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Werner Faymann ist auf der verzweifelten Suche nach Themen, um von seinem Griff in die Kassen von ÖBB und Asfinag zum persönlichen Vorteil abzulenken: Da entdeckt er Griechenland und gibt gute Ratschläge, die aber nur peinliche Ahnungslosigkeit zeigen.
Denn der Mann meint nun (in einer der durch ihn aus Steuergeldern finanzierten Gratiszeitungen, wo ihm naturgemäß keine kritischen Fragen gestellt werden), dass man einfach die Zahlungsziele griechischer Staatspapiere verlängern solle. Mein Gott, Werner! Wenn die Dinge nur so einfach wären! Selbst wenn man es hinnehmen sollte, dass alle Gläubiger der Griechen durch die Finger schauen müssen, hat Faymann eines vergessen: Damit sein Rezept funktionieren könnte, dürften die Griechen keinerlei Primärdefizit haben. Nun weiß Faymann natürlich nicht, was das überhaupt sein soll. Also: Ein Primärdefizit besteht dann, wenn ein Staat auch ohne Berücksichtigung der Schuldenlast weitere Defizite produziert. Also auch dann, wenn er keinerlei Zinsen, geschweige denn Schuldenrückzahlungen leisten müsste. Aber die Griechen bringen ja trotz angeblich furchtbarer Anstrengungen nicht einmal das zusammen. Sie leben auch heute noch auf fremde Rechnung, selbst wenn alle Schulden vergessen wären – an denen ja nach linker Lesart die Gläubiger und nicht die Schuldner schuld sind. Irgendwie werden Faymann, seine Berater aus der Arbeiterkammer und deren gemeinsame Ahnungslosigkeit langsam gemeingefährlich. Der SPÖ-Chef gleicht in seiner Realitätsferne damit dem Griechenpremier Samaras, der auf seiner jüngsten Betteltour durch Europa den phantastischen Neusprech gedrechselt hat: Griechenland brauche nicht mehr Geld, sondern "Zeit zum Atmen" . . .
PS.: Faymann kriegt nicht einmal mit, dass sich sogar sein Parteifreund Hollande neuerdings deutlich weniger schuldenfreudig zugunsten der Griechen zeigt.