortung für ihn übernommen." (Sextouristin Bild) In "legitimatorischen Saltos" verkrümmt sich eine pervertiert-postfeministische Realität: "Jetzt sei die Zeit gekommen, in der sich auch die Frauen nähmen, was sie wollten. Kurz: ein Akt der Befreiung und der Emanzipierung." (NZZ)

"Aber wenn man einmal schwarze Haut berührt hat, dann kann man nicht mehr zurück." (Sex-Rentnerin Anna, Bild) - angetrieben von einer wahnhaft-verzerrten "Faszination des Exotischen", in seiner typischen Mischung aus "Rassismus und Sexismus". (Beyme) Am Ende dieses Prozesses verdichten sich nun die Sextouristinnen als dunkler "Bodensatz des globalen Reiseverkehrs" (Spiegel).

Bereits im alten Rom gab Caesar Unsummen für "schlanke und geistig kultivierte Sklavinnen" (Sueton) aus. Und auch die weibliche Oberschicht war vom muskelstrotzenden Gladiator als hintergründig aufgeladenem Objekt für sexuelle Begierde fasziniert, in das Frau Gewalt-Beherrschungs-Projektionen mischte. Archäologen buddelten aus dem versunkenen Pompeji das Skelett einer reichen Römerin aus: Sie überlebte den Vesuvausbruch just während ihres geheimen Stelldicheins in einer Gladiatorenschule nicht. So manche wohlstandsüberdrüssige Römerin ließ schon mal ihren ganzen Hausstand zurück: "Eppia begleitete eine Gladiatorenschule … Ihr Sergiolus … war Gladiator. Dies … zog sie der Heimat vor und dem Ehemann: Das Schwert ist es, was sie lieben." (Juvenal) – Besonders doppeldeutig: Das lateinische Grundwort zu Gladiator, gladius, bedeutet neben "Schwert" auch "erigierter Penis". Ursache solch sexueller Dekadenz war (damals wie heute) Wohlstandsverwahrlosung: "Wir unterliegen den Übeln eines langen Friedens; schrecklicher als die Waffen setzt uns der Luxus zu.” (Juvenal)

Im spätkulturell christlich-aufgeklärten Europa des 19. Jahrhunderts konnte solch sklavenhalterischer Sexismus dann nur mehr "unter einer orientalistischen Maske" (Beyme, s.o.) betrachtet werden. Gérôme‘s "Sklavenmarkt"-Bilder öffnen einen abgründig-männlich-voyeuristischen Blick, der an "die totale Verfügbarkeit von weiblichen Körpern auf Leben und Tod" (Beyme) appelliert. - Früher war der Orientalismus eine "Macht von weißen Männern über angeblich inferiore dunkle Rassen" (Beyme), heute ist er pussykratisch okkupiert (siehe "Liebe" von U. Seidl) - (Spiegel-Video)

Die regressive Sehnsucht des modernen Menschen nach vorzivilisatorischen Urzuständen ist in Wirklichkeit eine "Re-Evokation des Herz-der-Finsternis" (J. Conrad): "Grausamkeiten, die der moderne Rechtstaat obsolet gemacht hatte, wurden noch lange in ferne Kulturen versteckt, um sich unverdächtig einem diskreten Voyeurismus hingeben zu können." (Beyme) - Eine pussykratisch-masochistische Hybrid-Sexualität (Bücher wie "Fifty-Shades-of-Grey – Geheimes Verlangen") kokettiert mittlerweile mit dem "bösen Wilden": "Die (arabischen) Männer … lockten ihre Opfer in die Wohnung …. Dort sollen sie sich auf brutale Weise an den Frauen vergangen haben." (Bild)

Früher gab es einmal einen Nachahmungs-Hype orientalischer Architektur, heute wuchern Shisha-Wasserpfeifen-Bars im Großstadtdschungel. In dieser exotisierenden Multikulturalisierung manifestiert sich eine Tausend-und-eine-Nacht-Klischee-Sehnsucht, um diese in eine (auch erotisch) durchrationalisierte westlich-postmoderne Zivilisation zu implementieren. So wie sich manche Freaks niedlich kleine Baby-Alligatoren als exotische Souvenirs in die Badewanne legen, möchten frustrierte Wohlstands-Pussykratinnen ihren grauen Mindestsicherungs-Alltag mit fremdartigen Refjutschies in einen quirlig-orientalistischen Femo-Harems-Bazar verwandeln. Bis diese (ihnen dann um mehrere Nummern zu groß gewordenen) Bad-boys sich dann schlimmstenfalls mit Messerattacken verabschieden: «Er war gemein zu mir und hat mich sogar ins Gesicht geschlagen. Er sagte, eine gute Frau denke und spreche nicht.» (Erfahrungen einer Schweizer Sugarmamie)

Das Endprodukt dieser seltsamen Multi-Kulti-Melange sind schlimmstenfalls No-Go-Zonen, oder bestenfalls nur mehr Fremdschäm-Grotesken in Form eines touristischen "Gaudi-Arabien(s) im Alpenparadies" (stern) Zell am See – Wenn etwa "eine saudische Sippe mit Gaskocher und Wasserpfeife eines der adretten Rasenstücke in eine fröhliche Picknickzone umwidmet oder vollverschleierte Frauen auf Golfcarts den Naturlehr-Parcours entlangkurven. Man könnte auch sagen: "Silamsi" – das Mallorca des Morgenlands."

PS: Der Begriff "Pussykratismus" scheint angemessen, weil die österreichische Kampffeministin und Nobelpreisträgerin Jelinek zuerst den vom "Phallokratismus" prägte: "Ich bin eine Feministin" wegen "dieses erdrückende(n), phallokratische(n) Wertesystem(s), dem die Frau unterliegt."

Dr. Elmar Forster ist Lehrer und lebt(e) seit 1992 als Auslandsösterreicher in Ungarn, Prag, Bratislava, Polen, Siebenbürgen (Rumänien). Seit 2009 unterrichtet er auch wieder an österreichischen Schulen.

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