Worum geht es immer wieder den Anstalten für betreutes Denken (=Presse) und leider auch vielen ihrer Leser? Die ganze Welt soll endlich kapieren, was eine "Wonderwoman" ausmacht, nämlich eine Frau, die den Männern in deren Domäne "Karriere, Coolness und Egomanie" um die Ohren fliegt.
Auf der öffentlichen Bühne feierten sich unsere Karrierefrauen, Chefinnen und Revoluzzerinnen an Tagen wie dem Weltfrauentag besonders heftig ab – so wie freilich an allen anderen Tagen auch, nur halt lauter und mit noch mehr Selbstgefälligkeit. Vor allem aber geht es der staatlich geförderten vierten Gewalt mit ihrer "Girls only Party" darum, wer tunlichst weggeschwiegen werden musste: die Mütter.
Bewusst wurde mir dies, als ich in einer Smalltalk-Diskussion darauf aufmerksam gemacht wurde, man dürfe doch nicht laut sagen, dass unserem Lehrlingsmangel nicht mit "Mehr Frauen in Männerberufe!", sondern mit Geburtenförderung entgegengetreten werden müsste. Wir wollen unsere tüchtigen Frauen doch nicht empören ...
Das ist somit die Quintessenz für viele bei diesem Thema: Das wahrlich Heiligste und einzige, in dem die Frau dem Mann absolut überlegen und unersetzbar ist, das Kinderbekommen und Säugen, ist also 2019 das allerletzte, das eine starke und bewundernswerte Frau auszeichnen könnte.
Wir halten derzeit bei einer Geburtenrate von 1,3 (inklusive "Zuzug"!). Mehr als zwei wäre jedoch notwendig, um nicht auszusterben. Dagegen hilft der unsäglich lächerliche "Papamonat" gar nichts.
Es ist heute en vogue, Frauenquoten als eine Art von gelebter Frauenbefreiung darzustellen (wobei es nichts weiter als planwirtschaftlicher Sexismus ist) und Kinderbekommen als Zeichen von Selbstunterwerfung. Gut, dieses gebetsmühlenartig und fern jeder empirisch-wissenschaftlichen Grundlage vorgekaute Gewäsch ertragen wir ja jetzt schon seit einiger Zeit als eine Art Beschäftigungstherapie der volkswirtschaftlich nutzenbefreiten Bildungselite.
Die Biologie hat auf solch ideologisierten Wahn freilich ganz andere Antworten: Die unvermeidliche naturgesetzliche Wirkung hebelt jetzt – auch unübersehbar für die Regulierungsfanatiker – die wirtschaftliche Gesundheit aus. Heute zwingen die Auswirkungen eines jahrzehntelangen medialen Trommelfeuers von überbordendem Feminismus und Gender-Mainstreaming das gesamte Land auf den wirtschaftlichen Boden der Realität. Nämlich durch den Kindermangel. Die einzige, aber kaum diskutierte Lösung vieler wirtschaftlicher Probleme wäre natürlich: Kinder bekommen. Aber nein, diese Macht des weiblichen USP müssen wir allen Frauen madig machen. Mann zu sein, Ellbogen, Latzhosen, Business-Konferenzen und Nachtschichten, das ist es, was Frauen wollen sollen. Das macht sie nämlich erst zu "selbstbewussten Frauen". Mütter? Das sind nur schwache, bemitleidenswerte Beiwageninsassen eines egomanischen Steuermanns, der unsere Wirtschaft offensichtlich in den Abgrund führt, nicht wahr? So erfahren wir es heute nur zu oft von den Bildungsmedien, die von allem eine Ahnung haben wollen, außer von Wirtschaft. Die offensichtliche Wurzel dieser Wirtschaftskrise ist das, was manche als Lösung propagieren: Gratiskindergarten, geförderter Wiedereinstieg, Frauenqoten, Papamonat und nicht zu vergessen Gratis-Altenpflege. Vom Babybauch bis zur Bahre übernimmt Gevater Sozialstaat gerne das "Human Resources Management" – da wäre nur ein kleiner Preis: Arbeiten bis zum Umfallen für alle!
Und ja: Frauen und nur die Frauen sind die Lösung. In ihrer einzigartigen Gabe, Leben zu schenken, degradieren sie die Männer zu leicht auszutauschenden Statisten, worauf sie alle stolz sein könnten. Innerhalb von 20 Jahren wäre das Problem biologisch gelöst.
Statt einer Lösung ist die Entwicklung dramatisch ins Gegenteil verkehrt worden: Wir haben 50 Prozent weniger Jugendliche als noch vor 40 Jahren. Da hilft kein Papamonat! Grundschul-Mathematik schon.
Martina Schaller ist Mutter von drei Kindern.