Es gibt aktuell zwei Personen, die die linke Blase der Korrekten, Guten und noch Besseren, der Schlauen und moralisch Überlegenen regelmäßig zum Hyperventilieren bringen. Und überraschenderweise ist der (vor allem international) erfolgreiche türkise Jungkanzler gar keiner von ihnen. Nein, den absoluten Spitzenplatz in punkto linksgrüner Empörung teilen sich bisher im Jahr 2019 ex aequo Innenminister Kickl und Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier, der in letzter Zeit zu einer Art Herbert Kickl der Musikszene aufgestiegen ist. Oder muss man da "abgestiegen" sagen?
Egal, nicht so wichtig, auf jeden Fall steht Gabalier jetzt mit dem garstigen Herbert in der Schmuddelecke und wird regelmäßig linksmedial angepinkelt. Kickl hat so Dinge wie "konzentriert" gesagt, oder es gewagt darauf hinzuweisen, dass die Politik Gesetze wie diverse Menschenrechtskonventionen nicht nur macht, sondern auch wieder abändern kann. Für Linke war das sowas wie die Auflösung des Parlaments, die Abschaffung der Demokratie und die Einstellung aller Gender-Studien auf einmal.
Und was ist eigentlich Gabaliers "Verbrechen"? Wie bei Kickl reicht der Konflikt mit den edlen Linksgeleiteten weit zurück in die Vergangenheit. Oder was heißt Konflikt? In Wahrheit ist es eher bloß linker Hass, der immer wieder aufpoppt. Gabalier selbst nimmt das ganze Theater ja eher locker – einem wie ihm kann es auch ziemlich egal sein, aber dazu später.
So richtig begonnen hat es bei Gabalier im Frühsommer 2014 beim Formel-1-Grand-Prix von Österreich in Spielberg, wo sich der steirische Schlawiner doch tatsächlich weigerte, die neue gegenderte Variante der Bundeshymne zu singen. Stattdessen blieb er bei "Heimat bist du großer Söhne", was ihm prompt die Feindschaft der "Grünen Frauen Wien" einbrachte. Und natürlich auch die Verachtung weiterer linkskorrekter Kreise.
Doch anstatt im Anschluss einzuknicken, wie das bei Nicht-Linken in Österreich lange der Fall war (man denke nur an knieweiche ÖVPler von Busek bis Mitterlehner), ruderte Gabalier keineswegs zurück. Er habe nur die Hymne gesungen, die er in der Schule gelernt habe und die für ihn die richtige sei. Punkt! Vor den GrünInnen nicht in die Knie zu gehen ist an sich schon ein Kapitalverbrechen. Spätestens ab da hatte Gabalier also nicht mehr viele Freunde in der tonangebenden linksgrünen Elite.
Doch dem steirischen Barden war es offenbar völlig wurscht und er ging seinen Weg unbeirrt weiter. Und das ist ein Weg, der Linke zutiefst anwidert – mit oder ohne Töchter in der Bundeshymne. Gabalier macht volkstümlich angehauchte Musik mit Heimatbezug, trägt bei Auftritten immer Lederhosen und Trachtenhemden. Damit hat er auch bei seinem oft sehr jungen Publikum einen Trachten-Boom ausgelöst – er hat also linke Bemühungen unterlaufen, Tracht und Tradition als etwas Uncooles, Ewig-Gestriges, Überholtes und geistig Rückständiges abzustempeln und auszumerzen. Wie kann er nur?
Dazu sind auch seine Texte bewusst heimatbezogen und kritisieren doch glatt den linken Maulkorb der Political Correctness. Seine Äußerungen sind ebenfalls stets alles andere, als dem linken Zeitgeist angebiedert. Außerdem gibt sich der Musiker bewusst heterosexuell. Er ist quasi die konservativ-bodenständige Antwort auf Sigi Maurers ausgestreckten linken Mittelfinger. Braucht es noch mehr Gründe, warum ihn die Bessermenschen verachten? Bräuchte es nicht, aber es gibt sie.
Zum Beispiel wird Gabalier regelmäßig von Vizekanzler Strache in sozialen Medien gegen linke Angriffe verteidigt – womit der Sänger ganz ohne sein Zutun zum rechten Recken und Unterstützer der bösen Rechtsregierung wurde. Und schließlich hat sich Gabalier erdreistet, bei einem vorweihnachtlichen Konzert Ende 2018 in Wien die sakrosankten linksmedialen Speerspitzen "Standard" und "Falter" vor einem Riesenpublikum durch den Kakao zu ziehen. Kein Wunder, dass die Bobo-Blase kocht und sich auch in Leserkommentaren zu wüsten Beschimpfungen des Sängers hinreißen lässt. Dabei hat er nur den Spieß einmal umgedreht, denn gerade diese beiden Publikationen ließen seit Jahren kein gutes Haar an ihm.
