Er war ob eines Betts bekannt,
wie mühlos nachzulesen,
denn auf dem Bett, nach ihm benannt,
ist’s kein Plaisir gewesen.
Zwar freundlich lud er jeden Gast,
doch ging der dann zu Bette,
hat dessen Länge nie gepaßt,
darauf stand jede Wette!
Den Hausherrn hat die Differenz
indes nicht ruhen lassen,
für ihn war stets die Konsequenz,
den Gast ans Bett zu passen:
Mit einem Beile, wird erwähnt,
verkürzte er die Langen
und Kurze hat er langgedehnt,
brutal und unbefangen!
Drum ist’s nicht bloß von Relevanz,
mit wem ins Bett wir gehen,
sogar in wessen Bett kann ganz
fatal sein, wie zu sehen.
Und wenn wer so besessen scheint,
schier alles zu normieren,
liegt’s nah, dass er was andres meint –
auch das gilt’s zu kapieren!
Prokrustes nämlich hatte dick
es hinter beiden Ohren
und nützte den Zwei-Betten-Trick –
wer reinfiel, war verloren.
Ob in dem großen Bett gestreckt,
ob kurzgehackt im kleinen,
sind letztlich alle sie verreckt
beim Schindwerk, dem gemeinen.
Nur seht, wie’s heut’ in ihrem Reich
Prokrustesjünger treiben:
Sie machen gleichfalls alle gleich,
dass selbst sie gleicher bleiben!
Doch Brüssel ist nicht Attika –
denn wenn wir noch so schäumen,
es ist nun mal kein Theseus da,
um endlich aufzuräumen…
Pannonicus