Menasse: Dampf-Plauderer der Sonderklasse

Von Ludwig XIV. (1638-1715 - dem sagenhaft-selbstbezogenen Sonnenkönig Frankreichs) ist der Satz überliefert: "Der Staat bin ich!" – Höchstwahrscheinlich hat er ihn nie verwendet. Einem seiner Vorgänger, Heinrich IV (1553-1610), wurde der Sager: "Paris ist eine Messe wert!" (von französischen Protestanten) unterjubelt, um seine Ehrlosigkeit (dessen Eintritts-Ticket für die katholische Königs-Krönung betreffend) unter Beweis zu stellen. Maria Antoinette (1755-1793 die ruchlos-verzogene, wohlstandsverlotterte Tochter der rechtschaffenen Kaiserin Maria Theresia) soll angesichts protestierender Fischweiber geschmäht haben: "Was? Sie haben kein Brot? Sollen sie doch Kuchen essen." – Wieder soll dieses Zitat so nie gefallen sein. "Mögen sie mich hassen. Wenn sie mich nur fürchten!" - Das geflügelte Wort des römischen Kaisers Caligula (12 – 41 n.Chr. - zu Zeiten höchsten Caesaren-Wahns) ging in den Welt-Zitatenschatz ein. Und selbst des Nazi-Propaganda-Ministers Goebbels fürchterliche Maxime ("Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, bis sie geglaubt wird.") ist nicht authentisch belegbar.

All diese Zitate subsumiert der österreichische Gedanken-Verleger Robert Menasse in einer Person, von dem manche nach wie vor (wie der Krone-Kolumnist Schmitt in vorauseilendem Gehorsamst) vermeinen, der Denker-Blender wäre "sicher einer der intelligentesten Österreicher". Ausgerechnet einer (sich gerne als schnösel-haften) Tschwutschkerl-Intellektuellen (in großbürgerlichem Nadelstreif-Anzug) Verausgabenden: Nachdem er wieder vom Paulus zum Saulus mutierte, vom glühenden EU-Verachter zum Verfechter eines zentralistischen Brüsseler Internationalismus-Molochs:

Als Dank für Menasses EU-Hofschranzen-Essay "Der Europäische Landbote" (in welchem "ich nach monatelanger Recherche in Brüssel die Errungenschaften des Europäischen Einigungsprojekts analysiert hatte") verglich ihn sogar EX-EU-Parlamentspräsiden Schulz (selbst-gelernter Buchhändler und bekennender Ex-Alkoholiker) mit... (Ja im Ernst!!!): Christoph Kolumbus (der auf seinem Weg über den großen Teich, vorschnell in Indien angelangt gekommen zu sein geglaubt hatte): "So ein bisschen ist der Herr Menasse los-gesegelt, um mal zu sehen, wie das ist. Wahrscheinlich hatte er etwas anderes im Kopf. Und hat auf einmal eine ganze andere Dimension aufgetan! Das macht ihn zu einer richtigen Entdeckerfigur." (Schulz)

Damit aber stellte sich Schulz (stilistisch, inhaltlich, histo- und rhetorisch) nur ein schlechtes Zeugnis aus für sein unter-durchschnittliches Nicht-Matura-Niveau (Schulabschluss: Mittlere Reife). – "Eine Hand wäscht die andere." Umgehend revanchierte sich der "freie" Schriftsteller Menasse mit einer EU-Laudatio über "kompetente EU-Beamte und hoch engagierte Abgeordnete", die "wir unterstützen müssen im Kampfe gegen das…" (Ja richtig!) Teufelswerk der "…Renationalisierung Europas", was Menasse zu einem ab-sonderlich-geistigen und rhetorischen Zirkelschluss bewegte: "Solange es Nationalstaaten gibt, wird es Nationalisten geben, und solange es Nationalisten gibt, werden wir Probleme haben" (Menasse in Ö1).

Danach haben wir dann noch größere Probleme…

Da solcher Unsinn weiterhin hanebüchen bleiben wird, kramte sich Menasse (in der Wühlkiste des Zitatenschatzes) sein eigenes Weltbild zurecht. Für diese schäbige Wort-Zurecht-Richterei zerfetzte ihn "Die Welt" zurecht: "Der selbst erklärte ‚Weltverbesserer hat eine Agenda: ‚Europa‘ soll die nationale Identität auflösen, jene ‚schäbige Ideologie, die regelmäßig zu Kriegen und Verbrechen wider die Menschlichkeit geführt hat‘". – Wohl weil auch alle anderen Welten-Teile von diesem Zivilisations-Übel (zu dem sogar Urwald-Schimpansen neigen) nachweislich zu allen Epochen nicht verschont geblieben sind.

Der Möchtegern-Großbürger-Philosoph wäre wohl als großer "Geschichtenerzähler" ("Die Welt") ein wenig nachhaltig präsent geblieben…: Hätte er es mit der Wahrheit nur nicht allzu ungenau-schlampig genommen… Und wäre nicht urplötzlich gerade die Gutmenschen- als Lügenpresse in Verruf geraten… Und "hätte er nicht irgendwann begonnen, Fiktives als Faktisches auszugeben, um seiner Mission mehr Durchschlagskraft zu verschaffen" ("Die Welt"): Nämlich der Verteufelung und Ausrottung des Nationalstaates. Der Donau-Philosoph (mit Wittgenstein-Gehabe: "Die Grenze meiner Sprache ist auch die Grenze meiner Welt.") ließ somit einen Größeren als sich selbst in der anti-national-salon-sozialistischen-Kampf-Debatte voraus-stiefeln: Nämlich den bereits toten Walter Hallstein (1958 erster Kommissionsvorsitzender der "Europäischen Wirtschafts-Gemeinschaft" - EWG). Diesem unterschob Menasse ein geradezu wahnwitziges Zitat: "Die Abschaffung der Nation ist die europäische Idee!", um sogleich indirekt seine eigene übermenschlich-historische Zukunfts-Weitsicht unter Beweis zu stellen: "Ein Satz, den weder der heutige Kommissionspräsident noch die gegenwärtige deutsche Kanzlerin wagen würde auszusprechen. Und doch: Dieser Satz ist die Wahrheit." (Menasse zitiert nach "Die Welt") – Wohw! "Brüssel ist eine Gut-Menschen-Glückspiel-Novomatic-Messe wert."

Auf kritische Nachfrage kam der Dampfplauderer dann aber langsam gehörig ins stotternde Schwitzen: Hallstein hätte es eben nämlich nur "nie so zugespitzt gesagt", zudem wär’ alles viel zu mühsam: "Man müsste lange Passagen zitieren, um diese Position ableiten zu können". Als postmoderne Goebbels-Karikatur legte Menasse allerdings noch zweimal nach (aus Hallsteins "römischer Rede" zitierend): "Ziel ist und bleibt die Organisation eines nach-nationalen Europas." Und: "Das Ziel des europäischen Einigungsprozesses ist die Überwindung der Nationalstaaten." (zit. n. "Die Welt")

"Wenn du einmal angefangen hast zu lügen, bleib dabei." (Goebbels): "Menasse hat die Sätze regelmäßig eingestreut in Essays, Reden und Aufsätze. Sie verbreiteten sich im Internet …, wurden … Teil des politischen Diskurses. Der geachtete Romancier geriet zum Experten … . Im November 2018 diskutierte (er) mit Bundestagspräsidenten Schäuble über Europa." ("Die Welt") Auch EVP-EU-Spitzenkandidat Manfred Weber ging dem Wiener Schmäh-Tandler-Weisen auf den Leim (wiederum Hallsteins vermeintliches Zitat über ein "nach-nationales Europas" zitierend).

Zum verhasstesten Berufstand müssen wohl für Menasse von nun an Historiker gelten: Machte doch einer von ihnen ihrem Ruf als dilettantisch-kleingeistige I-Tüpfel-Scheißer alle Ehre. H. A. Winkler (deutsche Historiker-Koryphäe und Autor von ‚Der lange Weg nach Westen‘ und ‚Zerbricht der Westen?‘)", hatte es also tatsächlich gewagt: Kritische Quellenforschung zu betreiben, und das auch noch am literarischen Sonnenkönig persönlich! Bereits 2017 äußerte Winkler im "Spiegel" Zweifel, dass "sich Menasses vermeintliche Zitate nicht belegen lassen. Sollte er sich auf bislang unbekannte Quellen stützen, solle er die benennen, forderte Winkler. Menasse schwieg." ("Die Welt")

