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Umfragen

Wir haben leider beständig den Eindruck, dass sich die Diözesen Österreichs unter Kardinal Schönborn einem – sicherlich überaus bequemen – Kurs völliger Anpassung an das derzeitige linke Establishment ergeben haben.

Was das für Konsequenzen hat, sieht man an vielerlei Exempeln, hier sei nur auf die "Standard"-Ausgabe vom Ostersonntag zugegriffen. Auf der Titelseite Ausführungen zu einer fragwürdigen "Umfrage", die angeblich belegt, dass die "Zweifel" an der Religion "wachsen"; auf Seite 3 ein als "Kulturgeschichte" ausgegebenes und zwischen Geschmacklosigkeit und Blasphemie changierendes Pamphlet gegen die Gipfelkreuze auf unseren Bergen; im "Album" dann Luther-Lobrede.

Auf Seite 12 wird die erwähnte "Umfrage" im Detail nochmals ausgeführt: "Ganz starke Ablehnung gibt es zum Vorschlag, dass sich die Kirche bei aktuellen politischen Fragen zu Wort melden sollte, und zur im Evangelium festgehaltenen Aufgabe, die Menschheit zu missionieren." Die zentrale Umfrage-Botschaft an die Bischöfe lautet also gewissermaßen: "Hände falten, Goschen halten". Die Gesinnung der Verantwortlichen des "Standards", die solche "Oster"-Botschaften zusammenstellen, ist bekannt; beunruhigend ist der Umstand, daß die aktuellen hiesigen Bischöfe, zu den meisten haben wir als überzeugte Katholiken bedauerlicherweise gar kein Vertrauen, diese Botschaften vermutlich verinnerlichen.

Wie weit diese Verinnerlichung geht, sehen wir am Umstand, dass ausgerechnet der "Standard" seit Jahren zu den in Schönborns "Radio Stephansdom" immer wieder überaus eifrig beworbenen Produkten zählt. Wir halten des Kardinals kirchenpolitischen Kurs für einen Verrat am Glauben. Und wenn die Kirchliche Hierarchie den Glauben verrät, dann sollte der Christ zum Mittel des Widerstandes greifen.

Dr. Albert Pethö, Historiker und Publizist, lebt in Wien.

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