Abtreibung ist immer eine absolute Krise – nicht nur für das Ungeborene, sondern auch für die betroffene Frau. Und doch gibt es in Österreich keine Informationen über Häufigkeit oder Motivation. Was in allen anderen europäischen Ländern außer Luxemburg[1], und zwar völlig unabhängig davon, wie liberal oder konservativ die Abtreibungsgesetze sind, ganz normal ist, wird im österreichischen Parlament am 30. Juni 2016 in einem Hearing behandelt werden.
Die Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ fordert den Nationalrat auf, die gesetzlichen Grundlagen für folgende 2 Anliegen zu schaffen:
- „eine bundesweite, anonyme Statistik über Schwangerschaftsabbrüche und deren jährliche Veröffentlichung sowie
- die regelmäßige wissenschaftliche und anonyme Erforschung der Gründe für Schwangerschaftsabbrüche als Basis für Prävention und bedarfsgerechte Hilfen.“[2]
Es geht hier nicht um eine bestimmte Ideologie, Weltanschauung oder persönliche Befindlichkeit, sondern einzig und allein darum, anonymisierte Fakten zu sammeln, um entsprechend handeln zu können. Ohne konkrete Zahlen kann man nicht wissen, wie viele Frauen tatsächlich betroffen sind. Und ohne die Ursachen zu kennen, kann man keine wirksame Hilfe oder Unterstützung anbieten.
Noch ist es nicht zu spät! Bis 29. Juni 2016 haben alle österreichischen Staatsbürger ab dem Alter von 16 Jahren die Möglichkeit, auf der Parlamentshomepage online zu unterzeichnen. Bitte nehmen Sie sich zwei Minuten Zeit, um eine Enttabuisierung dieses sehr heiklen und stark emotional besetzten Themas durch eine wissenschaftliche Herangehensweise einzufordern.
Den Link zur Parlamentshomepage und weitere Informationen finden Sie auf www.fakten-helfen.at .
Birgit Friedrich hat Anglistik und Musikerziehung studiert, anschließend unterrichtet und ist momentan in unbezahlter Karenz, weil ihr Mann und sie der Meinung sind, dass es für ihre drei Kinder gut ist, wenn sie nach ein paar Stunden Kindergarten oder Schule wieder nach Hause kommen können.
Fußnoten: