71 Menschen, darunter vier Kinder, sterben einen qualvollen und grausamen Tod im Laderaum eines LKW. Die Bestürzung ist in allen politischen Lagern groß. Doch schon nach wenigen Stunden versuchen diejenigen, die am Tod dieser Menschen eine Mitschuld tragen, die 71 Opfer für ihre Ziele und ihre Politik zu instrumentalisieren.
Jene, die seit Jahren das Schlepperunwesen verharmlosen oder sogar fördern, jene, die mit ihrer Politik, ihrer Untätigkeit und ihren Versprechungen die derzeitige Völkerwanderung erst in Gang gesetzt haben, zeigen nun mit dem Finger auf die, die sich seit Jahren für eine geordnete Zuwanderung, gesicherte Grenzen und eine menschenwürdige Asylpolitik eingesetzt haben. Dank ihrer Lobbyarbeit und ihrer Laissez Faire-Politik gehen jene Menschen, die tatsächlich vor Krieg, Folter und Verfolgung flüchten, im Strom der Armutsmigranten unter, die von den Segnungen der europäischen Sozialstaaten angelockt werden. Darauf hat selbst das UN-Flüchtlingshochkommissariat die EU hingewiesen. Wirtschaftsflüchtlinge würden das System für die wirklich Schutzbedürftigen blockieren. Und es will was heißen, wenn selbst die UNO die europäische Einwanderungspolitik mit scharfen Worten als zu lasch kritisiert.
Doch linke Politiker in den europäischen Regierungen und Parlamenten, die Asylindustrie und die linksextremistische No-Borders-Fraktion lassen sich selbst von Kritik aus dieser Richtung nicht beindrucken. Im Gegenteil. Jede dieser furchtbaren Tragödien ist für sie Anlass, die Abschaffung der letzten noch verbleibenden Maßnahmen und Mechanismen zur Kontrolle und Steuerung der Einwanderung zu fordern. Sie sprechen sogar von einer „Festung“ Europa.
Es ist genau diese Politik, die für diese Tragödien verantwortlich ist. Man nimmt die Toten in Kauf, schließlich leben im weitgehend deindustrialisierten Europa mittlerweile zigtausende Menschen von der unkontrollierten Zuwanderung. Es ist ein Business, illegale Einwanderer sind die Ware, von der kriminelle Schlepperbanden ebenso wie NGOs, kirchliche Organisationen und die unzähligen Menschen in Diensten des Staates oder staatsnaher Organisationen mehr oder weniger gut leben.
Die Asylwerberindustrie mit ihren tausenden von Abhängigen und Profiteuren erpresst seit Jahren die autochthone europäische Bevölkerung moralisch, um mit dem so erbeuteten Geld immer neue Klienten aus der Dritten Welt anzulocken. Sie brauchen ständig Nachschub, um ihren eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren und ihre Stellung in der Gesellschaft absichern zu können.
Und das Reservoir in Afrika und Asien an potentiellen Klienten ist unerschöpflich. Dass ein Europa ohne Grenzen und mit unkontrollierter Zuwanderung entweder in einer brutalen Diktatur oder, was wesentlich wahrscheinlicher ist, in Armut, blutigen Macht- und Verteilungskämpfen, Bürgerkriegen und totalem Chaos endet, sich die politische, wirtschaftliche und sozialen Lage im Nahen Osten und in Afrika mit jener in Europa wie bei kommunizierenden Gefäßen angleicht, wird aus Naivität, Dummheit, ideologischer Verblendung und Eigennutz ausgeblendet oder ist sogar das große Ziel.
Es war die Leitfigur der Grünen und Linksextremisten, Joschka Fischer, der eine Ausdünnung der Deutschen durch stetigen Zustrom von außen gefordert hat. Auch wenn sie es noch nicht begriffen haben, die linken Zauberlehrlinge haben längst die Kontrolle über ihr wahnsinniges Massenexperiment verloren und ihre Politik wird, wie schon so oft in der jüngeren Geschichte, unzählige Tote fordern. Man muss schon sehr dicke ideologische Bretter vor dem Kopf haben, um die Zeichen der Zeit nicht richtig deuten zu können. Den Mainstreammedien mit ihren gefärbten und gesiebten Informationen, der Politik mit ihren geschönten und gefälschten Zahlen und den NGOs mit ihren unentwegten Mahnungen gelingt es immer schlechter, den europäischen Untertanen ihr potemkinsches Multikultiparadies anzudrehen.
