Schon lange nicht mehr war die Kluft zwischen den Herrschenden (man denke nur an die völlig abgehoben agierende EU) bzw. einer selbst ernannten Elite auf der einen und dem Großteil der Bevölkerung auf der anderen Seite so groß. Wir kennen solche Episoden aus der Geschichte, etwa aus dem Absolutismus oder von sozialistisch-kommunistischen Diktaturen in Osteuropa und anderswo. Das alles waren aber verschiedene Ausbaustufen von unterdrückenden, diktatorischen Systemen. Gerade in den Demokratien des "Westens" hat es so einen Zustand aber bisher wohl noch nie gegeben.
Die kulturmarxistischen 68er haben aber gerade im "Westen", inspiriert von der berühmt-berüchtigten Frankfurter Schule rund um Max Horkheimer, Theodor Adorno und Co., ihren Marsch durch die Institutionen abgeschlossen. Sie sitzen überall an den Schalthebeln – in der Verwaltung, Justiz, in Universitäten und vor allem in den Medien und bilden dort einen Tiefen Staat.
Das zeigt sich ganz besonders am Verhalten der Journalisten, die sich zwar selber gerne als "Vierte Gewalt" im demokratischen System gerieren, aber sich in Wahrheit ins genaue Gegenteil entwickelt hat. Statt eine Kontrollinstanz gegenüber den Mächtigen zu sein, hat man sich zu deren Verbündeten entwickelt. Statt alle Akteure gleich kritisch zu beäugen, sind die Mainstream-Journalisten zu einseitigen, linken Systemschranzen verkommen. Zumindest die allermeisten von ihnen.
Allerdings war es nie eine Partnerschaft auf Augenhöhe – man war angesichts schwindender Leser-/Hörer-/Seher-Zahlen abhängig von den Zuwendungen der so lange herrschenden Linken, vor allem der SPÖ. Und ist jetzt nach deren Abwahl in Österreich in Panik!
Öffentliche Meinung und veröffentlichte Meinung haben mittlerweile quasi fast nichts mehr miteinander zu tun. Das spiegeln auch die letzten Wahlergebnisse wieder. In einem letzten Aufbäumen konnten die linkskorrekten Protagonisten zwar Ende 2016 unter Anspannung aller Kräfte gerade noch einen blauen Bundespräsidenten verhindern und einen alten, grünen Kopftuchliebhaber in die Hofburg verfrachten, seither geht es aber nur noch bergab für die ehemals alles beherrschenden Roten und ihre grünen Beiwagerl. Weil der Wähler die Völkerwanderung vor allem den Linken anlastet und das zu Recht. Selbst im immer schon etwas sonderbaren Deutschland feierte die AfD zumindest einen Achtungserfolg und bei der Nationalratswahl in Österreich kamen die konservativen, bürgerlichen, patriotischen Kräfte zusammen auf fast 60 Prozent. Bei der Landtagswahl in Niederösterreich waren es sogar knapp 65 Prozent. Und Ende Februar in Tirol dürfte es auch nicht viel anders aussehen.
Doch einen Tiefen Staat kann man nicht so einfach abwählen. Und so blasen all die linken Kräfte auf den mittleren Ebenen des Staates, die Nutznießer der letzten Jahrzehnte, zum letzten Gefecht. Vor allem über die nahezu ausschließlich links orientierten Massenmedien läuft dieser Widerstand gegen die sich ändernden politischen Verhältnisse. Man schreibt dagegen an. Und koste es noch so viele Leser. Denn die publizierten Meinungen stehen meist in diametralem Gegensatz zur Rückbesinnung auf konservative Werte, die in breiten Teilen der Bevölkerung stattfindet.
Zum Entsetzen der "Progressiven" sind zum Beispiel Dirndl und Lederhosen wieder so beliebt, wie seit Jahrzehnten nicht. Allein der Grazer Bauernbundball zeigte das jüngst wieder deutlich, ist er doch mit rund 16.000-17.000, meist jungen Gästen mittlerweile der größte Ball Europas. Und all die Feiernden machen Party in Tracht und lauschen dabei Andreas Gabalier. Auch das "Aufsteirern", jeden September ebenfalls in Graz, mit oft über 100.000 Trachten-Liebhabern, weist in dieselbe Richtung.
Ein Tiefschlag für die Grenzenabschaffer. Aber trotz all der Begeisterung für Traditionen, die eigenen Wurzeln und die Werte der Heimat, die immer weiter um sich greift, werden medial weiter fast ausschließlich linksgrüne Werte getrommelt. Und zwar penetrant und unter völliger Missachtung der Stimmung im Land. Es wird weiter für Offenheit, Buntheit und "Toleranz" (die ist nämlich immer nur für die Neubürger, aber nie für die Einheimischen gedacht) geworben und alles andere als ewig-gestrig, rückständig und dumm verteufelt.
