"Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt… Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, macht sie vor aller Augen lächerlich. Und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen. Bekannt machen allein genügt vielleicht nicht – aber es ist das einzige Mittel, ohne das alle anderen versagen."
Der diese Zeilen schrieb, trägt einen Namen – und was für einen! József Pulitzer, gebürtiger Ungar, besser bekannt als Joseph Pulitzer, weltberühmt geworden in Amerika als Journalist (von ihm gestiftet wurde 1917 der höchste US-Journalistenpreis).
Es mag Zufall sein oder auch nicht: Aber exakt 100 Jahre später sollte man aus Gründen der Wahrheitssuche, als Korrektiv zu den westlichen Main-Stream-Medien dezidiert ungarische Medien studieren.
Der ehemalige FAZ-Journalist Udo Ulfkotte schrieb dazu sogar ein Buch: "Gekaufte Journalisten – Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken" (Kopp / 2014). "Am Ende wird klar: Meinungsvielfalt wird jetzt nur noch simuliert. Denn unsere `Nachrichten´ sind heute nur noch Gehirnwäsche." (ebenda)
"Sie glauben natürlich alle diese Verschwörungstheorien nicht! Oder?"
Dann müssen wir uns die Frage stellen, warum westlichen Leitmedien etwa Schlagzeilen wie diese wichtiger sind, wenn etwa Conchita Wurst seine Unterhosenfarbe wechselt oder seit Neuestem wieder voll auf Macho macht (News Nr. 19 / Mai 17).
Wir aber wollen hier also wieder – ganz im Sinne von Josef Pulitzer - "bekannt machen", nämlich in der Hoffnung, dass irgendwann die Wahrheit als ein Kind der Zeit – als erwachsen wahrgenommen –wieder in Erscheinung tritt. Doch die Zeit ist im Kommen!
Möge auch diesmal Thomas Bernhard nicht recht haben, dass nämlich "alles Geschriebene Fälschung ist", obwohl auch er (da in den 50ern als freier Journalist tätig) ein gebranntes Kind war.
Unterdrückte Wahrheit: Am 23.11.2017…
…berichtete das ungarische "Echo TV" von gleich drei denkwürdigen Ereignissen im westlichen freien Europa:
Mutwillige Zerstörung christlicher Symbole in Bayern
Allein in Bayern wurden im vergangenen Jahr seit dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 beinahe 200 christliche Symbole in Kirchen und auch außerhalb von Städten (etwa mit Kettensägen zu Fall gebrachte Gipfelkreuze) mutwillig zerstört (oft sollen – wie aus gut informierten Insiderkreisen zu erfahren - jugendliche Migranten dahinterstecken).
Statue von Papst Johannes Paul II muss in französischer Kleinstadt entfernt werden…
…auf richterliche Anordnung hin, weil sie sich auf einem öffentlichen Grundstück befindet. Polen und Ungarn haben bereits angeboten, die Statue auf eigene Kosten auf ihr Territorium zu transportieren und aufzustellen.
Französische Bürgermeister protestieren mit der "Marseillaise" gegen öffentliches Beten von Muslimen
Da in Paris aus baurechtlichen Gründen (Überschreitung der maximalen Teilnehmeranzahl) eine Moschee geschlossen werden musste, versammelten sich die gläubigen Moslems zum Beten auf einem öffentlichen Platz. Gegen diesen Gesetzesverstoß (Frankreich ist ein laizistisches Land) protestierten französische Bürgermeister mit Absingen der "Marseillaise" und einem Transparent "Stopp dem illegalen Straßen-Beten!" In der Folge kam es zu Tumulten und einem Polizeieinsatz, weil die Muslime das Prinzip des Laizismus offenbar nicht verstehen (wollten).
