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Wie man die Matura nun doch zum Skandal macht

Wenn die Frauenunterrichtsministerin Heinisch-Hosek nicht gerade Schwulen-Propaganda in die Schulen einzuschleusen versucht, dann zeigt sie, wie sehr man bei dem – an sich lobenswerten – Projekt Zentralmatura durch Blödheit scheitern kann.

Dabei habe ich ja lange für Gelassenheit plädiert. Denn im Grund stößt ja sowieso jede Änderung im zutiefst strukturkonservativen (wenn auch gern progressiv plappernden) Schulsystem auf hysterisches Geflatter aller Beteiligten, vor allem der Lehrer. Die Aufregung über die Verwendung eines politisch nicht korrekten Dichters war mehr lächerlich als substantiell. Ebenso die Klagen, weil irgendwo ein paar Kopien gefehlt haben und halt vor Ort nach-kopiert werden mussten.

Doch mittlerweile sind auch die echten Fehlleistungen nun schon so dicht, dass es selbst für Nichtbeteiligte unerträglich geworden ist. Diese Schulverwaltung, diese Ministerin sind schlicht unfähig, ein solches Projekt ordentlich abzuwickeln.

  • Unverzeihlich und ungerecht ist es, dass Schulen mit einem Mathematik-Schwerpunkt und daher viel mehr einschlägigen Unterrichtsstunden die gleichen Mathematik-Maturaaufgaben bekommen wie Schulen, die ganz andere Schwerpunkte haben.
  • Unfassbar ist es, dass die Schüler je nach Schule ganz andere Hilfsmittel verwenden dürfen. Etwa Taschenrechner oder Software. Ja, sogar die Deutschmatura darf man in der einen Schule mit dem Computer schreiben (wo dann Rechtschreibprogramme wohl nicht mehr ganz verhinderbar sind); in der anderen muss man sie aber mit der Hand abfassen!
  • Zumindest ein peinlicher Schwachsinn ist es, dass man die Maturathemen zwar mit Hochsicherheits-Vorkehrungen wie bei einem Geldtransport an die Schulen bringt, dann aber zulässt, dass die Zentralmatura in den einzelnen Schulen zu unterschiedlichen Schulstunden beginnt. Die Ministerin begründet das mit Verkehrsproblemen – obwohl es sogar bei Schulen innerhalb des Wiener Gürtels unterschiedliche Beginnzeiten gibt, wie jetzt ein FPÖ-Abgeordneter herausgefunden hat.
  • Und den absoluten Gipfel an Dummheit erreicht Heinisch-Hosek, wenn sie zum Thema Smartphone wörtlich sagt: Dieses Problem sei ein „altbekanntes und hat daher auch für die Zentralmatura keinerlei neue Bedeutung.“ Sozialdemokratische Logik. Wenn man schon seit langem weiß, dass ein Problem ein Problem darstellt, ist das Problem kein Problem.

In Wahrheit sind die Smartphones sogar ein Riesenproblem. Eine Zentralmatura, bei der mit einem Zweit-Handy breitflächig geschwindelt werden kann (nachdem man das erste Handy scheinheilig bei der Aufsicht abgegeben hat), führt das Projekt ad absurdum. Es ist schon seit Jahren mehr als grob fahrlässig, dass die zuständige Ministerin da nichts unternimmt, obwohl sie selber zugibt, das Problem seit langem zu kennen.

Die Technik hätte mit Peil- und Störsendern längst schon Methoden entwickelt, diese Form des Schwindelns zu unterbinden. Das wird anderswo auch schon umgesetzt. In Österreich jedoch nicht. Wahrscheinlich haben die Genossen von der Datenschutzkommission Nein gesagt . . .

 

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