Raus, raus, alles raus!

So ähnlich muss das Gefühl der Passagiere auf der Titanic gewesen sein, als ihnen klar wurde, dass das Knallen keine Champagnerkorken waren, die Hilfe-Rufe zu keiner Theateraufführung gehörten und die Panik an Bord des unsinkbaren Schiffes vor dem ewigen Abtauchen immer größer wurde. Rettung? Nur für einen Teil der Menschen möglich.

Unsere Panik wird heute von einer Gemeinschaftswährung namens Euro und einer allein selig machenden Institution wie der Europäischen Union verursacht. Wenn einem sterbenskranken Menschen ein mit allen Bildbearbeitungskünsten manipuliertes Foto von ihm vorgehalten wird, so wird er sich der eitlen Hochglanzlüge nicht hingeben. Ihm sind Gefühle, Instinkte, Wahrnehmungen gegeben, die alle Versuche einer Beschönigung wie eine Verhöhnung auffliegen lassen.

Wir haben eine Währung mit so vielen Konstruktionsmängeln – und Verträge, die das Papier, auf das sie gedruckt worden sind, schon nicht mehr wert sind – dass sich jene, die uns diesen Euro und seine Allheilsfunktion eingeredet haben, im letzten Aufbäumen noch davon schwindeln wollen.

Indem sie abenteuerliche Schuldenkonstruktionen, Umschichtungen und neue Lügengebilde konstruieren. Rettungsboote, wenn Sie so wollen. Wie auf der Titanic sind nicht genug davon vorhanden. Können es nicht sein. Mathematik ist eine seriöse Wissenschaft und keine in der EU zu wählende Partei. Ein Minus und noch ein Minus ergeben dort keine Rettung, sondern das Debakel.

Bei katholischer Taufe und Firmung wird gefragt: „Widersagst Du dem Bösen und allen seinen Verlockungen?“ Merkt denn hier niemand, wie fast alle „Lösungsversuche“ in Sachen Euro eine Verschlimmerung darstellen? Wie dort das Böse in die Rolle von Politikern und Experten schlüpft, um den Untergang einer fehlerhaften Währungs- und Schuldentolerierungsunion zu verzögern?

Das unsinkbare Schiff Europäische Union sollten jene schleunigst verlassen, die noch eine Chance auf einen Platz im Rettungsboot haben. Von den Propheten der Neuzeit, Deutschlands Wifo-Chef Hans-Werner Sinn sei hier erwähnt, kann es kaum unmissverständlichere Warnungen geben. Doch gab es jene nicht auch von Jesus Christus, von Bahá‘ulláh, dem Begründer der Bahá‘í-Religion? Hat noch irgend jemand Vertrauen in die Expertise, ja in ein gottgefälliges Handeln des als EU-Spitzen getarnten Euro-Himmelfahrtskommandos?

Hier stecken sich noch einige Handelnde schwindelerregende Gagen zu, die von den Empfängern wohl noch am Tag des Erhalts zum Großteil in Gold umgetauscht werden. Übrig bleiben als die Dummen jene, die brav ihre Stimme abgegeben haben. So war es immer, aber muss es auch in Zukunft so sein?

Uns Österreichern könnte es in einer Vergeschwisterung mit der Schweiz blendend gehen. Oder wir holen uns den Schilling wieder zurück. Am besten mit einer sofortigen Notverfügung am kommenden Mittwoch. Je schneller, desto besser.

Die wirklichen Experten rufen längst, wie Feuerwehrleute in einem brennenden Hochhaus oder Schiffstechniker auf der sinkenden Titanic: „Raus, raus, alles raus!“ Wir sollten raus aus diesem Euro. Wir sollten immerwährend (wie kann man dieses Wort auch nur eine Sekunde anders verstehen?) neutral werden/bleiben.

Raus aus dem Euro, ja womöglich sogar raus aus der EU. Wir hatten auch ohne die Mitgliedschaft in der EU friedliche Zeiten, schreckliche Skandale aber dafür auch jenes Geld, das wir heute als Nettozahler in Brüssel abliefern. Es wird höchste Zeit, dieses Drama vom Spielplan der täglichen Nachrichten zu nehmen.

Eine Regierung ist auch zum Reagieren da. Schon während der psychologischen Betreuung durch das Katastrophen-Einsatzteam nach dem Austritt sollten im baufälligen Parlament die Grundfesten eines neuen Österreich errichtet werden. Mit Gerechtigkeit, niedrigen Steuern, Mobilität und dem Austro-Franken oder dem Schilling als Währung.

Widersagen wir dem Bösen und erfinden wir uns neu. Ich glaube an dieses neue Österreich. Entdecken wir Gott wieder und mit Ihm Anstand und Moral. Die Zeit ist reif.

Reinhard Bimashofer ist freier Journalist und im Vorstand des Instituts für Angewandte Politische Ökonomie.

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung