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Stuttgart - und schon das nächste grüne Waterloo

Was haben links-grüne Journalisten (also die große Mehrheit) und Politiker in Deutschland nicht alles an bombastischen Sprechblasen zum geplanten neuen Bahnhof in Stuttgart von sich gegeben: Der ultimative Aufstand der Bürger gegen den bösen Neokapitalismus! Die Rettung der Bäume gegen eine brutale Bahn! Friedliebende Frauen und Kinder gegen gewalttätige Betonierer! Und was an unter- und oberschwelligen Propagandabotschaften da sonst noch verbreitet worden ist.

Und jetzt das: Die Bürger von Baden-Württemberg haben in einem Referendum mit einer massiven Mehrheit von 59 Prozent für das seit Jahr und Tag von den Grünen und Medien so heftig bekämpfte Bauprojekt gestimmt. Das zeigt die Vorteile der direkten Demokratie, die im Gegensatz zur grünen Basisdemokratie jedem Bürger gleiche Rechte gibt – und nicht nur den lautstarken und aggressiven, die halt Demonstrationen, Volksbegehren und damit automatisch das Medienecho prägen (selbst wenn dieses Echo von einem objektiveren Journalismus gestaltet würde).

Die Stuttgarter Niederlage wird die Grünen, andere Linksradikale und ihre Propagandamedien freilich nicht hindern, gleich zu den nächsten Kampagnen überzuwechseln. Nach dem Waterloo ihrer Stuttgart-Aktion und der Blamage des österreichischen Bildungsvolksbegehrens sind sie in der Tat ohne Genierer schon an den nächsten Kampfstellen unterwegs: Sie starten eine Generalattacke auf den Autoverkehr (weil es im Herbst skandalöserweise viel Nebel gibt) und auf die Schweinebauern (weil diese die Schweine nicht so nett behandeln, wie die Billa-Werbung es vorgibt). Sie agitieren für das Milliardenbusiness Windmühlen&Co (weil gerade wieder einmal das Klima gerettet wird, wenn sonst schon nichts zu retten ist) und gegen die sogenannten Castor-Transporte in Deutschland (durch Straßen- und Bahnschlachten mit Millionenschäden).

Auch bei den Castor-Aktionen würde eine Volksabstimmung ja eine sichere Mehrheit dafür bringen, dass die zahllosen rechtsbrechenden Demonstranten endlich für sämtliche Kosten haften müssen, die sie dem Steuerzahler verursachen. Diese Meinung hängt ja in keiner Weise damit zusammen, ob man in der Atomenergie selbst eine wünschenswerte Zukunft sieht.

In Stuttgart war der grüne Kampf ja besonders absurd: Die Bahn verschwindet unter die Erde und macht der Stadt Platz – was ja eigentlich jeder umweltbewusste Mensch befürworten muss – und sie wird durch den neuen Durchgangsbahnhof deutlich schneller. Was ja viele veranlassen wird, das bei den Grünen so verhasste Auto stehen zu lassen. Das sind also zwei Gründe, weshalb umweltbewusste Menschen durchaus für das Projekt sein müssten. Aber bei den Grünen gilt halt immer nur ein Satz: Wir sagen Nein, weil wir dagegen sind. An dieser intellektuell nicht sonderlich über pubertäre Sentimente hinausführenden Devise hat sich seit langem nichts geändert, obwohl die Grünen in ihrer Wähler- wie Politikerstruktur schon deutlich gealtert sind.

Die Lektion von „Stuttgart 21“ sollte darüber hinaus helfen, die von den gleichen Medien hochgespielten und ebenfalls häufig rechtsbrechenden Aktionen von Occupy, Attac, Audimaxisten & Co richtig einzuordnen. Hinter keiner dieser Gruppen stehen 99 Prozent wie gerne behauptet oder auch nur eine Bevölkerungsmehrheit. Der regelmäßige Jubel der Medien über ein paar Tausend Demonstranten ist lediglich Produkt der nostalgischen Hoffnung der Alt-68er, dass ihre gesellschaftszertrümmernden Aktionen vielleicht doch noch eine Generation später zu einem Erfolg kommen. Die Medien schreiben jede linke Demonstration hoch, auch wenn die Zahl der Demonstranten und Besetzer so klein ist, dass man damit nicht einmal einen einzigen Abgeordneten wählen könnte.

Mit Hilfe dieser Medien haben die Grünen ein paar Monate lang bei einigen Regionalwahlen und bei Umfragen sogar noch einmal reüssieren können, so lange diese Medien den Atomunfall in Fukushima über alle Proportionen hinaus aufgeblasen haben. Obwohl sie bis heute kein einziges Todesopfer präsentieren können.

Daher sollten sich die Kräfte der Vernunft durchaus nicht allzuschnell in Sicherheit wiegen. In jeder einzelnen Streitfrage muss man seine Fakten gut beisammen haben. Es ist immer nüchtern zu prüfen, ob nicht eines Tages die Grünen in irgendeiner Frage vielleicht doch recht haben (wie sie es etwa in Wien bei der Ausdehnung der Parkpickerlzonen haben). Und vor allem müssen die Kräfte der Vernunft ihre Sache so intensiv und ausdauernd, klar und empathisch präsentieren wie kommunizieren wie eben in Stuttgart. Hinterzimmerpolitik hat ausgespielt.

 

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