Zu Stadthalle, Ökumene, Beten und Kurz

Einem meiner Bekannten, der eher zufällig bei der – wie sie jetzt schon bezeichnet wird – "umstrittenen" Veranstaltung in der Wiener Stadthalle am 16. Juni dabei war, hat es jetzt mit der daraus resultierenden Aufgeregtheit der von den Linken dominierenden Medien und "Social media" gereicht.

Er hat mir seine Gedanken zu all dem übermittelt und ist damit einverstanden, dass ich diese hier auch Anderen zur Kenntnis bringe. Nicht zuletzt auch als eine Antwort auf Dr. Landaus Mahnung, beten solle man nur im stillen Kämmerlein und nicht mit und vor Anderen ...

Er schreibt:

"Ich möchte darauf hinweisen, dass seit dem Staatsvertrag jährlich bei der Maria-Namen-Feier (bis vor einigen Jahren in der Stadthalle, aus Kostengründen nunmehr im Stephansdom) für Österreich gebetet wird und dort immer ÖVP-Politiker anwesend waren, die auch namentlich genannt wurden. Man hätte auch andere genannt, wären sie da gewesen.

Der Grund: Figl und Raab haben öffentlich auf der Ringstraße für den Frieden den Rosenkranz gebetet. Klar, das möchte heute niemand mehr. Wir sind stolz auf Europride und auf unsere ach so große Toleranz. Fällt eigentlich nur mir auf, dass die sogenannten Toleranten nur so vor Intoleranz gegenüber allen Andersdenkenden und Andersglaubenden strotzen???

Am Samstag war ich selbst bei ‚Awakening Austria’, weil ich eine Freikarte hatte. Ich hab’s nicht so mit den Freikirchen, weil es halt nicht meine Tradition ist, aber ich bin tolerant, kenne Ben Fitzgerald und man weiß ja, wie Freikirchler und auch Charismatiker beten. Die Loretto-Gemeinschaft etwa ist bei uns anerkannt und wertgeschätzt, siehe den jährlichen Pfingstkongess in Salzburg. Bei großen katholischen Veranstaltungen wie der Diözesanversammlung und dem Inspirationstag haben freikirchliche Christen, die mit Kardinal Schönborn befreundet sind, gesprochen, wie etwa Pete Greig (England) und Andreas Boppart (Schweiz). Beide sind genial.

Fitzgerald hatte Sebastian Kurz eingeladen. Dieser wusste nichts von dem Gebet. Und dieses  war auch nicht parteipolitisch. Man kann jeden Menschen segnen, das ist biblisch. Jesus legte Menschen in noch weit eindrücklicherer Weise die Hände auf, als es hier sehr unspektakulär geschehen ist. In jeder Heiligen Messe muss liturgisch eine Fürbitte für die Politiker dabei sein! Kämmerlein hin oder her – Österreich wäre heute kein christliches Land, wenn alle seit 2000 Jahren nur dort gebetet hätten!!!

Es waren Menschen aus 45 Nationen in der Stadthalle – werden die jetzt alle Kurz wählen? Wie schwachsinnig ist das alles überhaupt? Schönborn hat bei seinem Auftritt ein großes Gebet für Österreich gesprochen – ja darf er das denn überhaupt? Sind diese Linken schon komplett durchgeknallt?

Interessanterweise habe ich noch keine Kritik an der kleinen "Rede" von Kurz gehört, bei der er sich sehr allgemein für den gesellschaftlichen Einsatz der Christen (Ehrenamt) in diesem Land bedankt hat, aber auch für das Gebet für Österreich. Warum werden alle so aggressiv, wenn es um Kirche und Gebet geht? Haben die Linken so große Angst vor dem Heiligen Geist (Teufel – Weihwasser?)? Christian Kern war bei Papst Franziskus – wo blieb der Aufschrei?

Nebenbei: Die ÖVP-Abgeordnete Gudrun Kugler war bei ‚Awakening Austria’ und hat dort gesprochen – ja darf die denn das? Dann hätten ja auch Parlamentarier aus allen anderen Fraktionen reden müssen – nur was???

Das Statement von Michael Prüller auf erzdioezese-wien.at habe ich sehr fundiert und unaufgeregt gefunden. Er erklärt geistigen Analphabeten, wie sie hierzulande leider immer mehr zu finden sind, was wirklich Sache ist.

Hoffentlich erfährt niemand jemals, dass ich in der Stadthalle war und auch Gemeinderat dieser Türkisen bin. OK, ich bin Gott sei Dank nicht so wichtig, aber ich habe auch ein öffentliches Amt..."

Noch eine Anmerkung meinerseits: Beweist nicht unser Dompfarrer Faber, dass man alles und jedes segnen darf? Nur nicht den Politiker Sebastian Kurz ...?

Dr. Günter Frühwirth ist Jurist mit aktivem Interesse an Themen der Gesellschaftspolitik.

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