Der Mythos einer globalen Zwangssolidarität

Die Propagandisten einer globalen Zwangsumverteilung vertreten die These, dass die einzelnen Bürger für alle sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Probleme erdweit (mit)verantwortlich sind. Die Idee eines WIR, eines Kollektivs, das handelt und verantwortlich ist, ignoriert jedoch (bewusst), dass nur einzelne verantwortungsfähige und verantwortungsunfähige Menschen und Politiker handeln und daher auch nur sie für die Folgen ihrer Handlungen verantwortlich sein können. Der Mythos, dass alle für alles verantwortlich sind, führt(e) in die Verantwortungslosigkeit.

Die Kollektivisten reden ständig über Entsolidarisierung und über Unmenschlichkeit und fordern, dass die Bürger dieses Landes (primär) jene Probleme lösen helfen sollen, die andere Menschen und Politiker in anderen Staaten der Erde verursacht haben und neu schaffen.

Wer die Überzeugung fördert, dass jeder Bürger vor allem für alle Probleme anderer, aber nur nicht für seine eigenen Probleme (im Versorgungsstaat und im Versorgungsstaatenverbund) zuständig ist, der fördert ein System mit Verantwortungslosigkeitskaskaden und verantwortungsunfähige Politiker, die Probleme erzeugen, um dafür neue (angebliche) Problemlösungen vorzuschlagen und (mit negativen Auswirkungen) umzusetzen.

In den Bildungsinstitutionen, in den Medien, in den Kirchen und bei Partei- und Verbändefunktionären ist der Mythos einer globalisierten Nächstenliebe (Zwangsfernstenliebe) sehr weit verbreitet. Damit ist auch eine (fortschreitende) Elimination der Eigenverantwortung verbunden.

Die Idee einer globalen Zwangsumverteilung hat weitreichende negative Folgen für die Freiheit, für die Eigenverantwortung, für die freiwillige Solidarität, für die Eigenleistungen, für den Vermögensaufbau, für die private Kapitalbildung, für die Macht des Staates, für eine Fehlleitung von Ressourcen, für die Kapitalaufzehrung und somit auch für den Wohlstand der einzelnen Bürger. Der Mythos einer globalen Zwangssolidarität/Zwangsumverteilung höhlt die Grundsätze einer wettbewerbsgesteuerten und rechtsstaatlichen Marktwirtschaft aus.

Zahlreiche Bürger wissen (leider) immer weniger über ein "Leben in Freiheit", über die Möglichkeiten eines privaten Vermögensaufbaues und über die Vorteile einer Eigentümergesellschaft. Warum wird das Privateigentum nicht mehr gefördert?

Haben die Politiker Angst vor der Wahrheit? Zwangsumverteilung ist keine Quelle des Wohlstands! Eine Politik der überdehnten Zwangssolidarität vernichtet Wohlstand! Da die Höhe der Zahlungen an die Zwangsumverteilungsgewinner sowohl in der Transferunion als auch im Sozialstaat (Pensionen, Gesundheitsausgaben, Leistungen ohne Gegenleistung – auch als Zwangsentwicklungshilfe) ständig steigt, werden die Lasten für die Zwangsumverteilungsverlierer immer größer. Das hat Folgen für die Kapitalbildung und für produktive Investitionen – und somit für den Wohlstand!

Eine überdehnte Zwangssolidarität zerstört auch (das Vertrauen in) den Sozialstaat.

Josef Stargl ist AHS-Lehrer in Ruhe und ein Freund der Freiheit. 

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