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Front National – na und?

In Frankreich hat die äußerste Rechte unter der Tochter Le Pen einige Rathäuser erobert und wird in der Stichwahl wohl etliche weitere Erfolge erzielen. Die linken Medien tun nun so, als ob damit ein neuer Hitler oder Stalin an die Macht gekommen wäre. Was nicht nur wegen der geringen Zahl von FN-Bürgermeistern ziemlich lächerlich ist.

Natürlich ist Frankreichs Linke tief deprimiert. Haben dort doch viele ernsthaft geglaubt, dass man nur laut genug schreien muss „Sparen – Nein“ und schon ist die Notwendigkeit zu demselben verschwunden. Und die Konkurrenz der Front National glaubten die Linken einfach durch ständiges Nazi-Geschrei ausschalten zu können.

Beides hat sich als Unsinn erwiesen. Daher herrscht auf der Linken und in ihren Medien Weltuntergangsstimmung. Denn das Anti-Sparen-Gerede hat sich in der Konfrontation mit der realen Welt als totaler Unsinn erwiesen, den Frankreich (und Europa?) noch teuer bezahlen wird. Und erst recht ist die Front National keine Partei, die der Demokratie ein Ende bereiten würde.

Sie hat unter der Tochter Le Pen auch weitestgehend auf unakzeptable Zwischentöne verzichtet. Und die, die es zweifellos da und dort noch immer gibt, sind für Frankreich und Europa lange nicht so gefährlich und schädlich wie die Reformunwilligkeit der Linken. Die Front National ist geradezu ein Produkt der linken Realitätsferne und der „fortschrittlichen“ Hasspropaganda. Denn jahrzehntelang hat die Nachfolge der Vichy-Petain-Bejubler keinerlei politische Rolle gespielt.

Nun beginnt freilich in etlichen Rathäusern für die Front National erstmals der harte Alltag. Und da wird sich mit Sicherheit dasselbe zeigen wie etwa in Haiders Kärnten: Wirtschaftspolitik als Produkt von Wunschdenken funktioniert maximal eine kurze Zeit lang. Dann bricht sie umso lauter zusammen.

Die Le-Pen-Partei wird überdies darunter leiden, dass sie vorerst kaum Persönlichkeiten hat, die administrieren und Städte regieren können. Die Front National wird also vielerorten einer ganz natürlichen Entzauberung erliegen. Und dort, wo sie sauber und gut administriert, wird sie sich behaupten können.

So ist eben Demokratie.

Das Antifaschismus-Gelabere sollte die Linke jedenfalls lieber einem Putin überlassen, der mit fast genau denselben Worten, wie Europas Sozialisten in Anbetracht einer Niederlage sie verwenden, von der ärgsten Friedensverletzung der letzten Jahrzehnte ablenkt. Und der neben Herrn Lukaschenko mit der Invasion der Krim in Wahrheit der einzige echte Faschist ist, der heute in Europa regiert (falls man diesen in Wahrheit völlig abgenudelten Begriff verwenden würde).

Die französischen Liberalkonservativen erliegen dem Antifaschismus-Gerede ja offenbar kaum mehr. Dabei sind ja sie und nicht die Linke die eigentlichen Erben des Anti-Nazi-Kampfes eines Charles de Gaulle.

Vor allem können die Sozialisten nicht ernsthaft auf deren Stimmen hoffen, nachdem sie Nicolas Sarkozy, den Hero der Liberalkonservativen, monatelang abgehört und mit zahllosen Verfahren überzogen haben. So wie sie es von Italien über die Niederlande bis Venezuela mit ihren politischen Gegnern tun. (Auch das Verfahren gegen Ex-Bundespräsident Wulff muss die linken Medien eigentlich bis auf die Knochen blamieren).

 

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