Das Tagebuch feierte Geburtstag mit Jan Fleischhauer

Zum 2. Geburtstag des Internet-Tagebuchs von Andreas Unterberger hatte eine Gruppe von Postern den Spiegel-Redakteur und Bestsellerautor Jan Fleischhauer („Unter Linken“) zu einer Matinee nach Wien geladen.

Nach einführenden Worten von Martin Bauer übernahm Helmut Graser die Moderation der Matinée. Er stellte eingangs die neue Gratiszeitung „ECHO der himmelschreienden Diskriminierung österreichischer Steuerzahler“ (siehe www.conwutatio.at, http://www.andreas-unterberger.at/2011/06/die-buerger-organisieren-sich-gratiszeitung-ohne-korruptionsgelder) vor, die eine Gruppe von Partnern entwickelt hat.

In dieser Gratiszeitung schreiben Bürger, die über die mangelnde Bereitschaft der Politiker zu bedeutenden Einsparungen und großen Reformen besorgt sind und die positiven Gestaltungswillen, um Österreich weiterhin an der Spitze vieler Ranglisten zu halten, vermissen. Als Gratiszeitung konzipiert, wendet sich das Blatt an Mitbürger und bietet kritische Informationen, Hintergründe und Meinungen an, die in herkömmlichen Mainstream-Medien selten bis gar nicht zu lesen sind. Dass wir damit auf dem richtigen Weg sind, bewies die Tatsache, dass alle aufgelegten Exemplare in kürzester Zeit vergriffen waren.

Unter Linken

Mehr als 220 Partner des Blogs und Mitglieder des Hayek-Instituts, der Paneuropabewegung sowie der Jungen Europäischen Studenteninitiative (JES) folgten den geistreichen und gleichzeitig humorvollen Ausführungen wie kritischen Sarkasmen Jan Fleischhauers über die Linken, die 68er-Generation und ihre Nachfolger. Mit Ausschnitten aus seinem Film „Unter Linken“ unterstrich er die teilweise abstrusen und dem gesunden Menschenverstand völlig unverständlichen und widersprechenden indoktrinierten ideologischen Gedankengänge.

Fleischhauers Elternhaus war von einer sozialdemokratischen Idylle geprägt, von vielen Vorurteilen und Dogmen. Walt Disney-Filme waren ebenso verboten wie Orangen aus dem faschistischen Spanien. Alles, was aus Amerika kam, war Unkultur, insbesondere McDonald's. Ein Ausschnitt aus seinem Film zeigt, wie der Berliner grüne Politiker Ströbele heute noch gegen die Fastfood-Kette kämpft.

Alles hat eine moralische Bedeutung und Bestimmung in der linken Welt, ein ganz normales Essen kann zum Sinnbild des Satans werden. Das Schöne daran, links zu sein, bestünde darin, zu wissen, dass man gut ist. Nicht der eigene Vorteil ist die Triebfeder des Engagements, sondern das Schicksal von Minderheiten.

Nur wenn es gegen den ideologischen Gegner geht, dann haben Minderheiten keinen Platz mehr in ihrem Weltbild. So zeigt der Film eine Begebenheit im mehrheitlich rot-rot-grünen Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain, wo anlässlich eines Maiaufmarsches ein einsamer CDU-Funktionär  – also dort eindeutig eine Minderheit – vom Mob tätlich attackiert wird.

Die Diktatur der Political Correctness

Bezeichnend für die Mentalität der „Weltverbesserer“ war auch die Episode mit dem VERDI-Chef Birski, welcher Jan Fleischhauer aggressiv angeht, als ihn dieser zur Verantwortung der Gewerkschaften für Schwerverletzte bei einer Demonstration befragt. Als Linker ist man immer im Recht, letztlich kämpft man ja dafür!

Andreas Unterberger setzte sich im zweiten Teil der Veranstaltung kritisch mit der bedrohten Meinungsfreiheit, dem Totalitarismus der Political Correctness, insbesondere mit dem Entwurf des Anti-Terrorgesetzes auseinander. Ein Gesetz, das die Verächtlichmachung definierter Gruppen und Ideologien unter Strafe stellt. Bis zu zwei Jahre Gefängnis können im Fall des Falles verhängt werden. Was genau unter „Verächtlichmachung“ fällt, bleibt dabei großteils der subjektiven Ansicht der Richter und Staatsanwälte überlassen.

Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus wäre die Ära der totalitären Diktaturen endgültig vorbei, meinte man nach dem Untergang der Sowjetunion. Faschismus und Kommunismus galten als überwunden.

Doch aus den Trümmern seiner verbrecherischen Vorläufer erhob sich wie eine alles umfassende Krake die „Political Correctness“. Sie dominiert und unterminiert unsere Sprache ebenso, wie  Wissenschaft und Forschung, kritisierte Unterberger. Kaum jemand wagt es mehr an der Theorie des Klimawandels zu zweifeln, ohne Gefahr zu laufen, um seine Reputation in der Gesellschaft bangen zu müssen.

Wahrheiten dürften nicht mehr genannt werden, wie zum Beispiel die Herkunft von Gewalttätern, deren soziologische Verteilung nicht mit der soziologischen Verteilung der Gesamtbevölkerung übereinstimmt.

Für Unterberger geht es dabei um die Freiheit und die Wahrheit. Auf die Europapolitik anspielend verwies er auf den europäischen Rechnungshof, der die Berichterstattung über aufgedeckte Skandale zu unterbinden versucht, um das Ansehen der Europäischen Union nicht zu gefährden.  Mit Meinungsfreiheit, so Unterberger, hat das alles nichts mehr zu tun.

Jan Fleischhauer und Andreas Unterberger haben aufgezeigt, wo die Gefahren liegen und dass man sich dieser Entwicklung widersetzen und die Rattenfänger beim Namen nennen muss.

Sie haben dies mit viel Engagement, Satire und Humor getan, das begeisterte Publikum hat es ihnen mit viel Applaus gedankt. Es war eine großartige Veranstaltung!

Vielen Dank auch auf diesem Wege an all jene, die verhindert waren zu kommen, und trotzdem ihre Bereitschaft erklärt haben, durch eine Spende zur Abdeckung der Kosten beizutragen.

Albert Beronneau und Martin Bauer

(Mein großer Dank gilt den vielen Organisatoren, Martin Bauer an der Spitze, die diese Veranstaltung in völliger Eigeninitiative in wochenlangen Vorbereitungen und unter hohem, noch nicht ganz abgedecktem finanziellen Risiko auf die Beine gestellt haben. Das ist auch für mich ein wichtiges Signal der Ermutigung.
A. Unterberger.)
 

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