Die Beerdigung des Abendlandes

"Wo ist denn das oft herbeigeredete christliche Abendland geblieben?" Diese Frage des Grazer Diözesanbischofs Dr. Wilhelm Krautwaschl lässt sich beantworten: Das christliche Abendland wird von einer verantwortungslosen Welcome-Politik unter Konzelebration der österreichischen Bischöfe zu Grabe getragen.

Abendland bedeutet das Erbe der Antike und des Alten und des Neuen Testaments, bedeutet die vom Christentum geprägte, vielfältige und offene Kultur mit bodenständigen Wurzeln, bedeutet Werte des Lebens wie Menschlichkeit, Freiheit und Schönheit, bedeutet schöpferische Leistungen in einer Dichte, wie sie sonst nirgends auf der Welt erreicht worden ist. Es bedeutet allen historischen Irrwegen und Verbrechen zum Trotz das Ideal eines menschenwürdigen Lebens auf der Basis von Wissenschaft und Leistungsgesellschaft, bedeutet steigenden Wohlstand für einen immer größer werdenden Teil der Gesamtbevölkerung.

Abendland – das sind die Sixtinische Kapelle und Michelangelo, die Sainte-Chapelle in Paris, Bachs Matthäus-Passion, Beethovens Missa solemnis, Goethes "Faust" und Salzburgs "Jedermann". Der Islam hat nie zu dieser abendländischen Kultur gehört.

In den Geschichtsbüchern sind die gescheiterten Attacken des Islam gegen Europa verzeichnet. In den aktuellen Medien wird dessen erfolgreicher Generalangriff dokumentiert. Man extrapoliere die in den letzten drei Jahren eingetretene Entwicklung ein oder zwei Jahrzehnte voraus! Der Islam durchdringt bereits jetzt wesentliche Teile unseres Lebensbereichs. Das Kopftuch ist keine Demonstration demütiger Gläubigkeit, sondern ist sichtbares Symbol der Präsenz des Islam im früher christlichen Abendland und wird in absehbarer Zeit zum Symbol der Dominanz werden. Wo zeigt sich das Christentum im Straßenbild? Am Arbeitsplatz? Im Freizeitleben?

Ein Höhepunkt der katholischen Unterwerfungsgesten war die Teilnahme des Sekretärs der Bischofskonferenz am islamischen Fastenbrechen. Erwartet die Bischofskonferenz im Gegenzug islamische Geistliche bei Auferstehungsfeiern? Sofern es solche überhaupt noch geben wird.

Denn katholische Schulmessen zum Beispiel, an denen Schulanfänger sogar in der NS-Zeit teilnehmen konnten, sind bereits in (mindestens) einer Wiener Klosterschule dem Unterwerfungswahn zum Opfer gefallen. In Salzburg war ein Pfarrer bereit, Liturgie und Brauchtum der Karwoche für Unterwerfungshandlungen zu opfern (was verhindert wurde). In den Salzburger Stadtkindergärten gibt es, ohne dass die Eltern je informiert wurden, seit drei Jahren kein Schweinefleisch mehr. Der Islam diktiert unseren Speiseplan.

In den Schulen wird Allah dem Gott des Neuen Testaments gleichgesetzt. Der Gott des Alten Testaments hat seinem Volk "Auge in Auge" (Dtn 5,4) das 5. Gebot gegeben: Du sollst nicht töten! Allah – der Koran ist sein Wort – hat die Tötung der "Ungläubigen" angeordnet, und wahrlich, der "Islamische Staat" hat sich daran gehalten, und die Terroristen in Paris und Berlin, in Brüssel, London, Madrid, Manchester und Graz haben sich daran gehalten, und die vom Islam beherrschten Staaten Afrikas und Asiens halten sich täglich daran. Allah und die heilige Dreifaltigkeit sind ident?

Gott hat uns das 8. Gebot gegeben: Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten! Allah hat in den Koran geschrieben, dass gegenüber den "Ungläubigen" (also uns) jede Lüge, jede Täuschung, jeder Schwindel erlaubt sind. Und die österreichischen Bischöfe bejubeln jedes Räuspern der geistlichen und weltlichen Islam-Führer. Doch in der Stunde der Wahrheit bekennen sich 70 Prozent der in Österreich lebenden wahlaktiven Türken mit und ohne österreichische Staatsbürgerschaft zu Sultan Erdogan, der aus den Expansionsbestrebungen des Islam kein Hehl macht, sondern einen Wahlkampf. 2001 sagte der stellvertretende türkische Ministerpräsident Necmettin Erbakan in Berlin: "Wir werden ganz sicher an die Macht kommen." Dieses Wort wird sich rascher erfüllen, als er gehofft haben mag.

Die Europäischen Union mit ihren hoch bezahlten Kommissaren und Kommissionen gehen dem Untergang des Abendlandes sehenden Auges entgegen.

Das oft herbei geredete christliche Abendland. Es wird gerade unter Absingen frommer Gesänge auf dem Friedhof der Realitätsverweigerung beerdigt.

Willi Sauberer, Schüler Hugo Portischs, war Mitarbeiter der ÖVP-Politiker Gorbach, Klaus und Withalm und von 1971 bis 1994 Chefredakteur einer kleinen Salzburger Tageszeitung. Der katholische Journalist publiziert zu zeitgeschichtlichen, lokalgeschichtlichen und volkskulturellen Themen.

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