Im Vorfeld der Nationalratswahlen werden alle möglichen Fragen behandelt, sehr viele davon eher nachrangig. Von vitalem Interesse muss aber die Zukunft des österreichischen Volkes (von dem ja gemäß Verfassung das Recht ausgeht) sein. Diese Zukunft wird durch vieles gefährdet, nicht zuletzt durch den Genderwahn. Dieser erhält derzeit nicht viel Aufmerksamkeit, wird daher umso effizienter dem Volk oktroyiert.
Das ist Anlass für eine Hintergrundanalyse, die auch ein Weckruf ist. In einer hochaktuellen Buchpublikation analysiert der Volkswirt, Publizist und Leiter der Aktion "Kinder in Gefahr" Mathias von Gersdorff (Frankfurt am Main) die ideologischen Grundlagen einer Wahnideologie, die vom gesunden Menschenverstand zwar als wahnsinnig erkannt, von den politischen Machthabern aber aus sinistren Gründen den Menschen aufgezwungen wird.
Nun ist es zwar so, dass sich in den letzten Jahren einige der Grundlagen und Quellen der Gender-Ideologie herumgesprochen haben, etwa durch die Publikationen von Gabriele Kuby, Birgit Kelle u. a., dass aber diese Ideologie im politischen und gesellschaftlichen Maßstab weiter erstarkt.
Kinder als Vehikel (und Opfer) der Revolution – der Kommunismus
Die totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts zeichnen sich durch einen massiven Zugriff auf die Kinder aus. Die Zerschlagung der Familie und die Verstaatlichung der Kinder sind Mittel, den totalen Staat zu errichten. Es scheint wenig im Bewusstsein der Zeitgenossen verankert zu sein, dass das infame Kommunistische Manifest (1848) die Wegnahme der Kinder aus den Familien und deren staatliche Erziehung gefordert hat.
Tritt man einige Schritte zurück und blickt auf unsere Situation in Österreich und Deutschland, wird man feststellen müssen, wie tief wir in den Zielvorgaben des Manifests stecken:
In Deutschland stürmt bereits die Polizei die Häuser von Eltern, die sich weigern, ihre Kinder den perversen Sexualerziehungsplänen an den Schulen auszusetzen. Es wird von Haftstrafen und Kindesentzug berichtet. Das sind Mittel einer Diktatur. Im "freiesten Staat auf deutschem Boden", wohlgemerkt.
In Österreich scheint man noch nicht so weit zu sein. Wie rezente Ereignisse in Vorarlberg zeigen, hat die Indoktrinierung der Kinder aber schon massiv begonnen. Vermutlich soll dieses Thema vor den Nationalratswahlen aber unter der Decke gehalten werden.
Damit sind wir beim Kern des Themas.
Gender-ideologische "Sexualpädagogik der Vielfalt" – Gehirnwäsche
Von Gersdorff zitiert in seinem Buch Stefan Timmermanns, Professor für Sexualpädagogik und Diversität in der Sozialen Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences, Mitautor des Buches Sexualpädagogik der Vielfalt: Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Präventionen für Schule und Jugendarbeit:
"Ein solcher Perspektivenwechsel [drastische Veränderung der Sprache, als "Reform" betitelt, Anm. WS] muss zusätzlich mit einer Relativierung der Kategorien sexueller Orientierung sowie der Kategorien der Geschlechter einhergehen. Denn die scheinbare Eindeutigkeit konstruierter Systeme, die die Menschen entweder in ‚Männer‘ oder ‚Frauen‘ bzw. ‚Hetero-‘ oder ‚Homosexuelle‘ einteilen, ist die Grundlage eines binären, biologistischen, essentialistischen, fundamentalistischen und totalitären Denkens, das die Welt nur in Polaritäten wahrnehmen will und kann. … In letzter Konsequenz läuft diese Perspektive auf eine moralische Unterscheidung in ‚Gut‘ und ‚Böse‘ hinaus".
Damit ist die Katze aus dem Sack: Die Protagonisten der "Vielfalt" werfen den Vertretern der Wirklichkeit "totalitäres Denken" vor, während sie selbst nach dem Muster von Orwells 1984 an einem alptraumhaften Totalitarismus arbeiten, in dem es keine Wahrheit mehr gibt.
Warum soll zudem so ein "Perspektivenwechsel" gut und richtig sein?
Diese Ideen stammen wiederum aus den Eingeweiden der "Frankfurter Schule" um Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Herbert Marcuse. Dort wurde ganz offen die Revolution propagiert. Wohin diese geführt hat, kann man heute sehen: Denn das "Ziel eines revolutionären Umwandlungsprozesses müsse [nach Herbert Marcuse] sein, sämtliche Schranken des sexuellen Triebes niederzureißen"!
Das ist zwar nicht vollständig gelungen, aber weit genug, um die Familie an den Rand der Auflösung und viel Seelenqual, menschliche Katastrophen, Scheidungswaisen und Abtreibungselend in die Gesellschaft zu bringen.
