Es ist schwierig geworden, den Überblick über die unermüdlich auf den Weg gebrachten „Rettungspakete“ für Banken, überschuldete Staaten, vor allem aber die Mutter aller Probleme – den Euro – zu behalten. Täglich neue Katastrophenmeldungen von der Krisenfront haben zudem eine abstumpfende Wirkung. Immerhin ist die Zähigkeit erstaunlich, mit der sich das verquere Projekt einer zum Zwecke der Schaffung eines europäischen Superstaats eingeführten Kunstwährung am Leben erhält. Viele Skeptiker hatten mit einem wesentlich zügigeren Ableben des von den Bürgern ungeliebten Elitenprojekts „Vereinigte Staaten von Europa“ gerechnet. Eine Fehleinschätzung.
Zwar legt die Nomenklatura eine bemerkenswerte Beharrlichkeit im Ignorieren von Wählerwünschen an den Tag (zuletzt der Deutsche Bundestag in Sachen „Rettung spanischer Banken“), doch die Vorstellung, dass es der unheiligen Allianz von Politkommissaren und Bankstern gelingen könnte, das Wirtschafts- und Währungssystem auf Dauer vor dem Kollaps zu bewahren, ist eine bloße Illusion. Wie die russisch-amerikanische Philosophin und Autorin Ayn Rand („Atlas Shrugged“) einst treffend feststellte: „Du kannst die Realität ignorieren, aber du kannst die Konsequenzen dieser Ignoranz nicht ignorieren.“ Grundgesetze der Ökonomie können eben auch von noch so ambitionierten Bürokraten nicht aufgehoben werden. Zum „Triumph des Willens“ ist es – wir erinnern uns – schon einmal, trotz allen heißen Bemühens, nicht gekommen…!
Die in finsteren Niederungen der Unterwelt stattfindenden Machenschaften dilettierender Geldfälscher, die sich – anders als die der Profis in ihren lichtdurchfluteten Notenbanken (planwirtschaftlichen Inflationierungsbehörden) – bevorzugt auf die Produktion kleiner Scheine konzentrieren, sind völlig harmlos. Dagegen übersteigen die von den hoheitlich autorisierten Geldproduzenten seit Ausbruch der Finanzkrise in Form von frisch gedruckten Noten und Krediten ins System gepumpten Geldmengen jede Vorstellungskraft.
Selbst die als solide geltende Schweizer Zentralbank hat (zwecks Verhinderung einer drastischen Aufwertung des Franken) die Geldmenge seit 2008 gewaltig ausgeweitet. Es wäre naiv zu glauben, dass diese Papiergeldinflation nicht früher oder später auch auf die Güter des täglichen Bedarfs durchschlagen und einen allgemeinen Kaufkraftverlust der gesetzlichen Zahlungsmittel bewirken wird. Dann allerdings werden auch Krethi und Plethi begreifen, zu welchen Konsequenzen das staatliche Geldmonopol führt – und dass Regierungen und Zentralbanken, nicht aber private „Spekulanten“, für die Zerrüttung unseres Geldwesens die Verantwortung tragen.
Die Zahl der Möglichkeiten, die Kaufkraft seiner Ersparnisse nachhaltig abzusichern, ist recht überschaubar – speziell dann, wenn in immer kürzer werdenden Abständen unverhüllte Drohungen gegen die Sparer ausgestoßen werden (Stichwort Zwangsanleihen!). Dass diese gefährliche Drohung zuallererst nicht etwa aus dem Dunstkreis von Gewerkschaften und/oder einer ultralinken Partei kam, sondern vom Ökonomen eines „wissenschaftlich“ arbeitenden Wirtschaftsforschungsinstituts ausgestoßen wurde, ist ein schlagender Beweis für den intellektuellen Bankrott der Hauptstromökonomie. Wie weiland Keynes, träumen diese „Experten“ von einer „Euthanasie des Rentiers“ – wobei als Rentier heute bereits gilt, wer mietfrei im eigenen, schuldenfreien Reihenhäuschen lebt. Die brutale Pönalisierung des Kapitalaufbaus kann, da die Größe des Kapitalstocks letztlich alles entscheidet, langfristig keinen anderen Effekt, als den einer kollektiven Verarmung nach sich ziehen.
Wie dem auch sei – „klassische“ Anlagevarianten, wie Sparbücher oder (Staats-)Anleihen sind in Zeiten künstlich niedrig gehaltener Zinsen selbst für den bloßen Kapitalerhalt untauglich. Sie bringen Nettoverluste. Papiergeld, daheim unter der Matratze gelagert, ebenso. Langlaufende Lebensversicherungen bedeuten im Falle einer galoppierenden Inflation schlichtweg Kapitalvernichtung. Immobilien wiederum üben auf den Fiskus – besonders im Fall einer Währungsreform – magische Anziehungskraft aus (man denke an die Ereignisse von 1922 und 1948). Schneller als man „Grundrecht auf Eigentum“ sagen kann, hat man – unter dem frenetischem Applaus der Neidgenossenschaft – auf seiner bis dahin lastenfreien Liegenschaft eine „sozial gerechte“ Zwangshypothek eingetragen. Verbleiben diverse spekulative, hochriskante Anlageformen, die allerdings die Gefahr eines Totalverlustes bergen und für den langfristigen Substanzerhalt daher ungeeignet sind.
