In Wien ist ein Afghane, dessen Alter wir nicht so genau wissen (angeblich ist er am 1. 1. 1995 geboren – eh klar), mit einem Messer in der Hand zur Tat geschritten. Er hat in der Nähe des Brennpunkts Praterstern eine österreichische Familie und einen anderen Afghanen oder, je nach Medium, doch einen Tschetschenen "gemessert", wie das neu-deutsch so schön heißt. Medial wurde das wieder einmal so berichtet: Erst war die Hieb-und-Stich-Fachkraft "ein Mann", also der berühmte Einmann. Erst langsam sickerte durch, dass es sich beim mutmaßlichen Täter um einen Afghanen gehandelt hat. Über das Motiv wurde immer nur wiederholt, dass es völlig unklar sei und die rot gefärbte Wiener Polizei noch darüber rätseln würde. Böse Zungen mutmaßten schnell, es würde sich ja bloß wieder um einen geistig Verwirrten handeln und nichts hätte mit irgendwas zu tun.
In frühen Berichten in nicht ganz so politisch-korrekten Publikationen tauchte erst noch ein Zeuge auf, der im Zuge der Angriffe auf die dreiköpfige Familie laute Allah-Schreie gehört haben wollte. Doch das verschwand zusehends wie von Zauberhand aus den Berichten. Es war dann nur mehr davon die Rede, dass Zeugen Schreie des Täters gehört haben wollten. Am Ende war auch das kein großes Thema mehr. Im Laufe des Folgetages kam dann plötzlich überall die Meldung mit dem Geständnis des Afghanen, der die Angriffe auf alle vier Opfer zugab.
Und bingo – mit Allah hatte das alles natürlich nichts zu tun! Denn der arme Herr Afghane sei drogensüchtig und irgendwie mit der Gesamtsituation unzufrieden gewesen. Dumm gelaufen! Da kann man schon mal ausrasten, wenn die ganze Welt so hundsgemein ist. Auf alle Fälle kein Grund zur Sorge.
Weiter alles super in Österreich, besonders natürlich im rot-grün-bunten Wien! Terror gibt es bei uns nicht, dafür garantieren vor allem die Medien! Wobei das rosa Multikulti-Zentralorgan Standard mal wieder den Vogel abschoss. In einem Kommentar war tatsächlich zu lesen: "Denn das Problem ist nicht der Bauchstich, den ein Unbeteiligter erleidet …". Was soll man da noch sagen? Einen Bauchstich in Ehren kann dem Afghanen niemand verwehren!
Und woran erinnert uns das eigentlich alles? Richtig, am 20. Juni 2015 ist ein gewisser Alen R. in Graz zur Tat geschritten. Nicht mit einem Messer, sondern mit einem SUV. Mit dem pflügte er unter anderem durch die Fußgängerzone in der Herrengasse. Die Bilanz: 3 Tote und 36 Verletzte. Alen R. ist Bosnier und Moslem und zahlreiche Augen- bzw. Ohrenzeugen wollen damals auch immer wieder den Dschihad-Schlachtruf "Allahu Akbar" vernommen haben.
Medial und in Polizeiberichten tauchte das aber komischerweise nie auf. Vielmehr sollte Alen R., der zusammen mit seinen Eltern in den Jahren davor auch schon immer wieder die nähere Nachbarschaft terrorisiert hatte, unter psychischen Problemen leiden. Die Frau ist ihm davongelaufen, das kann einen schon betrüblich stimmen.
Dass er die Frau zuvor offenbar immer wieder zum Tragen einer Burka zwingen wollte, wurde allerdings nicht so groß breitgetreten. Vor der Tat hat er auch noch seine Social-Media-Accounts gelöscht, was irgendwie gegen eine spontane Kurzschluss-Handlung spricht. Über die sozialen Medien soll er nämlich in Kontakt mit Dschihadisten gestanden haben. Mit einem radikalen IS-Prediger war er befreundet. Auch da wurde aber offenbar nicht so genau nachrecherchiert.
Stattdessen wurde weiter an der Theorie des geistig abnormen Rechtsbrechers festgehalten. Zwar ist auch jeder Extrem-Allah-Fan durchaus irgendwie geistig abnorm, aber so dürfte es medial nicht gemeint gewesen sein. Dabei hätte man da als investigativer Journalist ruhig nachbohren können, zumal auch schon vor der Tat ein Waffenverbot gegen Alen R. bestanden hatte, der mal so zwischendurch ein bisschen auf Nachbarhäuser geballert hatte. Aber investigativ werden die linkskorrekten Schreiberlinge und ORF-Zeigefingerwedler eben immer nur, wenn es um hochgefährliche Liederbücher oder andere News aus der blauen Schmuddelkiste im Keller geht.
