Der Mantel des Schweigens, den die Mainstream-Medien über einen der größten Missbrauchsskandale der zweiten Republik breiten, wird immer unerträglicher.
Als es in den Reihen der katholischen Kirche ähnliche Vorfälle gab, kannte der Kampagnenjournalismus keine Grenzen. Seit die Sozis in ihrer Heimstätte am Wilhelminenberg noch viel schlimmere Übergriffe zu verantworten haben, ist die Berichterstattung aus den Schlagzeilen verschwunden. Keine täglichen ZiB-Nachrichten vom Küniglberg, keine Hintergrundberichte in „Thema", keine Wiener Rothauspolitiker für Stellungnahmen im „Report", kein „im Zentrum" oder „runder Tisch" zur Aufarbeitung der Vorkommnisse bzw. über die Möglichkeit einer Verurteilung der Täter. Irgendwann wurde nur lapidar verlautbart, die meisten weilen nicht mehr unter den Lebenden, der Rest bleibt anonymisiert!
Außerdem hat man angeblich bereits nach Schließung des Heimes alle Akten vernichtet (vorsorglich?). Die Kommission betont freilich, dass eine solche Vorgangsweise unüblich ist!
Es gilt die Unschuldsvermutung, wie natürlich bei allen weiteren hier geäußerten Verdachtsmomenten.
Zwingend notwendige Schritte
Und nun wird erst das wahre, hässliche Gesicht der Genossen sichtbar. Seit wann schrecken diese Heuchler davor zurück, auch über Tote zu Gericht zu sitzen und ihnen alle Rechte und Verdienste abzuerkennen? Nur wenn es sich dabei um Verantwortliche in den eigenen Reihen handelt? Wenn sie ihre strengen Maßstäbe bei sich selbst anlegten, müssten jetzt, nach den nicht mehr zu leugnenden Ergebnissen der Kommission unter der den Sozialisten treu ergebenen Vorsitzenden Barbara Helige, die einzig logischen Schritte dort folgen, wo man keine gerichtlichen mehr setzen kann.
Maria Jacobi war von 1959 bis 1973 die erste amtsführende SPÖ-Stadträtin Wiens und zuständig für das Wohlfahrtswesen. In ihre Amtszeit fällt der Großteil des Wilhelminenberg-Skandals.
Die Helige-Kommission kommt zu dem Schluss, dass ihr die Missstände „in vollem Ausmaß bekannt" gewesen sind. Ab Mitte der 1960er-Jahre ist deutlich dokumentiert, dass es massive Beschwerden von Eltern, Jugendämtern und auch Erziehern gegeben habe.
Obwohl der Umgang mit den Heimkindern allen Rechtsvorschriften widersprach, schritt die damalige Stadträtin nicht ein. Jacobi ist Ehrenbürgerin der Stadt Wien, liegt in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof und nach ihr ist ein Pensionistenheim sowie eine Gasse in Erdberg benannt.
Das große Aufräumen ist angesagt! Die SPÖ muss nach diesen Erkenntnissen unverzüglich handeln: Aberkennung des Ehrengrabes und des Ehrenbürgertitels, Umbenennung der Gasse und des Pensionistenheimes. Bei allen anderen Parteien hätte sie keinerlei Hemmungen diese Forderungen mit Hilfe des entsprechenden Medien-Trommelwirbels durchzuziehen.
Für die Nachfolgerin von Maria Jacobi, die hoch dekorierte SPÖ-Stadträtin Gertrude Fröhlich-Sandner, ebenfalls mit Ehrengrab sowie mit Straßennamen und einem nach ihr benannten Campus geehrt, gilt genau dieselbe Vorgangsweise, welche da lautet: Aberkennung all dieser Ehrenauszeichnungen. Denn auch sie muss aus der 1974 von Ex-Nationalratsabgeordneter Irmgard Karlsson verfassten Studie „Verwaltete Kinder" über die katastrophalen Zustände in Wiens Kinderheimen gewusst haben, die der damaligen Stadtregierung zur Kenntnis gebracht, jedoch von dieser totgeschwiegen wurde.
Sollten diese Maßnahmen unterbleiben, fehlt den Sozialisten jede Glaubwürdigkeit für zukünftigen Aktionismus!
Weitere Vertuschungsversuche?
Auch regt die Kommission weitere Untersuchungen über die Erziehungsheime wie z. B. auf der Hohen Warte und in Wimmersdorf an. Und wie geht der derzeitige zuständige SPÖ-Stadtrat Christian Oxonitsch damit um? Er spielt auf Zeit, es wird vertuscht und er lässt uns wissen, dass erst nachgeforscht werden muss, wie weit hier noch Aktenmaterial vorhanden ist. Spätestens da müssten sofort bei allen Medien und Oppositionsparteien die Warnglocken Sturm läuten. Ist hier wieder eine Datenvernichtungsaktion geplant, von der dann niemand mehr weiß, warum und wer sie in Auftrag gegeben hat?
So schaut sozialistische Vergangenheitsbewältigung in den eigenen Reihen aus. Entweder es wird Beweismaterial gnadenlos vernichtet, oder sie sind sich nicht zu blöd, die Ideologiekeule auszupacken und diese unfassbaren Gräueltaten der parteieigenen Genossen wie üblich anderen in die Schuhe zu schieben, indem sie wieder einmal mit der NS-Zeit und dem Katholizismus operieren. Angesichts dieser nicht mehr zu überbietenden Absurdität bleibt einem glatt die Sprache weg.
Wer gibt den Opfern eine Stimme?
Zu all dem hört und liest man ebenfalls so gut wie nichts von den zuständigen Oppositionsparteien. Die sind im Vorwahlkampf viel mehr mit Wohnungspreisen, Gebührendschungel, Inseratenkampagnen u.a.m. beschäftigt, jedoch kaum mit den Lebensumständen der ehemaligen Heiminsassen, für die sich bis jetzt keine Lobby gefunden hat.
Wo sind da unsere Gutmenschen von den diversen NGOs oder der Caritas? Jeder Kirchenbesetzer und Asylbetrüger ist ihnen wichtiger, als die heimischen Opfer sozialistischer „Wohlfahrtseinrichtungen".
An diesem entlarvenden Prüfstein zeigen sich einmal mehr die wahren Interessen der von linker Hand angefütterten Institutionen.
Abschließend bleibt zu hoffen, dass die bedauernswerten Betroffenen wenigstens finanziell noch eine ausreichende Entschädigung erfahren, denn die prägenden Erlebnisse kann niemand mehr ungeschehen machen. Dabei wäre noch zu beachten, dass diese finanziellen Abgeltungen nach dem Verursacherprinzip aus der parteieigenen SPÖ-Kasse kommen müssten (genauso wie bei der katholischen Kirche) und nicht aus öffentlichen Geldern!
Silvia Berger, Unternehmerin in Pension und engagierte Politikbeobachterin.