Da kann man halt nix machen

Jeder Unternehmer, Chef oder leitender Angestellter weiß aus eigener Erfahrung: Mitarbeiter lassen sich in zwei völlig unterschiedliche Gruppen einteilen. Die einen, die auf jede neue Aufgabe und Herausforderung ablehnend reagieren und aus dem Stand mehrere Gründe zum Besten geben können, warum etwas partout nicht funktionieren kann. Die anderen, nehmen neue Herausforderungen gerne an, auch wenn diese noch so schwierig sein sollten. Wer ein Unternehmen aufbaut oder leitet, sollte tunlichst darauf achten, seine Nerven und Finanzen nicht mit Vertretern aus der ersten Gruppe zu strapazieren. Da helfen weder Feuerlauf- und Motivationsseminare, noch irgendwelche teuren Coaches.

Diese Leute bremsen jeden Fortschritt, verbreiten miese Stimmung, weil sie jene verachten, die nicht so träge und mutlos wie sie selbst sind, weil sie Veränderungen grundsätzlich hassen. Zudem ist dieser Typus in der Regel illoyal, das Unternehmen ist ihm egal, es geht ihm stets um den eigenen Vorteil. Solche Mitarbeiter kennen all ihre Rechte, nur mit den Pflichten nehmen sie es nicht so genau. Finger weg.

Auch Politker lassen sich in diese beiden Gruppen einordnen. Die zwei derzeit wichtigsten Politiker Österreichs, Bundeskanzler Christian Kern und Bundespräsident Alexander Van der Bellen, gehören zweifelsohne zur ersten Kategorie. Auch sie können den Bürgern tausend "gute" Gründe nennen, warum die Mittelmeereroute nicht geschlossen werden kann, warum ein Grenzzaun eh nichts bringt, warum man illegale und kriminelle Einwanderer nicht abschieben kann, warum wir für die Schulden anderer EU-Länder haften und aufkommen müssen etc.

Sie suchen nicht nach Lösungen, sondern nur nach Begründungen, warum man erst gar nicht versuchen sollte, dieses oder jenes Problem ernsthaft zu lösen. Beim Erfinden von Ausreden und -flüchten sind sie unschlagbar. Ihr Nichtstun und ihren Unwillen stellen sie, so wie auch Angela Merkel in Deutschland, gerne als "alternativlos" dar. Das höchste der Gefühle sind Symbolpolitik und Alibi-Aktionen.

Das Credo dieser vor allem in Europa heimischen Politikerspezies ist, wenn es um die Interessen jener geht, die sie vertreten sollten: "Da kann man halt nix machen!" Auch für solche Politiker gilt: Finger weg.

Dass dieser Politikertypus vor allem – aber nicht nur – im linken Lager anzutreffen ist, ist gut nachvollziehbar. Sir Winston Churchill hat es auf den Punkt gebracht: "Sozialismus ist die Philosophie des Versagens, das Credo der Ignoranz und das Glaubensbekenntnis des Neids." In so einem weltanschaulichen Umfeld fühlt sich der gemeine Minderleister pudelwohl.

Als Europa noch von den Amerikanern militärisch be- und geschützt wurde, wirtschaftlich erfolgreich war und es in den weitgehend homogenen europäischen Gesellschaften noch wenig Konfliktpotential gab, hielt sich der Schaden, den solche Politiker stets anzurichten pflegen, noch in überschaubaren Grenzen beziehungsweise war er für viele nicht erkennbar. Die Zersetzung fand unter der gut geputzten Oberfläche statt.

Die Zeiten haben sich geändert. Die vielen politischen Fehlentscheidungen, Versäumnisse, die Ignoranz und Kurzsichtigkeit, die falschen Ideale und infantilen Utopien haben Europa in ein gefährliches Fahrwasser manövriert. Egal ob geopolitisch, wirtschaftlich, militärisch, sicherheitspolitisch, finanziell, technisch oder demographisch, die Lage ist fatal. Der ganze Kontinent ist eine einzige Baustelle, das weiß man von Washington bis Tokio, nur das Establishment in Europa hat es noch nicht geschnallt. Aus diesen multiplen Krisen und Fehlentwicklungen braut sich – von Brüssel und vielen Regierungschefs unbeachtet – ein gewaltiger Sturm zusammen.

Es stellt sich die Frage, wer braucht Politiker, wer braucht Führungspersönlichkeiten, die nicht einmal in einer solchen Situation in der Lage sind, all diese krisenhaften Entwicklungen und Konfliktpotentiale richtig einzuschätzen, die sich standhaft weigern, die Ängste und Nöte der Bürger wahr- und ernstzunehmen, die geistig, mental und politisch in den noch weitgehend heilen 1980er Jahren steckengeblieben sind und von irgendwelchen selbst erfundenen Scheinproblemen schwurbeln, weil sie wissen, dass sie mit den rezenten Krisen völlig überfordert sind.

Politiker sollten Fehlentwicklungen, Konflikte und Probleme nicht nur erkennen – bereits da hapert es etwa bei Kern und Van der Bellen gewaltig –, sondern auch den Willen haben und über die nötige Intelligenz verfügen, geeignete Maßnahmen und Gegenstrategien zu entwicklen. Und nein – Homo-Ehe, Gratis-Zahnspangen, Radwege, Windräder und Gesamtschulmodellregionen sind nicht die Themen, die den Österreichern unter den Nägeln brennen.

Defätisten und politische Scharlatane haben in solchen verantwortungsvollen Positionen nichts verloren, diese Menschen sind nicht die Lösung, sondern das Problem. Diese Menschen beschränken ihre politische Tätigkeit darauf, den von ihnen befeuerten gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Niedergang zu moderieren, zu verwalten und die Bürger mit allerlei falschen Versprechungen (Wir schaffen das!) und Ablenkungsmanövern (Kampf gegen rechts) bei Laune zu halten. Sie versuchen den Menschen mit Unterstützung der linken Mainstreammedien einzureden, dass man die Völkerwanderung aus der Dritten Welt nicht verhindern könne, dass man mit islamistischen Terror eben leben müsse, dass man mit allen Menschen, die es schaffen, einen Fuß auf österreichische Territorium zu setzen, solidarisch sein müsse, dass massenhafte sexuelle Belästigungen wie in Köln gar kein neues und schon gar kein importiertes Problem seien etc.

Politiker wie Kern oder Van der Bellen erklären einem nur, was man alles im Sinne einer linken Hypermoral ertragen (tolerieren) und bezahlen muss. Sie sind die Verkünder des neosozialistischen Irrglaubens, mit Politik im engeren Sinn hat das nichts mehr zu tun.

Wenn in Europa einmal mehr Islamisten unschuldige Menschen abschlachten, belästigen uns diese politisch korrekten Hohepriester mit geheuchelten Mitleidsbekundungen und lächerlichen Durchhalteparolen á la: Wir bleiben standhaft, wir lassen uns unseren westlichen Lebensstil nicht von den Terroristen wegbomben. Die Islamisten sind mit ihrer Strategie trotz solchen Geschwurbels aber äußerst erfolgreich, sie sind die treibende Kraft bei der Islamisierung Europas und setzen ihre Pläne mit erschreckender Geschwindigkeit um, während sich die europäischen Kaninchen-Politiker mit ihrem nicht vorhandenen Mut und ihrer Toleranz, die in Wahrheit nur Feigheit ist, brüsten und nichts anders tun, als taten- und hilflos zusehen, wie sich Schritt für Schritt die Machtverhältnisse zu ihren und unseren Ungunsten verschieben.

Politiker wie Kern und Van der Ballen glauben ernsthaft, wenn man sich weigert, seinen Feind als solchen anzuerkennen und zu benennen, dass man dann keinen hat. Wie kleine Kinder, die sich die Augen zuhalten und denken, sie seien nun unsichtbar. Man muss nur die vielen Kriegshandlungen und Terrorattacken gegen die europäische Gesellschaft, sprich gegen uns Ungläubige, in bedauerliche Einzelfälle mit stets sozialen Ursachen und Hintergründen umdeuten, schon ist der Krieg – widewidewitt – verschwunden und man kann sich wieder den wirklich wichtigen Dingen zuwenden, wie etwa Plastiksackerl verbieten oder "Hatespeech" bekämpfen.

Defätismus und Infantilismus sind eine hochexplosive politische Mischung. Was haben solche Politiker außer hohlen Sprüchen und schleimig-süßlichen Trauerreden für jene Opfer, die wir vor allem der No-Border-Politik zu verdanken haben, zu bieten? Was haben sie für ihr Land und die Bürger jemals geleistet? Man könnte diesen Politikertypus auch durch schmierige TV-Moderatoren oder drittklassige Seriendarsteller ersetzen. Das weiß auch Christian Kern, für den die Politik bekanntlich zu 95 Prozent aus Inszenierung besteht. Wobei der Entertainmentfaktor von Kern zu wünschen übrig lässt.

Und so wie die unmotivierten Mitarbeiter eines Unternehmens ihre leistungsfähigeren, motivierteren und kreativeren Kollegen verachten, genauso verachten Politiker-Darsteller wie Christian Kern, Martin Schulz oder Ulrike Lunacek Politiker, die zumindest noch den Willen haben, etwas für ihr Land und ihr Wahlvolk zu tun.

Deshalb ist auch ein Sebastian Kurz das Feindbild aller politischen Minderleister. Dieser schnöselige Emporkömmling behauptet doch glatt, man solle – und vor allem man könne – die Mittelmeerroute schließen, obwohl doch Kern, Van der Bellen und deren journalistischen Apportierhündchen fest und steif behaupten, dass es gegen dieses "Naturereignis" kein geeignetes Mittel gibt und wir uns damit abzufinden haben.

Dass Europa sich rasant in eine islamisch geprägte Dritte-Welt-Region verwandelt, mit allem was dazu gehört – blutigen Konflikten, Verfolgung von (religiösen) Minderheiten, erlahmende Wirtschaft, Kriminalität, Korruption, Ende der Rechtsstaatlichkeit inklusive – das ist "alternativlos", ist eben so.

Auch wenn Kurz oder andere konservative "rechtspopulistische" Politiker mit ihren Strategien und Ansätzen scheitern sollten, sie versuchen zumindest noch, etwas zu ändern, sich für Europa und seine – ja, seine! – Bürger einzusetzen. Van der Bellen, dessen Bilanz nach Jahrzehnten in der Politik äußerst mager ausfällt, will hingegen Afrika zum Erblühen bringen, nebenbei den Islam reformieren und obendrein noch das Weltklima retten.

Wer solche größenwahnsinnigen Pläne verfolgt, der kann auch nichts falsch machen, weil er ohnehin nichts tut. Solche Utopien haben den Vorteil, dass sie stets in ferner Zukunft liegen und dass ihre Verwirklichung – so behaupten sie – immer am Widerstand des politischen Gegners scheitert. Mit der mühseligen Realpolitik wollen sich solche Drückeberger nicht auseinandersetzen, das ist ihnen viel zu anstrengend. Stattdessen "rettet" man lässig jeden Tag aufs Neue die Welt.

Finger weg.

Werner Reichel ist Journalist und Autor aus Wien. Zuletzt von ihm erschienen: "Infantilismus – Der Nanny-Staat und seine Kinder" (Wien 2016)

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