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In einem Wiener Kaffeehaus haben zwei Frauen geschmust. Sie wurden daraufhin hinauskomplimentiert, weil ihr Verhalten viele andere Gäste verärgert.
Diese eigentlich ganz logische Aktion der Geschäftsführung ist im heutigen Österreich offensichtlich ein schwerer Fehler. Das, was ich im Laufe der Jahre mindestens dreimal bei normalen Paaren erlebt habe – dass sie wegen allzu inniger Liebesbekundung zum Gehen aufgefordert worden sind, weil ihr Verhalten nicht zum Stil eines Lokals gepasst hat, – das darf man zumindest bei homosexuellen Pärchen nicht mehr. Auch dann nicht, wenn diese wahrscheinlich ganz bewusst eine Provokation gesetzt haben.
Schon mobilisieren Schwulen-Lobbys und Grüne erpresserische Demonstrationen vor dem Kaffeehaus. Denn offensichtlich bestimmt in Österreich nicht das Gesetz, sondern die Straße über die Rechte eines Lokals. Ein Kaffeehaus soll nicht bestimmen können, ob und wie man sich benimmt. (Dabei ist das „antiheteronormative“ ÖH-Beisl krachend in Konkurs gegangen, wo solche Pärchen tagelang schmusen hätten können).
Diese Vorgangsweise gleicht haargenau den Bedrohungen der Plachutta-Restaurants vor etlichen Monaten (weil dort ein Mitarbeiter entlassen worden war). Sie gleicht den „tierschützerischen“ Blockaden von Kleidungsgeschäften (weil diese auch Pelze verkaufen). Sie gleicht den anarchistischen Demonstrationen, mit denen ein FPÖ-Ball verhindert werden soll. Sie gleicht der tagelangen Blockade der Wohnung von ÖVP-Ministern im Jahr 2000, die darauf ins Hotel ziehen mussten. Sie gleicht den einstigen Nazi-Demonstrationen vor jüdischen Geschäften.
In vielen anderen Demokratien sind Demonstrationen nicht erlaubt, die konkret jemanden bedrohen, die ein Geschäft lahmlegen, die Einschüchterung im Sinn haben. Denn in einem echten Rechtsstaat wird die Demonstrationsfreiheit durch die gleichermaßen wichtige Bewegungs- und Erwerbsfreiheit aller anderen limitiert. Nicht so in Österreich. Bei uns weichen Justiz und Polizei immer mehr vor dem linksradikalen Straßenterror zurück.