Frauenfeindlich und homophob sei Gabalier außerdem – warum eigentlich? Gibt es dafür irgendeinen Beweis? Außer, dass er es wagte, öffentlich auszusprechen, dass man es heutzutage schon schwer habe, wenn man "als Manderl auf Weiberl steht" und umgekehrt? Nur weil er die Töchter in einer sprachlich vergewaltigten neuen Version der Bundeshymne einfach wegließ ist er frauenfeindlich? Was sagen eigentlich die vielen tausend Frauen im Dirndl bei seinen Konzerten dazu? Törnt sie das gar an?
Aber sein größtes Verbrechen ist ein anderes – er ist erfolgreich! Und zwar ohne Unterstützung der linkskorrekten Medien- und Kulturwelt, die ihm schon vor Jahren ihre Liebe entzogen hat. Daraufhin hätte er entweder Abbitte leisten, oder als Folge linker Verdammnis kläglich scheitern müssen. Beides passierte nicht und somit ist der Fall Gabalier ein Stachel im Fleisch der Linken. Und vor allem in der linken Deutungshoheit.
Wie kann ein Geächteter trotzdem so erfolgreich sein? Er wird medial kaum beworben, eher gebasht oder sonst gleich totgeschwiegen. Und trotzdem füllt er seit Jahren ganz allein Riesenarenen wie das Münchner Olympia-Stadion mit bis zu 80.000 Fans. Etwas, was linken Günstlingen, Staatskünstlern und ORF-Pseudo-Stars nicht und nicht gelingen will. Diese schaffen Ähnliches nicht selten, sondern genau gar nie. Willi Resetarits wird in Dauerschleife vom Staatsfunk beworben, um vielleicht 500 oder 800 Zahlende zu seinen Auftritten zu treiben. Das neue Buch von Florian Scheuba wurde vom ORF sogar in der ZiB minutenlang angepriesen, findet sich aber trotzdem nur auf Rang 68.151 der Amazon-Bestsellerliste. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen und ist Salz in linke Wunden.
Da wird also ein "Bauernbub" aus der rückständigen Steiermark verdammt, ja ausgestoßen und ist trotzdem ein Superstar – was erlaubt sich der nur? Und Blatt vor den Mund nimmt er sich auch keines. Muss er auch nicht, weil er ja von den linken Schnappatmern nicht abhängig ist. Weder beruflich, noch finanziell. Sowas kann schon grantig machen. Aus demselben Grund ist ja auch Red-Bull-Boss Didi Mateschitz eine Persona non grata. Und jetzt hat Gabalier auch noch in München den Karl-Valentin-Orden als Auszeichnung bekommen – da springen die üblichen Verdächtigen in Medien, Kunst und Kultur sowie in den Linksparteien noch einmal beschleunigt im Kreis.
Sogar mit Nazi-Symbolen soll Gabalier plötzlich gespielt haben. Wie das? Man hat ein Album-Cover aus dem Jahr 2011 hervorgekramt, auf dem der Steirer mit seinem Körper eine wilde Verrenkung macht. Ob die darauf abgebildete Ziehharmonika in seiner Hand auch ein Nazi-Symbol ist, wurde zwar nicht überliefert, aber ziemlich sicher ist das Booklet mit den Songtexten ein Nazi-Liederbuch. Wer allerdings in dem Foto wirklich ein Hakenkreuz zu erblicken vermag, der muss schon eine lebhafte Phantasie haben. Das sagt in Wahrheit wieder einiges über die linke Jagdgesellschaft aus, der langsam die Felle davon schwimmen und die deshalb immer mehr in Panik gerät. Aber urteilen Sie einfach selbst (siehe Link).
Es ist schon ein relativ windschiefes Hakenkreuz, das der schlimme Andi da aufs Cover turnt, bei dem nicht alles in dieselbe Richtung zeigt und auch sonst viele Fragen offenbleiben. Etwa, ob die stets aufgeregt fingerwedelnden Bobostaner gar fragwürdige Substanzen zu sich genommen haben.
Jedenfalls ist jedem, der noch halbwegs klar denken kann, völlig klar, weswegen Gabalier wie Kickl ins Fadenkreuz geraten ist. Er stellt durch seine pure Existenz die linke Meinungsvorherrschaft in Frage und untergräbt mit jedem Wort, jedem Lied und jeder Aktion das linke Ziel der Umformung der Gesellschaft in Richtung sozialistischer Einheitsmensch ohne Merkmale, Vergangenheit, Traditionen, Herkunft und Selbstbewusstsein.
In diesem Sinne kann man nur hoffen, dass uns Herbert Kickl in der Politik und sein "Alter-Ego" Gabalier in der Musikwelt noch möglichst lange erhalten bleiben. Auch wenn man Gabaliers Musik vielleicht nicht besonders mag – allein wie die beiden die linken Luftschlossbewohner regelmäßig um Atem ringen und bis zum Plafond springen lassen ist schon eine Augen- und Ohrenweide. Bitte weiter so!
Angebliche Verwendung von Nazi-Symbolen auf CD-Cover
https://kurier.at/kultur/die-bild-ortet-einen-hakenkreuz-streit-um-gabalier/400393940
Niklas G. Salm, früher Journalist, schreibt jetzt unter Pseudonym.