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Ehrentitel „Schweigekanzler“

Die Heckenschützen schleudern den Schmutz aus allen Rohren. Sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag. Sie mühen sich mit jeder Zeile und in jeder Minute, den politischen Feind anzupatzen. Zur Bildungsreform, um ein aktuelles Beispiel aufzugreifen, gibt etwa der ORF unbedarften Hausfrauen und ideologisierten Lehrern jeden Raum zum Versuch, den Rückweg aus der verheerenden Bildungssackgasse der schreib- und leseschwachen Volksschüler doch noch zu verbarrikadieren.

Dass nach eindeutigen Umfrageergebnissen und nach Meinung objektiver Fachleute die beschlossene Bildungsreform für dringend notwendig gehalten wird, verfällt dem medialen Schweigen.

Apropos Schweigen: Der jüngste Schuss von der linken Flanke sollte den Regierungschef treffen. "Schweigekanzler" heißt das beschlossene Unwort des Jahres, das nicht einmal neu ist.  Mit dieser Munition hat man nämlich schon auf Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gefeuert, dem vorletzten Nichtlinken am Ballhausplatz. Nach Abgang des Herrn Silberstein trocknet der rotgrüne Einfallsreichtum halt aus.

Der Hintergrund: Sebastian Kurz reagiert zum Ärger seiner Gegner nicht auf jedes Gekläff mit einem lautem Gebell, wie es in manchen Wohnvierteln in heißen Sommernächten den Menschen den Schlaf raubt. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, lautet eine alte Volksweisheit. Geredet haben Gusenbauer, Faymann und Kern genug, nur weitergegangen ist nichts.

Man muss dem schweigsamen Sebastian Kurz dankbar sein, dass er seine Kraft nicht zum Gequengel über jeden miesen Zuruf verschwendet. Wenn er redet, dann sagt er auch etwas. Was sie nicht bedacht haben: "Schweigekanzler" – das lässt sich in der Quatschbude der Politik nur als Ehrentitel verstehen.

Willi Sauberer, Schüler Hugo Portischs, war Mitarbeiter der ÖVP-Politiker Gorbach, Klaus und Withalm und von 1971 bis 1994 Chefredakteur einer kleinen Salzburger Tageszeitung. Der katholische Journalist publiziert zu zeitgeschichtlichen, lokalgeschichtlichen und volkskulturellen Themen.

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