Auch die mit breiter Mehrheit gewählte neue Regierung stand vom ersten Tag an im Kreuzfeuer der medialen Kritik. Und knickt bisher leider davor ein. Vor allem der türkise Teil der Staatsspitze zeichnet sich durch devotes Verhalten gegenüber den früheren linken Machthabern aus und bedankt sich weiter artig für jeden Tiefschlag im ORF. Während FPÖ-Minister zuletzt zumindest mit demonstrativer Abwesenheit in diversen ZiBs glänzten, dürfte bei den Basti-Jüngern noch die Handbremse im Kopf vorherrschen.
Die Speerspitze des linken Widerstands ist dabei natürlich der Staatssender ORF, der nicht zu Unrecht immer wieder als Rotfunk bezeichnet wird. Natürlich würden Armin Wolf, Lou Lorenz-Dittlbacher und Tarek Leitner das vehement bestreiten und auf ihre Neutralität und Objektivität pochen. Allerdings spricht die letzte Betriebsratswahl beim ORF eine andere Sprache – wie man so hört, kam Rot-Grün dabei auf über 90 Prozent der Stimmen. Objektivität sieht wohl anders aus, hier riecht es recht streng nach Meinungseinheitsbrei. Während man gegenüber früheren roten Kanzlern auf Kuschelkurs war, oder mal zwischendurch mit ihnen auf Urlaub fuhr, gibt es für Türkis-Blau jeden Tag nur die frische Ernte vom Watschenbaum serviert.
Man beschränkt sich aber nicht nur auf Kritik, und sei sie auch noch so kleinlich – weit gefehlt. Man bläst auch gerne jeden an den Haaren herbeigezogenen Skandal gewaltig auf. Wie die "Liederbuch-Affäre". Oder man lässt die entscheidende Kleinigkeit weg. So wie der ORF-Tirol jüngst einfach weggeschnitten hat, dass zwei FPÖ-Politiker einem 86-jährigen Nazi-Nostalgiker und Juden-Beschimpfer sehr wohl vehement widersprochen haben. Man ließ den Alt-HJler fertigschimpfen und blendete dann einfach aus. Abmoderation: "Ein FPÖ-Wahlkampf auf Hochtouren!"
Als dann aber sogar von linken Journalisten Gegenwind kam, sah sich der Staatsfunk zu einer Richtigstellung genötigt. Die erfolgte in der meistgesehenen Nachrichtensendung des Landes, in der ZiB um 13 Uhr am Samstag. Also eigentlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Und sollte doch jemand zugesehen haben, so wurde es so dargestellt, als habe FPÖ-Kandidat Abwerzger dem alten Mann erst mal zugestimmt und nur zahlreiche Proteste hätten ihn danach zu Widerspruch animiert. Berichterstattung à la Zwangsgebühr. Wunderbar!
Doch, und jetzt wird es richtig traurig, nicht nur der schon immer rotgefärbte ORF agiert auf all seinen Kanälen so. Auch bei den großen Printmedien sieht es nicht viel besser aus. Waren Standard und Falter schon immer weit links positioniert, so müssen sie mittlerweile mit zahlreichen Konkurrenten um die schrumpfende, politisch korrekte Leserschaft buhlen.
Zwei besonders traurige Beispiele vorweg. Das eine ist der Kurier. Diese vormals in der Mitte positionierte Zeitung hat ihre Transformation zu einem reinen Linksblatt so gut wie abgeschlossen. Unter dem früheren ORF-Mann Helmut Brandstätter als Chefredakteur scheint die wichtigste Agenda der Blattlinie die Jagd auf die FPÖ geworden zu sein. Im einst sehr beliebten Kurier-Forum (auch wegen der einfachen Anmeldung und dem Faktum, dass Kommentare ohne Moderation sofort gepostet werden) wird mittlerweile zum Leidwesen konservativer Poster fleißig und sehr einseitig gelöscht. Bis auf wenige Ausnahmen fliegt scheinbar vieles raus, was nicht dezidiert links ist.
Welche Leser der Kurier mit dieser neuen Ausrichtung ansprechen will, ist ein Rätsel. Etwa die 3,6 Prozent Grün-WählerInnen? Sind die nicht schon beim Standard?
Übertroffen wird die traurige Entwicklung beim Kurier nur noch von der altehrwürdigen Presse. Das frühere Flaggschiff des bürgerlich-konservativen Journalismus ist unter dem aktuellen Chefredakteur mittlerweile auch ins PrinzessInnen-Lager gewechselt. Seine Verehrung für den besten aller Ex-Kanzler kann er nur schwer verbergen. Zwar gibt es sowohl beim Kurier, als auch bei der Presse noch vernünftige Autoren, aber diese wenigen machen das Kraut nicht mehr fett. Und auch bei der Presse häufen sich in letzter Zeit die Beschwerden über gelöschte Leserkommentare mit bürgerlich-konservativer Ausrichtung. Regierungs-Unterstützer haben es mittlerweile auch bei der Presse schwer. Kaum zu glauben, aber wahr.