Menasses Reaktion auf solch kleingeistig-vulgär-philisterhafte Petitessen, blieben nur eines: großkotzig-caesaren-wahnwitzig: "Die Quelle ist korrekt. Der Sinn ist korrekt. Die Wahrheit ist belegbar. Die These ist fruchtbar(!). Was fehlt, ist das Geringste: das Wortwörtliche." (Menasse nach "Die Welt") – "Der Staat bin ich im Literaturhimmel!" - Und weiter in typisch Menasse‘schem Pseudo-Philosophen-Kauderwelsch: Wichtig wäre ihm nämlich nur gewesen, "eine Diskussion" zu "und einen Denkraum des notwendig Möglichen" zu <eröffnen>, "den es vorher nicht gab, einfach dadurch, dass ich eine Autorität zu meinem Kronzeugen erklärt habe, der nichts dagegen gehabt hätte". (Menasse zit. n. "Die Welt")

Das "notwendig Mögliche": Mit dieser Wortschöpfung (post-Goebbel’scher Sprachgewalt) lässt sich Gutmenschen-Diktatur nicht mehr treffender verbrämen! (Was Goebbels nur mit "Kristallnacht" gemeint haben möchte?) Der Rest ist eigentlich geistige Leichen-Fleddererei. Genauso gut könnte man dem (multikulti-affinen Pro-Refjutschie-Be-Willkommner) Menasse folgendes Zitat aus seinem bisherigen rhetorischen Wirken herausschälen: "Jede hingenommen-erlittene Vergewaltigung, jede still erduldete Messerstecherei durch von Europäerinnen bisher mitverschuldeter jahrtausendealter Unterdrückung etwa eines Afghanen sind (als anzustrebende internationalistische Auflösung von Nationalismen) als ein gewaltiger historischer Fortschritt auf einen Endsieg hin zum Neuen Menschen absolut zu befürworten." (Anmerkung: Zitat ist frei erfundene Satire)

Was? Ich soll damit jetzt aber weit über das zu sagen Erlaubte hinausschießen? Warten Sie ab! Denn neben Goebbels bemüht jetzt Menasse auch noch den römischen Ober-Gott Jupiter: "Quod licet Jovi. Non licet bovi. – Was dem Jupiter erlaubt, ist es noch lange nicht dem Ochsen." Sein eigenes dichterisch-freies Zitier-Gehabe sei nämlich für Normalsterbliche ausdrücklich "nicht zulässig – außer man ist Dichter und eben nicht Wissenschaftler oder Journalist. Was kümmert mich das ‚Wörtliche‘, wenn es mir um den Sinn geht." (Menasse nach "Die Welt")

Kleiner Tipp am Rande: Man möge doch aus der Ungunst der Stunde heraus Menasses Doktorarbeit "Der Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb" quellenkritisch unter das Brennglas nehmen. Dazu gibt es mittlerweile Text-Vergleichs-Programme, welche schon Mächtigeren als er einer (wie etwa Ex-Bundesverteidigungsminister von und zu Guttenberg) Job und akademische Würden gekostet hatten. Verdächtig auch, dass der Hofschranzen-Poet (der Achse Wien-Straßburg-Brüssel) Ende der siebziger Jahre Mitbegründer der Studentenzeitschrift "Zentralorgan der herumstreunenden Germanisten" war. Wohl ein Grund mit für seines Zeichens unsauberes (un)wissenschaftliches Arbeiten…

Menasses verkanntes Genie erkennt man zwangsläufig einfach auch daran, dass er eine der großen ungelösten philosophischen Fragen ("Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" - P. Watzlawick) einfach für sich gelöst zu haben glaubt und somit ignorieren darf: Er "brauche Hallstein (eben mal nur kurz zum Drüberstreuen) als Kronzeugen für die vernünftigerweise bewusst gestaltete nach-nationale Entwicklung Europas, dann lasse ich ihn das sagen, auch wenn es nicht den einen zitablen Satz von ihm gibt, in dem er das sagt – aber doch hat er es gesagt!" (Menasse zit.n. "Die Welt") – "Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag' ich dir den Schädel ein." (Bernhard von Bülow)

