Ich habe der Parfümerie-Kette Bipa folgenden Brief geschrieben:
"Ich habe eine Frau mit Kopftuch als Werbeträgerin für Bipa gesehen. Aber nicht im Blog "Unzensuriert", sondern in Wien 22., an der Haltestelle des 92A Siegesplatz-Zachgasse. In der Zeitung "Presse" steht Ihre Stellungnahme. Sie wollen Stärke, Leichtigkeit, Spaß und ein positives Lebensgefühl vermitteln.
Vor kurzem habe ich zwei Bücher aus dem islamischen Raum gelesen.
Die nach Schweden emigrierte Iranerin Soheila Fors sagt in ihrem Buch: "Die durchschnittliche Frau im Westen kann sich kaum vorstellen, was für eine Freiheit es bedeutet, kein Kopftuch tragen zu müssen."
Yassir Eric wurde als Bub mit Schlägen gezwungen, den Koran und die Hadithen zu lernen. Er ist vom Sudan nach Deutschland emigriert. Er ist Pastor. Seine Meinung über das Kopftuch: "Das Tragen eines Hijabs ist ein Symbol der Abwertung."
Nach Leichtigkeit, Spaß und positivem Lebensgefühl klingt das nicht.
Hinweisen möchte ich auch auf die im moslemischen Bereich stattfindende Unterdrückung der schöpferischen Intelligenz. Ich kenne aus dem moslemischen Raum keinen Künstler oder Wissenschaftler, der einem Johann Sebastian Bach, William Shakespeare, Francisco Goya oder Albert Einstein gleichkommt. Da ist nichts von Leichtigkeit, Spaß und positivem Lebensgefühl. Das ist grau und trostlos. Das Kopftuch ist ein Symbol dafür.
Jenseits allen Wortgeklingels (wie Leichtigkeit, Spaß und positivem Lebensgefühl) wird die Angelegenheit wahrscheinlich durch Fakten entschieden werden. Nämlich, ob die Konsumenten den Boykott durchführen und es zu Umsatzeinbrüchen kommt. Ich habe Zweifel, dass es so kommt. Aber sollte das wirklich eintreten, hätten die Eigentümer dann die Gelegenheit, dies durch Stärke, Leichtigkeit, Spaß und positivem Lebensgefühl zu ertragen.
Ich werde bei Bipa, Billa und Merkur nicht mehr kaufen.
Bipa hat am 27.10.2017 folgendes geantwortet:
"Vielen Dank für Ihr Schreiben vom 23.10.2017
Wir bilden in unserer Kampagne verschiedene Lebensrealitäten ab, quer durch die österreichische Gesellschaft, um die Vielfältigkeit unserer Kundinnen und Kunden darzustellen.
Neben blonden und dunkelhaarigen, jüngeren und älteren, prominenten und nicht prominenten, tätowierten und nicht tätowierten, stärker geschminkten und weniger geschminkten Frauen, zeigt die BIPA Kampagne auch eine Frau im Hidschab.
BIPA bezieht damit nicht religiös oder politisch Stellung, sondern signalisiert, dass BIPA ein Ort für alle Frauen ist – völlig unabhängig ihrer politischen, religiösen oder kulturellen Hintergründe.
Wir hoffen, Sie können unsere Herangehensweise nachvollziehen und verbleiben
Der Antwortbrief ist ein Musterbeispiel, wie man die Wahrheit auf den Kopf stellen kann. Bipa gibt sich liberal, weltoffen und tolerant. Damit sind automatisch jene, die gegen dieses Plakat sind, das Gegenteil davon. Ich habe im ersten Brief nur auf die Unterdrückung der Frau hingewiesen. Das Kopftuch steht für noch Schlimmeres, es ist die Flagge des politischen Islamismus. Bipa bringt sich unter dem Deckmantel der Toleranz nicht nur in die Nähe der Unterdrückung der Frau und sondern auch in die Nähe des politischen Islamismus, das heißt von Ablehnung von Demokratie und Rechtstaat, Verfolgung des Andersdenkenden etc.
Dieser Antwortbrief hat mich zu einem zweiten Brief veranlasst:
Ich beziehe mich auf Ihr Antwortschreiben vom 27.10. 2017.
Sie schreiben, dass Bipa in seiner Kampagne verschiedene Lebensrealitäten in der österreichischen Gesellschaft abbilden will. Das Kopftuch gilt im europäischen Kulturkreis als ein Symbol der Unterordnung der muslimischen Frauen (Definition Wikipedia.) So gesehen stellt Bipa tatsächlich die Lebensrealität eines Teils der in Österreich lebenden Frauen dar. Nämlich die Realität der Unterdrückung.
Es gibt keine empirische Untersuchung, die die Annahme stützt, dass das Tragen eines Kopftuches überwiegend freiwillig geschieht.
Das Kopftuch hat noch einen Schönheitsfehler: Es ist das Symbol des politischen Islamismus. Im vorletzten Satz sagen Sie, dass Bipa weder religiös noch politisch Stellung beziehen will. Ich nehme an, dass damit die Distanzierung von dieser hässlichen Zuschreibung gemeint ist.
In der Beilage übersende ich Ihnen die Bipacard.
Verkürzt kann man die Bipakampagne auch mit 2 Sätzen beurteilen:
- Geld stinkt nicht.
- Der Zweck heiligt die Mittel.
Angela Ritzengruber war jangjährige Angestellte und ist jetzt Pensionistin