Zu dem von den progressiven Teilnehmern der Synode geprägten Begriff „Gradualität“ des Ehesakraments und den angeführten Beispielen von z.B. vor-, un- und nachehelichen oder homosexuellen Beziehungen bzw. der Erziehung von Kleinkindern durch gleichgeschlechtliche Partner gehören zweifellos auch die zahlreichen und mannigfaltigen Beziehungen von Menschen und Tieren, welche, wie die Polyamorie oder Polygamie, in dem synodalen Zwischenbericht bedauerlicherweise noch nicht erwähnt werden.
Die gegenseitige Hingabe, Opferbereitschaft und Treue zwischen Zwei- und Vierbeinern, die auch den Austausch von Zärtlichkeiten und mehr beinhalten kann, weist ebenso diese von jenen synodalen Vertretern diagnostizierte Gradualität auf.
In diesem Sinne hat folgerichtig der ehemalige Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts Winfried Hassemer in der SZ vom 13.12.2012 das Zoophilieverbot und eine Entkriminalisierung der sexuellen Kontakte zwischen Menschen und Tieren gefordert.
Dann stünde einer „Mariage pour Tous", einer „Ehe für Alle“, z.B. auch zwischen einem Mann und einer Ziege, nichts mehr im Wege.
Ob diese eventuell einen graduell sakramentalen Rang in Prozent oder Promille erhält, hängt auch von den Ergebnissen dieser Synode ab.
Da der Segen der deutschen evangelischen „Amtskirchen" für derartige Verbindungen so gut wie sicher vorausgesetzt werden kann, werden auch die für die Zeichen der Zeit stets zu allen Seiten offenen progressiven Katholiken nachziehen.
Die Chancen stehen also nicht schlecht!
Bereits 2009 hat Andrzej Krauze prophetisch diese Vision als Reaktion auf die Forderung, in Polen die Homoehe einzuführen, in der Zeitung Rzeczpospolita als Zeichnung veröffentlicht. Er wurde dafür mit Prozessen überhäuft, die er nach Jahren gewonnen hat.
Auf dieser Zeichnung stehen vor einem Standesbeamten zwei Männer, die gerade getraut werden. In einer gewissen Entfernung vertröstet ein Mann seine ihn begleitende Ziege mit den Worten: „Erst wenn die beiden Herren getraut sind, dann sind wir dran!“
Erst wenn die beiden Herren getraut sind, dann sind wir dran!
Franz Lassak ist Architekt und lebt in München.