Leider konnte selbst Watzlawick dem Menasse nicht seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen: "Die Prophezeiung des Ereignisses führt zum Ereignis der Prophezeiung." Denn eigenartigerweise war es nämlich gerade der ungarische "Nationalisten"-Gottseibeiuns Viktor Orban, der die Balkanroute gegen den verbissenen Hass der EU-Gut-Menschen-anti-national-salon-sozialistischen Internationalisten-Elite geschlossen hatte. "So werden die Nationalisten gewählt, die natürlich unfähig sind, effiziente Antworten zu finden" (Menasse). – Komisch nur, dass in den Visegrad-4-Staaten eben keine Multikulti-Kriminalität existiert…

Im Falle eines Beitritts Österreichs zu den Visegrad-Staaten hatte Menasse dann noch höchst-persönlich eine gewichtige Drohung parat: "In diesem Fall würde ich dank der von Europa garantierten Bewegungsfreiheit in ein anderes Land ziehen." Ähnliches wird auch über den bundesdeutschen Gut-Menschen-Starschauspieler Til Schweiger berichtet: Als ihn eine Mensch-in weiblichen Geschlechts aufforderte seine Exil-Drohung nach AfD-Sieg umzusetzen, reagierte der Peace-Frog mit Abspulung eines primitiv-evolutionären Macho-Sexismus: "Hey Schnuffi...! Date!? Nur wir beide ?!" So gefährlich können also 1.) die faschistischen AfD-Horden nun doch nicht sein, und 2.) Sexismus aus dem Munde eines Gutmenschen ist keiner! – Und Mama Merkel meinte einmal: "Dann ist das nicht mehr mein Land." Aber Zitate kann man eben immer so oder so, oder eben auch nicht so oder so gemeint haben mögen.

   Thomas Bernhard wusste natürlich immer schon, dass "der freie Künstler immer eine Utopie gewesen ist", weil sich "die Kunst immer ... dem Mächtigen zuwendet. … . Das ist ihre Niedertracht." ("Alte Meister") Und weiter: "Das sind die größten Arschlöcher:  Die sogenannten Intellektuellen. … Aber Gott sei Dank dreht sich das Volk, wenn es gefährlich wird, um, und lasst sie mit ihrer Kunst und ihrem intellektuellen Blödsinn allein." ("Monologe auf Mallorca")

Und was hat das jetzt mit Caligula zu tun? Die Normal-Menschen haben einfach mit der Zeit aufgehört, die Gutmenschen-Dampfplauderer zu fürchten. Ob ihrer Dummheit muss man sie aber nicht einmal mehr hassen, sondern nur mehr deren Finanz-Hofschranzen-Förderer abwählen. Vergessen werden sie dann weit, weit über ihren Tod hinaus von selbst bis in alle Ewigkeit bleiben. Mehr aber auch nicht.

Denn Menasse ist eben kein Caligula, den der Senat aufgrund seiner Wahnsinnstaten zur "Damnatio memoriae" verurteilte: Zur Verfluchung und demonstrativer Tilgung des Andenkens durch die Nachwelt. Nur eines bleibt deshalb noch zu tun: Vertreiben wir die wenig übrig gebliebenen Menasses wieder von den Schalthebeln der Macht! Wählen wir sie bei den kommenden EU-Wahlen ins politische Nirwana zurück.

"Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt." (Der deutsche Aufklärer G. Chr. Lichtenberg)

"Seltsamer Zufall, dass alle Menschen, deren Schädel man geöffnet hat, ein Gehirn hatten." (Wittgenstein)

 PS: Hier noch zum Verriss eines anderen Hofschranzen-Intellektuellen: Michael Köhlmeier
"Hier noch ein Blog zu dem Machenschaften und der Verflechtung ORF zu der ungarischen Links-Opposition:"

 https://www.fischundfleisch.com/elmar-forster/manipulations-luecken-und-luegenpresse-gegen-ungarn-was-und-warum-verschweigt-der-orf-45813

 Dr. Elmar Forster ist Lehrer und lebt(e) seit 1992 als Auslandsösterreicher in Ungarn, Prag, Bratislava, Polen, Siebenbürgen (Rumänien). Seit 2009 unterrichtet er auch wieder an österreichischen Schulen.

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