Exakt 225 Jahre nach dem Entstehen der französischen Nationalhymne erscheinen einige Zeilen daraus in säkularisiertem Licht:
"Man wagt es, daran zu denken,
Uns in die alte Knechtschaft zu führen! (…)
Was! Ausländische Kohorten / Würden über unsere Heime gebieten! (…)
Freiheit, geliebte Freiheit,
Kämpfe mit deinen Verteidigern!"
Und jetzt werfe mir keiner vor, ich wäre reaktionär, wenn ich die Marseillaise zitiere…
Kulturhistorischer Vergleich: Petöfi / Pulitzer versus "Freier Westen"
Der ungarische Nationaldichter, Sandor Petöfi (1823-1849), wie kein anderer Synonym für den Freiheitswillen seines Volkes, fiel im Revolutionsjahr 1849 in der Schlacht bei Segesvar (ungar.) / Sighisoara (rum.) / Schäßburg (im heuten Siebenbürgen – Rumänien, damals noch auf ungarischem Boden) gegen habsburgisch-zaristische Truppen.
Zu dieser Zeit war Josef Pulitzer (1847-1911) gerade etwas mehr als zwei Jahre alt geworden: Beide gaben sich – ohne es zu wissen noch in diesem Leben – die Hand für die Wahrheit und: für die Freiheit. Petöfi fand mit 26 Jahren ein abruptes Ende – als Revolutionär; Pulitzer zog die Waffe des Wortes dem des Schwertes vor: er sollte 64 Jahre, also mehr als doppelt so alt geworden sein wie Petöfi.
Des ungarischen Nationaldichters Worte tönen seither weiter fort:
"Wollt ihr frei sein oder Knechte!
statt die Ketten zu zerschlagen
haben wir sie stumm ertragen." ("Nationallied")
"Fragt ihr, wo der Feind ist? Lasst das Fragen,
Überall, braucht nur um euch zu schauen.
Und der ärgste ist doch, den als Bruder,
Ihr ans Herz gedrückt habt voll Vertrauen." ("An die Nation")
Ich wage jetzt eine kühne Behauptung! Wir Postmodernen sind dem Irrtum aufgesessen frei zu sein. Im tiefsten 19. Jahrhundert veröffentlichte Sandor Petöfi Sätze, für die man heute wegen "hate-speech" angeklagt zu werden sich ängstigt.
"Sie glauben mir nicht?"
"Dann getrauen Sie sich doch folgende Zeilen heute öffentlich – und zwar - aktualisiert zu publizieren!"
"Noch bittet euch das Volk – lasst euch erbitten!
Das Volk wird furchtbar, wenn es aufbegehrt,
wenn´s mit Gewalt sich nimmt, was ihr verweigert!"
(Petöfi: "Im Namen des Volkes")
Oder:
"Lamberg erdolcht, Latour gehenkt am Strick!
Nun, schön und gut, doch ist´s ein Meisterstück?
Gewiss, das Volk zeigt endlich, was es kann,
doch hängt´s auch noch ein paar, was wäre dann?
Es ändert nichts an der Geschichte lauf!
Zerschlagt die Throne, hängt die Fürsten auf!"
(Petöfi: "Hängt die Fürsten auf")
Zum Glück gibt’s Erich Fried (ein Parade-GuterMenschen-Linker von anno Schnee):
"Wer sagt: Hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht!"
Und natürlich Goethe: "Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein."
Voila!
Klicken Sie jetzt aber endlich auf die Nachrichten von "Echo-TV"! Denn v.a. der Gegensatz zwischen säkularen französischen Politikern mit Trikolore-Schleife und rauschebärtigen Muftis ist sehenswert…
Quelle: Ungarisches "ECHO TV” / 1145 Budapest / 23.11.2017-20h
In diesem Zusammenhang von Interesse:
Und aus aktuellem Anlass zur Kern-Gehalts-Aufstockungs-Debatte:
Dr. Elmar Forster ist Lehrer und lebt(e) seit 1992 als Auslandsösterreicher in Ungarn, Prag, Bratislava, Polen, Siebenbürgen (Rumänien).