Das zierliche, hübsche Mädchen steht erstarrt da. Hände in den Hosentaschen. Sie lässt sich von einer Jugendbande verprügeln und filmen. Dieses brutale Video, das derzeit via Facebook massenhaft verbreitet wird, beschäftigt die österreichischen Medien. Vor allem eine Frage: Warum wehrt sich die 15-jährige nicht, warum steht sie völlig reglos da, schützt nicht einmal ihr Gesicht, auf das die völlig enthemmten Jugendlichen einschlagen. Sie beschwichtigt sogar noch, ist eh nicht so schlimm. Moderatoren, Redakteure, Politiker und die unvermeidlichen TV-Experten rätseln nun öffentlich, warum das Mädel nicht weggelaufen ist, sich nicht gewehrt oder zumindest geschrien hat?
Die Ahnungslosigkeit, beziehungsweise die völlig hilflosen und hanebüchenen Erklärungsversuche der Meinungsmacher und Beschwichtiger sind Ausdruck ihrer Abgehobenheit und Realitätsferne. In den staatlich geförderten Studier- und Schreibstuben in den Bobo-Bezirken bekommt man eben nur politisch korrekt gefiltert mit, was in „Brennpunkt“-Schulen und -Bezirken, mittlerweile zum brutalen Alltag gehört.
Das scheinbar befremdliche Verhalten des Mädchens, das auf dem Gewaltvideo zu beobachten ist, ist aber nicht neu und auch nicht ungewöhnlich. Wie mir mehrere Bekannte aus der Sicherheitsbranche, die täglich mit Gewalt zu tun haben, berichteten, tritt dieses Phänomen seit einigen Jahren in Europa gehäuft auf. Normalerweise reagieren Menschen auf Gewalt entweder mit Verteidigung/Gegenangriff oder mit Flucht. Das sind die beiden natürlichen Verhaltensweisen. Seit einiger Zeit gibt es aber immer mehr Menschen, vor allem autochthone Europäer, die weder das eine noch das andere tun. So wie das 15-jährige Mädchen erstarren sie. Ohne jede Gegenwehr lassen sie sich verprügeln, foltern oder gar töten.
Das bestätigt auch Jesse Hughes. Hughes ist der Bandleader der „Eagles of Death Metal“, also jener amerikanischen Band, die im Bataclan vor einem Jahr auf der Bühne stand, als Islamisten knapp 100 Menschen in der Konzerthalle abschlachteten.
Hughes in einem Interview: „Ich sah etwa sieben Menschen sterben. Einige dieser Menschen waren weniger als einen Meter von der Barriere entfernt. Sie hätten sich nach hinten fallen lassen können und wären am Leben, aber sie waren sogar zu verängstigt, sich umzudrehen. Ich erinnere mich an eine Frau, die nur dastand – mit erhobenen Händen in einer Haltung der Unterwerfung. Der Terrorist sah sie schließlich, und alles, was sie tat, war: „Nein, nein, nein“ zu sagen. Sie stand da, wie jemand, der sich dem Tod preisgibt. Ich brüllte sie an, doch ich denke, sie konnte mich nicht hören. Sie war so in Schrecken versetzt, ich denke, sie hatte bereits aufgegeben.“
Immer mehr Menschen in Europa verhalten sich genau so, lassen sich völlig widerstandslos verprügeln und abschlachten. Das darf nicht verwundern, schließlich wird ihnen das von Kindesbeinen an beigebracht, werden ihnen dieses völlig unnatürliche Verhalten an- und ihre Instinkte abtrainiert.
Vom Kindergarten an drillt man die Kleinen, dass Gewalt niemals eine Lösung sein könne, nicht einmal robuste Notwehr, dass man immer nur lieb zu den anderen sein muss, damit auch die anderen nett zu einem selbst sind. Die Kinder lernen im Unterricht, in Workshops und Antiaggressionstrainings sich – und es ist in Wahrheit nichts Anderes – den stärkeren, rücksichtsloseren, brutaleren Mitmenschen zu unterwerfen, oder euphemistisch ausgedrückt, die Lage zu deeskalieren.