Nicht viel besser sieht es bei den Bundesländer-Zeitungen aus. Die größte davon, die Kleine Zeitung (die nur so heißt, weil sie ursprünglich einmal für den "kleinen Mann" gedacht war, der zwar bürgerlich denkt, aber eben nicht Blätter für das Bildungsbürgertum wie die Presse liest) hat eine lange Tradition als konservativ-katholisches Blatt, die bis 1904 zurückreicht. Unter der aktuellen Führung mutierte aber auch sie immer mehr in Richtung "linksliberal" und stellte sich im Präsidentschaftswahlkampf merkbar auf die Seite Van der Bellens. Davor schon betonte sie die moralische Pflicht zur Aufnahme von immer mehr Sozialsystemsuchenden. In ihren Foren herrscht mittlerweile ein Klima wie bei der deutschen taz oder Der Zeit. Auch bei der Arbeiterzeitung würde es wohl so zugehen, würde es sie heute noch geben. Streng links getrimmtes Poster-Personal versucht mit Akribie die letzten bürgerlichen Stimmen mundtot zu machen und zu vertreiben. Gelöscht wird wohl auch fleißig.
Auch von den Oberösterreichischen Nachrichten vernimmt man Ähnliches. Ihr Wien-Korrespondent, ein früherer Kurier-Chefredakteur, pflegt gerne mal einen ähnlichen Umgang mit der FPÖ, wie sein Nachfolger auf seiner vormaligen Position. Und auch bei den OÖN gibt es immer wieder Klagen, dass nicht-linke Leserkommentare rigoros gelöscht werden. Selbstredend waren auch die 1945 von der amerikanischen Besatzungsmacht gegründeten Oberösterreichischen Nachrichten zunächst lange kein dezidiertes Linksmedium. Mittlerweile sieht es leider auch hier anders aus. Von den Blättern im Westen reden wir erst gar nicht, denn dort ist ja auch die ÖVP nicht türkis, sondern eher grün geworden und regiert in den Bundesländern Salzburg, Tirol und Vorarlberg mit den GrünInnen. Entsprechend unterwegs sind die dortigen Zeitungen.
Einzig die wandlungsfähigen Publikationen Krone und Österreich sind mittlerweile eher (!) auf Regierungslinie. Allerdings haben beide in der Vergangenheit auch rote Werbe-Euronen beileibe nicht verabscheut und so manche Denklinie mitgetragen. Nur muss man den beiden Boulevardblättern zugestehen, dass sie die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt haben. Einst von roten PR-Millionen gemästet, erkannten sie die neue Grundstimmung und wechselten die Seiten rechtzeitig. Ob das von ernsthafter Liebe getragen war/ist, mag ernsthaft bezweifelt werden. Sagen wir, besser als ein Stein am Schädl! Mehr ist es vermutlich aber auch nicht.
Wen wundert es also noch, dass sich alternative Portale wie Wochenblick, info-direkt, ORF-Watch, Frank & Frei, Alles Roger oder dieses Tagebuch steigender Beliebtheit erfreuen? Die Systemmedien eines abgewählten Systems gehen dafür ganz andere Wege. Während alternative Medien auf kleine Strukturen, Freiwilligkeit und innere Überzeugung ihrer meist unbezahlten Schreiber, Miteinbindung ihrer Leser über freie Kommentarbereiche und auf dezentrale Strukturen setzen, schwebt den System-Profiteuren mit ihren dicken Gehältern, die nicht zuletzt mit dem abkassierten Geld der arbeitenden Bevölkerung finanziert werden, ganz anderes vor. Unter der Schirmherrschaft des ORF will man sich, unterstützt von Medienminister Blümel, in einen Medienverbund verkriechen, um angeblich das "Österreichische" in den Medien zu bewahren. In Wahrheit will man sich gegenseitig stützen, seine Pfründe verteidigen und die Meinungsmonokultur weiter kultivieren und perfektionieren. Das ist der Plan.
Es liegt an den Medienkonsumenten in diesem Land, dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben! Das geht ganz einfach: Mediale Graswurzel-Bewegungen wie dieses Tagebuch, in denen großteils Patrioten ihr Herzblut in die Tastatur rinnen lassen, unterstützen (und Lesen ist schon Unterstützung) und den Linksmedien den Finger zeigen, wie es die grüne Frau Sigi Maurer mit dem Wähler machte. Es kann so einfach sein! Ohne Leserschaft, ohne Publikum werden auch die geistig ach so Überlegenen nicht ewig durchhalten…
Niklas G. Salm, früher langjähriger Redakteur einer Tageszeitung – schreibt jetzt unter Pseudonym.