Die Familie ist das besondere Hassobjekt dieser Ideologen:
"Das Kernanliegen Marcuses wie auch der Gender-Ideologen ist ja gerade, die menschliche Sexualität von allen ‚repressiven Strukturen‘, wie sie von ihnen bezeichnet werden, zu befreien. Dazu gehören für sie die monogame Ehe, aber auch alle Konzepte, die in irgendeiner Form die Sexualität einengen könnten. Im Endeffekt gehört dazu auch das Geschlecht."
Marcuse griff für diese Ideen übrigens auf Sigmund Freud und dessen pseudowissenschaftliche "Psychoanalyse" zurück.
Anfang der 1970er Jahre wurde "der Psychologe und Professor für Sozialpädagogik Helmut Kentler, Begründer der ‚neoempanzipatorischen Sexforschung‘ und ehemalige Präsident der ‚Deutschen Gesellschaft für Sozialforschung‘" zur Schlüsselfigur bei der Einführung der Schulsexualerziehung: "Für ihn sollte die Sexualerziehung ganz im Dienst der Revolution stehen".
Natürlich hat diese Entwicklung auch eine religiöse, beziehungsweise theologische Dimension.
Mit dem Zusammenbruch der kirchlichen Lehrverkündigung und dem Abfall vom Glauben, beginnend von oben, verpufft natürlich das Wissen um die Würde des von Gott geschaffenen, erlösten und zum Tempel des Heiligen Geistes berufenen menschlichen Leibes. Damit verpufft auch diese Würde selbst. Die Gesellschaft barbarisiert sich.
Für viele wurde der Buddhismus zur Modereligion. Für diesen ist der Leib aber "Objekt der Verneinung, er existiert nicht".
Von Gersdorff folgert, dass der Siegeszug irriger Religionen im Westen "die Akzeptanz der Kernidee von Gender in der Gesellschaft erhöht bzw. die Widerstände dagegen geschwächt hat".
Genderwahn-Pädagogik gegen Kindeswohl – Widerstand aus der Mitte der Gesellschaft
Die "dekonstruktive Pädagogik" soll "emanzipatorisch" sein. Was auch immer damit gemeint sein soll, eines ist klar:
"In Wahrheit geht es hier um die Zerstörung der menschlichen Persönlichkeit und um nichts anderes".
Gegen die "Dekonstruktion" des kindlichen Seelenlebens wehren sich in Deutschland Elterninitiativen, die bei ihren Kundgebungen in Stuttgart und Wiesbaden ("Demo für alle", https://demofueralle.wordpress.com/) Tausende Teilnehmer auf die Straße bringen konnten – und das unter Bedrohung staatlich geförderter "Antifa"-Terroristen. Mathias von Gersdorff beweist durch seine regelmäßige, exponierte Teilnahme an den Kundgebungen, dass er nicht nur ein Mann der Theorie ist.
Auch in Österreich formiert sich Widerstand ("Initiative wertvolle Sexualerziehung", http://www.sexualerziehung.at/, und "Marsch für die Familie", http://www.marschfuerdiefamilie.at/).
Nicht wenige Stimmen aus der Gesellschaft warnen – trotz erheblichen Konformitätsdrucks seitens Politik und "Antifa"-Straßengewalt – vor einer lügenhaften Ideologie, die den Menschen nur unglücklich machen kann. Diese ist, was viel zu wenig bedacht wird, in ihrem Kern totalitär ist. Sie ist unduldsam, aggressiv und freiheitsfeindlich. Sie richtet sich vor allem gegen die Kinder, deren seelische Bedürfnisse sie bewusst verletzt und die sie zu politisch-ideologisch und revolutionären Zwecken missbraucht und vernutzt.
Von daher ist es kein Wunder, dass es auch so wenig gesellschaftlichen Widerstand gegen die sexuellen Übergriffe fälschlich so genannter "Flüchtlinge" auf Kinder (und alle anderen Menschen) gibt. Was nicht verteidigt wird, gilt offenbar nicht als schutzwürdig.
Alle diese Sachverhalte müssen öffentlich beleuchtet und diskutiert werden. Die wahlwerbenden Gruppen müssen das thematisieren. Es kann nicht sein, dass der Genderwahn als schicksalhaft demütig hingenommen wird.
In Vorarlberg sind zu allem Überfluß auch kirchliche Strukturen in eine hochideologische "Sexualerziehung" verstrickt.
Wie man an der betreffenden Publikation und den öffentlichen Aktionen so vieler engagierter Leute sieht, bildet sich schon Widerstand. Aber es muß noch viel mehr getan werden. Das Kindeswohl verlangt es.
Buchhinweis:
Gender – Was steckt dahinter?
Mathias von Gersdorff
Media Maria Verlag,
Illertissen 2015, 128 S.
MMag. Wolfram Schrems, Wien, Theologe, Philosoph, Katechist