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„Das ist die Aufgabe der Behörden.“ So schnippisch formulierte eine ORF-Redakteurin die Ablehnung, warum die binnen Stunden zum absoluten Weltthema gewordenen „Panama Papers“ nicht der Justiz gegeben werden. Damit aber beginnt die Geschichte endgültig gewaltig zu stinken. Und zwar in den Redaktionsstuben viel mehr als in den Banken.
Denn damit verhöhnen uns ORF, „Falter“ & Co im Grunde mit folgender Haltung: „Ätsch, wir wissen was, aber sagen es nicht. Wir sagen nur: Alle Banken sind Gauner.“
Das lässt zunehmend die Vermutung aufkommen: Das ganze lautstarke Medienkollektiv hat in Wahrheit gar nichts in der Hand außer die Namen vieler Briefkastenfirmen, die sie dennoch jetzt im üblen Investigativ-Journalisten-Stil wochenlang ausschlachten wollen. Diese Namen sagen aber noch überhaupt nichts Kriminelles.
Der selbstausgerufene Medienhype des Jahrzehnts droht zum Rohrkrepierer zu werden. Damit bekäme der Ausdruck „Panama papers“ die andere Bedeutung von „papers“, nämlich Zeitungen…
Um nicht missverstanden zu werden: Selbstverständlich haben Medien das juristische Recht und die moralische Pflicht, die Identität ihrer Informanten zu schützen, auch wenn das mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein großer angelsächsischer Geheimdienst ist.
Aber ebenso eindeutig ist es eine Sauerei, jemanden in einer global aufgezogenen Medienattacke in den Geruch eines Verbrechens zu rücken, aber dann nicht alle angeblich vorhandenen Beweise dafür vorzulegen. Oder aber gar keine zu haben und sich auf die Schutzbehauptung zurückzuziehen: Wir haben ja eh nur gesagt, dass der Betreffende eine Briefkastenfirma hat. Wir haben aber nicht gesagt, dass er etwas Kriminelles getan hat (aber wir deuten gleichsam in Klammer weiterhin an, dass er das wahrscheinlich doch getan hat).
So treibt man eine Schmutzkampagne voran, ohne dass sich die Attackierten wirklich wehren können. Ziemlich mies.
Solche Methoden sind eines seriösen Journalismus nicht würdig. Aber zugegeben: Einen solchen habe ich in Falter und ORF ohnedies nicht vermutet.