Wer Fälle wie im Burgenland wirklich vermeiden möchte, der folgt dem australischen Beispiel. Seit dort die konservative Regierung eine restriktive Einwanderungspolitik umsetzt, gibt es praktisch keine Todesopfer mehr. Der europäischen Asylwerberlobby ist das egal, sie feiert sich selbst als moralisch überlegen und geißelt das australische Erfolgsmodell, obwohl sie selbst mit ihrer Politik für deutlich mehr Tote und deutlich mehr Leid verantwortlich ist.
Man versucht gar nicht erst, die Situation in den Krisenherden und den unterentwickelten Regionen zu verbessern oder auch nur zu ändern. Dazu ist Europa politisch, wirtschaftlich, militärisch und mental auch gar nicht mehr in der Lage. Deshalb bejubelte und unterstützte man den „arabischen Frühling“, ignoriert die Machtgelüste des türkischen Präsidenten, verharmlost palästinensischen Terror, hetzt gegen Israel und verteufelt Syriens Machthaber Assad, unter dessen Herrschaft zumindest die verschiedenen Ethnien und Religionen Syriens weitgehend friedlich nebeneinanderlebten.
Kurz, Europa steht fast immer auf der falschen Seite und bis zum heutigen Tag behauptet man wider besseren Wissens, Islam und Islamismus hätten nichts miteinander zu tun. Nicht weil man tatsächlich dieser Meinung ist, sondern weil man nicht mehr in der Lage ist, die gewaltigen Probleme, die mit dieser unbequemen Wahrheit verbunden sind, auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen. So kann man später zumindest behaupten, von nichts gewusst zu haben. Man tut alles, um die militärische und politische Impotenz zu verschleiern, indem man jeden Konflikt und jedes Problem solange zerredet und umdeutet, bis man genügend Ausreden gefunden hat, am besten gar nichts zu tun oder großzügig Gelder zu verteilen.
In Afrika schafft China seit einigen Jahren das, was Europa seit Jahrzehnten mit vielen Milliarden an Entwicklungshilfegeldern verhindert hat: wirtschaftlichen Aufschwung und mehr Wohlstand. Europas Einwanderungs- und Außenpolitik oszilliert zwischen totaler Hilflosigkeit und dem Größenwahn, für alles Böse auf der Welt verantwortlich zu sein und allen Armen dieser Welt helfen zu müssen. Ein Staat oder Staatenbund, der nicht mehr in der Lage oder nicht mehr Willens ist, seine Grenzen zu kontrollieren und zu schützen, der also keine Grenzen mehr hat, hört auf, als Staat oder Staatenbund zu existieren. Er wird zur leichten Beute jener, die dieses Machtvakuum am schnellsten auffüllen können.
Wer das im Falle Europas sein wird, ist nicht allzu schwer zu erraten. Schließlich sind drei Viertel aller illegalen Einwanderer und Flüchtlinge Moslems. Doch eine Islamisierung findet, wie Politik und Mainstream-Medien nicht müde werden zu betonen, nicht statt. Man hat entgegen allen Erfahrungen aus 1.400 Jahren Geschichte die vage Hoffnung, dass die Anhänger dieser Politreligion ganz plötzlich und ohne jeden äußeren Druck die europäischen Werte übernehmen und zu braven politisch korrekten und gegenderten Untertanen werden. Was für ein Irrsinn. Gottlieb Biedermann lässt grüßen.
Sollte es kein massives Umdenken geben, und derzeit deutet nichts darauf hin, wird es nicht mehr lange dauern und für die europäischen Nutznießer der derzeitigen Einwanderungspolitik heißt es: „Der Mohr kann gehn, neu Spiel hebt an“. Diese Erfahrung macht gerade die Wiener SPÖ. Die von ihr seit Jahren heftig umworbene und mit viel Steuergeld versorgte türkische Community tritt bei den Wahlen in wenigen Wochen mit einer eigenen und der AKP nahestehenden Partei an. Die SPÖ braucht man nicht mehr, die roten Wiener Politiker waren für sie nie mehr als nützliche Idioten.
Das ist nur ein kleiner harmloser Vorgeschmack auf das, was auf uns zukommt. Aber wen kümmert das schon, solange die Geschäfte der Asylwerberindustrie so gut laufen wie nie zuvor.
Werner Reichel ist Journalist und Autor aus Wien. Kürzlich sind seine neuen Bücher „Die Feinde der Freiheit“ und „Das Phänomen Conchita Wurst: Ein Hype und seine politischen Dimensionen“ erschienen.