Niemand bereitet die Jugendlichen darauf vor, wie man auf körperliche Gewalt adäquat reagiert, sich schützt bzw. den Angreifer außer Gefecht setzt. Effektive Selbstverteidigung muss erlernt werden, außerdem braucht man dafür das richtige „Mindset“. Aber wer kann und will das im völlig verweiblichten Bildungssystem den Kindern beibringen?
Man lernt „Nein“ oder „Stopp“ zu sagen. Wenn das nichts hilft, was es so gut wie nie tut – Pech gehabt. In dieses Bild passen auch jene wertvollen Ratschläge, die Politiker und Beamte seit den Vorfällen von Köln verängstigen Frauen zur Verhinderung von Vergewaltigungen mit auf den Weg geben, unter anderem eine Armlänge Abstand zu halten oder sich beim Besuch eines öffentlichen Freibades ein Tattoo mit einem „No“ auf den Oberarm zu kleben. Diese Vorschläge waren ernst gemeint.
Tausende an staatlichen Unis und anderen staatsnahen Institutionen ausgebildete GesellschaftsingenieurInnen, die alle noch dazu im völlig friedlichen und gut behüteten Europa aufgewachsen sind, bringen unseren Kindern solch völlig infantile, realitätsferne und selbstzerstörerische Verhaltensmuster und Einstellungen bei. Das geht so lange gut, solange solche Menschen unter sich sind (in der teuren Privatschule etc.) – wenn sie aber mit Menschen konfrontiert sind, deren Einstellung zu Gewalt ein völlig andere, eine diametral entgegengesetzte ist – aus welchen Gründen auch immer –, endet das in der Regel fatal oder letal. So wie es Jesse Hughes beschrieben hat. So wie es auf besagtem Video zu sehen ist.
Und es gibt noch einen anderen, viel größeren und bedeutsameren Zusammenhang. Das junge Mädchen hat sich exakt so verhalten wie das politische Establishment Europas in der rezenten „Flüchtlings“-Krise. Auch Merkel, Schulz, Steinmeier, Juncker, Kern und Co. reagieren auf die hunderttausenden Menschen, die in die europäischen Sozialsysteme drängen, wie dieses Mädchen. Sie machen nichts, absolut nichts beziehungsweise sie versuchen – ebenfalls wie dieses arme Mädel – zu beschwichtigen und die Situation herunterzuspielen. „Es passt eh", sagt die 15-jährige in dem Video, während sie Blut spuckt und kurz bevor ihr ein junger Tschetschene aus Spaß den Kiefer bricht.
Europas Establishment hat es vorgemacht. Es schützt weder die Grenzen noch die Interessen der Bevölkerungen, leugnet jeden Zusammenhang von steigender Kriminalität, Gewalt und Zuwanderung aus der Dritten Welt, streitet sogar ab, so lange es eben gegangen ist, dass auch Terroristen, Islamisten und Kriminelle mit den einströmenden Menschenmassen nach Europa gekommen sind. Sie stehen einfach da. Schon die Kontrolle der Grenzen oder gar die Errichtung eines Grenzzauns gelten diesen Leuten als barbarischer Gewaltakt. Viktor Orban, der lediglich versucht, Ungarn vor dieser Völkerwanderung zu schützen, ist für diese Menschen ein widerlicher Faschist.
Und die „Experten“ erzählen der verängstigten Bevölkerung, damit, also mit Terrorismus, Kriminalität, Gewalt, Vergewaltigungen, Einschränkung der Bürgerrechte etc., „müssen“ wir jetzt leben. Warum wir müssen, wird nicht erklärt, es fragt aber auch kaum jemand, schon gar nicht die linientreuen Meinungsmacher in den Redaktionen.
Das Mädel hat sich genauso so verhalten, wie man es ihr jahrelang beigebracht hat und wie das politmediale Establishment, das deshalb gerade in immer mehr Ländern abgewählt wird, auf die völlig unkontrollierte Massenzuwanderung aus Afrika und dem Islamgürtel und den Terrorismus reagiert. Warum also diese Verwunderung?
Werner Reichel ist Journalist und Autor aus Wien. Zuletzt von ihm erschienen: „Infantilismus – Der Nanny-Staat und seine Kinder“ (Wien 2016)