Gold ist die einzige Wertanlage
Die Alternative zu alldem liegt auf der Hand: Gold ist stabile, unvergängliche, pure Liquidität – der Inbegriff von Geld. Physisches Gold (am besten in Form von weltweit bekannten Bullionmünzen) ist ein universelles Tauschmittel, dessen Wert nicht vom Gutdünken der Politbüros oder korrupter Zentralbanker bestimmt wird. Gold kann man – anders als Papiergeld – nicht beliebig produzieren. Der Besitz von Gold bedeutet – anders als der von Papiergeld – keine Verbindlichkeiten Dritter. Es verkörpert – anders als Papiergeld – einen inneren Wert – keine bloße Hoffnung und kein möglicherweise uneinlösbares Versprechen.
Eine bewährte Investorenregel besagt, dass es in Krisenzeiten angezeigt ist, seine Bargeldbestände zu erhöhen, um für Eventualitäten (z. B. einen „Bankrun“) gewappnet zu sein. In Zeiten ungedeckten Papiergeldes, wird man daher an physischem Gold als einzig „echtem“ Barmittel als zunehmend wichtigem Teil seiner Vermögenswerte schwer vorbeikommen. Es ist allerdings wichtig, zu verstehen, dass der Besitz physischen Goldes kein „Investment“ bedeutet! Es ist „gehortetes“ Vermögen – eine unzerstörbare Absicherung der Zukunft. Wer investieren will und an die Bedeutung des Goldes glaubt, sollte allenfalls daran denken, Goldminenaktien ins Portfolio zu nehmen. Das aber ist ein anderes Paar Schuhe und hat mit Kaufkraftabsicherung nichts zu tun.
Physisches Gold zahlt keine Zinsen – aber es bietet die Möglichkeit, sich abseits des staatlich zwangverordneten Schuld- und Schwundgeldes – eine Wertbasis zu schaffen, deren Stabilität seit Jahrtausenden erprobt und erwiesen ist. Während noch jedes Papiergeld dieser Welt im Laufe der Zeit drastisch an Wert verloren hat oder völlig gescheitert ist, hat Gold, gemessen an seinem Tauschwert, langfristig keine Einbußen erlitten. So erhält man für eine Unze Gold heute, wie schon vor 2000 Jahren, etwa eine komplette, hochwertige Ausstattung an Herrenbekleidung, oder die nahezu gleiche Menge an Rohöl wie vor 100 Jahren (um zwei beliebige Beispiele zu nennen). Der Papierdollar dagegen hat seit 1913 (dem Jahr der Gründung des FED-Systems) rund 97 Prozent seiner Kaufkraft verloren.
Jemand, der hierzulande regelmäßig einkaufen geht, weiß, dass die „gefühlte Inflation“ von jährlich etwa sieben Prozent, seit Einführung des Esperantogeldes, deutlich näher an der Realität liegt, als die mit allerlei Tricks geschönten Werte der beamteten Desinformanten, die von rund zwei Prozent phantasieren. Mittel- und langfristig gehört man als Papiergeldbesitzer jedenfalls zu den Verlierern…
Zum Abschluss die Einleitung des lesenswerten „Goldreports“ des Goldanalysten der österreichischen „Erstebank“, Ronald Stoeferle, eines im Bankwesen seltenen „Austrians“:
„Das Fundament für neue Allzeithochs ist gelegt. Kurzfristig scheint die Saisonalität für eine weitere Seitwärtstendenz zu sprechen, ab August beginnt jedoch bereits die saisonal beste Phase. Als nächstes 12-Monats-Ziel sehen wir die Marke von USD 2.000. Wir erwarten, dass die parabolische Phase noch bevorsteht. Im Zuge dieser Trendbeschleunigung sollte zumindest unser Langfrist-Ziel von USD 2.300 erreicht werden. Einige historische Vergleiche lassen sogar deutlich höhere Preis-Sphären realistisch erscheinen.“
Zum 122 Seiten umfassenden Goldreport 2012 von Ronald Stoeferle/Erstebank: https://produkte.erstegroup.com/Retail/de/ResearchCenter/Overview/Research_Detail/index.phtml?ID_ENTRY=15345
Andreas Tögel, Jahrgang 1957, ist Kaufmann in Wien.