Wenn der Islam im Spiel ist, dann wird es meist sehr still in der medialen Bobo-Blase. Und nichts hat dann mit irgendwas zu tun. Viele "Ungläubige" gehen trotzdem davon aus, dass die Grazer Amokfahrt der erste Terroranschlag in Österreich war. Offiziell war es aber nur die Tat eines Verwirrten, der seither in Haft sitzt. Als ihn die Geschworenen trotz aller Medienpropaganda im Zuge der Verhandlung für zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig erklärten, war die linke Entrüstung wieder einmal groß. ORF und Co. zettelten sogar eine Diskussion darüber an, ob Geschworenengerichte nicht reformiert werden müssten, weil die Geschworenen so ahnungslos seien.
Aber egal, was viele denken, der Fall Alen R. ging jedenfalls als "Amokfahrt" eines Verwirrten in die Historie ein. Mit Islam, Dschihad, IS und dergleichen wollte das offizielle Österreich die Tat nicht in Verbindung bringen. Ähnlich lief es auch bei dem tunesischen Gemüsehändler und IS-Fan in Linz, der 2017 ein weit über 80-jähriges Ehepaar, das zu seinen Kunden gezählt hatte, grausam abgeschlachtet hat. Anschließend versuchte er auch noch deren Haus abzufackeln. Als Tatmotiv äußerte er Hass auf die FPÖ und die Gesellschaft. Er soll bei einem Heimataufenthalt radikalisiert worden sein und auf Facebook den IS unterstützt haben. Der damalige Innenminister Sobotka sprach zunächst vom ersten IS-Mord in Österreich.
Doch was wurde daraus? Im Zuge der Verhandlung wurde dann doch eine psychiatrische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Und das Thema IS-Terror war relativ schnell wieder abgehakt. Wie praktisch. Österreich gilt damit weiter als offiziell terrorfrei und somit als Insel der Seligen in einer immer rauer werdenden Welt. Bitte schlafen Sie weiter – es gibt hier nichts zum Aufwachen!
Und jetzt kommt der afghanische junge Raketenwissenschaftler in Wien, ein klassischer Vertreter der "Wertvoller als Gold"-Einwanderergeneration (copyright Martin Schulz) und messert wild um sich. Allah-Schreie werden auch gehört. Das darf natürlich nicht sein. Da klingt die Story vom Drogensüchtigen, der mal eben kurz die Nerven weggeschmissen hat, doch viel freundlicher. Und viel weniger beängstigend.
Außerdem habe das angebliche Neujahrsbaby von 1995 ja selber versichert, dass er kein "politisches Motiv" verfolgt hätte. Na dann. Nach einem religiösen Motiv wurde vorsichtshalber erst gar nicht gefragt. Wichtig ist nur, dass Österreich weiter absolut sicher ist. Hurra! Wer wird denn da noch näher nachrecherchieren?
Ironie des Schicksals: Die afghanische Messer-Folklore ereignete sich just an dem Tag, als in den Linksmedien wieder einmal Empörung hochschwappte. Und zwar darüber, dass es der ungarische Kanzleramtsminister gewagt hatte, den hohen Moslemanteil in Wien zu kritisieren und Sicherheitsprobleme zu unterstellen. Also wirklich, wie kommt der nur auf sowas? Natürlich schaut das mit dem Schlächter-Afghanen jetzt ein bisserl blöd aus. Aber der hatte auch wirklich einen miesen Tag und außerdem kann das doch eigentlich jedem einmal passieren, dass er sauer ist und mal eben vier Leute niedersticht! War das nicht schon immer so?
PS: Nur wenige Tage später attackierte ein Mann einen österreichischen Soldaten, der die iranische Botschaft in Wien bewachte, mit einem Messer. Nur die Schutzweste rettete den 23-jährigen Soldaten aus Tirol, der den Angreifer in Notwehr erschoss. Der Täter war offenbar ein Pass-Österreicher mit ägyptischen Wurzeln namens Mohammed E. und streng islamgläubig – zum möglichen Motiv wollten sich viele Medien (darunter auch der ORF) zunächst trotzdem wieder einmal nicht äußern, stellten reflexartig auch die Möglichkeit einer psychischen Erkrankung in den Raum. Nur Boulevardblätter wie Krone und Österreich wagten am Tag nach dem Angriff zumindest Mutmaßungen in Richtung eines Terrorangriffs…
Links:
https://derstandard.at/2000075732159/Messerattacken-in-Wien-Kein-Grund-zur-Panik?ref=article
Niklas G. Salm, früher langjähriger Redakteur einer Tageszeitung – schreibt jetzt unter Pseudonym.