Die ÖVP ist längst nicht mehr die Heimat des werteorientierten Wählers. Mit ihrer übertriebenen EU-Verherrlichung, ihrem gesellschaftspolitischen Linkskurs und ihrer Katzbuckelei gegenüber der SPÖ, etwa in der Frage des Einhaltens von Wahlversprechen („keine neuen Steuern“), setzt sie alles erdenklich Mögliche daran, bürgerliche Stimmen zu vertreiben.
Dies zeigt sich insbesondere in der Frage der Homo-„Ehe“ und der Adoption durch Gleichgeschlechtliche. Schon im Nationalratswahlkampf 2008 meinte Wilhelm Molterer in einer Fernsehdiskussion zur kirchlichen Position zu diesem Thema: „Na entschuldigen Sie, ist das ein Maßstab für mich?". Als der Journalist etwas verwundert erwiderte, dass er das schon gedacht hatte, sagte der damalige ÖVP-Chef: „Da haben Sie vielleicht falsch gedacht.“ Und weiter: „Glauben Sie wirklich, ich brauche den Bischof Laun dazu? Nein, wirklich nicht!"
Unter Josef Pröll stimmte die ÖVP dann schließlich der Einführung der eingetragenen Partnerschaft zu. Man sollte übrigens auch nicht vergessen, dass es die von eben dieser Partei aufgestellte Justizministerin Claudia Bandion-Ortner war, der wir dieses Gesetz zu verdanken haben.
Nachdem die Schwarzen 2013 auch der von der EU und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verlangten Stiefkindadoption für Homosexuelle zugestimmt haben, ist es nur logisch, dass sich nun zunehmend mehr ÖVP-Politiker auch für das volle Adoptionsrecht aussprechen. Die Aussagen des Landwirtschaftministers Rupprechter brachten ihm innerparteilich etwa in der steirischen Landespartei Zustimmung, stießen aber größtenteils, vor allem bei Generalsekretär Blümel, auf Kritik. Absurd ist daran nur: Kommt so ein Vorschlag aus Österreich, gibt es immerhin noch – zumindest leisen – Widerspruch. Das war aber bei der Adoption von Stiefkindern nicht der Fall, denn da hatte man ja keine Wahl. Das musste man umsetzen, weil „Europa“ das so wollte und was „Europa“ sagt, ist ja den Spindeleggers, Rupprechters und Molterers dieser Welt heilig.
Ich engagiere mich seit einigen Wochen bei der neuen Partei REKOS. Wir Reformkonservative treten entschieden gegen jede Privilegierung von homosexuellen Partnerschaften ein. Es hat einen Grund, warum die Ehe seit jeher die Gemeinschaft von einem Mann und einer Frau ist. Sie bietet die beste Grundlage für das Zeugen und Erziehen von Kindern, die die Zukunft unserer Gesellschaft darstellen und daher unter möglichst guten Bedingungen aufwachsen sollten. Wem gesunder Menschenverstand und Jahrtausende lange Erfahrung nicht genügen, der kann sich die entsprechenden Fakten aus wissenschaftlichen Studien holen: Kinderpsychologie, Hirnforschung usw. haben längst nachgewiesen, dass sowohl die intellektuelle als auch die psychische und soziale Entwicklung von Kindern am besten in traditionellen Familien – Vater, Mutter und Kinder – gewährleistet ist.
Männer und Frauen sind nicht gleich und daher auch nicht durch einander ersetzbar, auch wenn uns der Zeitgeist dies mit dem Holzhammer einprügeln will. Die Qualität der Zuwendung, die ein Kind von seiner Mutter bekommt, ist anders als die, die es von seinem Vater erhält. Ein Kind braucht beides. Ein Kind braucht einen Vater und eine Mutter. Es gibt kein „Recht auf ein Kind“ – es sind die Kinder, die ein Recht auf Eltern haben!
Ein weiterer Punkt, in dem die ÖVP seit langem nur noch durch feige und zeitgeistige Aussagen auffällt, ist der der Abtreibung. Wir REKOS sind die einzige derzeit in einem Parlament vertretene Partei, die sich absolut kompromisslos für den Schutz des Lebens vom Moment der Empfängnis an einsetzt. In unserem Parteiprogramm stellen wir unmissverständlich klar, dass das menschliche Leben unantastbar ist. Gerade die wehrlosesten Mitglieder unserer Gesellschaft – die Ungeborenen, Alten oder Kranken – bedürfen besonderen Schutzes. Der Zivilisationsgrad einer Gesellschaft lässt sich nicht zuletzt daran ermessen, wie sie mit ihren schwächsten und wehrlosesten Mitgliedern umgeht. Für uns ist und bleibt die Abtreibung eine Tötung.
Dass die ÖVP in diesen und vielen anderen Fragen so stark nach links gerückt ist, ist zwar traurig. Wenn sie sich aber unbedingt selbst zerstören will, ist das ihre Sache. Gegen die marxistische Gesellschaftspolitik, die schon weit in das pseudo-bürgerliche Lager vorgedrungen ist, regt sich jedoch in Europa in verschiedenen Ländern zunehmend Widerstand.
- Bis zu 1,4 Millionen Menschen gehen in Paris und anderen französischen Städten regelmäßig gegen Homo-„Ehe“ und -Adoption auf die Straße
- Spaniens Regierung schafft nach massivem Druck aus der Bevölkerung die sozialistischen Abtreibungsgesetze wieder ab
- Ungarn und Kroatien legen (letztere nach überwiegender Zustimmung bei einer Volksabstimmung) in der Verfassung fest, dass Ehen nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden können
- Der von einer roten EU-Abgeordneten aus Portugal, Edite Estrela, vorgelegte „Estrela-Bericht“ (in dem die Anerkennung des „Rechts“ auf Abtreibung als Menschenrecht sowie ursprünglich auch „interaktive“ Sexualerziehung für Kleinkinder gefordert wurde) wurde nach europaweitem intensivem Widerstand vom EU-Parlament abgelehnt.
Die Liste ließe sich fortsetzen. Um die grüne Ulrike Lunacek zu zitieren: „Wir erleben seit den letzten paar Jahren ein Erstarken der christlichen FundamentalistInnen … Wie stark sie sind und wie gut sie auch untereinander vernetzt sind, hat sich im Vorfeld der Abstimmung und auch durch die Ablehnung (Anm.: des Estrela-Berichts) gezeigt.“ (Standard-Interview vom 19. Dezember 2013).
Bei dieser EU-Wahl gibt es zum ersten Mal die Möglichkeit, eine überzeugt christlich-konservative und konsequent antisozialistische EU-kritische Partei zu wählen. Es ist vermutlich die letzte Chance für uns Konservative, eine politische Kraft in unserem Land zu etablieren, die unsere Werte kompromisslos vertritt. Unser Parteiobmann und Spitzenkandidat Ewald Stadler kann mit seiner Unterschrift, ohne Unterstützungserklärungen sammeln zu müssen, das Antreten der Partei ermöglichen. Durch seine Bekanntheit finden unsere Anliegen in der Öffentlichkeit, auch wenn die Medien uns weitgehend totschweigen, doch bis zu einem gewissen Grad Gehör. Nützen wir diese einmalige Gelegenheit, in Österreich für ein echtes politisches Erdbeben zu sorgen und das linke Establishment einmal wirklich in Schockzustand zu versetzen!
Emmanuel Ockay ist 23 Jahre alt, engagierter Katholik, studiert Rechtswissenschaft und arbeitet derzeit für Ewald Stadler.