Der Silvio, oft wild verdammt
von Neiderschaft, gemeiner,
war immerhin so lang im Amt
wie dort vor ihm noch keiner.
Und auch sein Unterhaltungswert
beginnt uns abzugehen –
besonders wenn jetzt umgekehrt
wir diesen Monti sehen:
Als Kommissar von Goldman Sachs
und Bilderberger-Runde
ist der zwar Meister seines Fachs
und quasi Mann der Stunde.
Doch als Regierungschef in Rom
ein Intellektueller
und noch dazu ein Ökonom?
Der lacht wohl bloß im Keller!
Trotz allem hat er, wie es scheint,
nun mal probiert zu spaßen –
indes, es war ganz ernst gemeint,
zum Trost gewissermaßen:
Ein Lebens-Job sei monoton,
und statt darauf zu hoffen,
sei Wechseln – na, ihr ahnt es schon –
was Schönes, sagt er offen.
Flexibel sein, das pries der Mann
– und prompt ging’s in die Hosen –
als Tugend just der Jugend an,
der massenarbeitslosen!
Er selbst bleibt auch nur auf ein Jahr,
wie locker er vermerkte –
mit garantiertem Job, na klar,
dort wo er früher werkte…
Pannonicus
(Monti riet Jugendlichen in einer „Talk-Show“, nicht auf einen fixen Job zu hoffen. Er ergänzte, ein Job fürs ganze Leben sei langweilig. Es sei schön, zu wechseln und sich neuen „Herausforderungen“ zu stellen. Dieses berüchtigte Verharmlosungswort, nämlich „challenge“, hat er sicher in Amerika gelernt, wo das „positive Denken“ seit Jahrzehnten allen Job-Anfängern eingetrichtert wird!)