Osama zog einst aus als Geck,
beseelt von Glaubenslehren,
und werkte erst einmal als Zeck
im Pelz des roten Bären.
Von Reagan und dem Vize Bush
gab’s reichlich Geld und Segen,
denn ein Dschihad am Hindukusch
kam damals sehr gelegen.
Doch so ist der gerufne Geist
auf den Geschmack gekommen
und hat dann andre Ziele dreist
aufs fromme Korn genommen.
In Afrika, in Übersee,
im Abendlande detto
und in Nahost wie eh und je
empfahl sich sein Libretto.
Ein Glück war’s für den zweiten Bush,
verblaßte dank Bin Laden
ja stets der eigne Bombenpfusch,
und Dritten blieb der Schaden.
Ganz ähnlich kommen wunderbar
heut’ andre über Runden –
und wenn’s wo nicht Osama war,
war’s wenigst gut erfunden!
Seit langem lebt er nun versteckt –
vielleicht auch lebt er nimmer,
was manche aber noch mehr schreckt,
denn sowas wäre schlimmer:
Womit soll künftig man den Fleck
auf eigner Weste decken,
an wem nur säubert man den Dreck
vom eignen krummen Stecken?
Sogar Gaddafis Intellekt
– das Land geht grad kapores –
hat jüngst den Vielzweckschreck entdeckt
als Stifter aller Zores!
Doch ob im Paradies bereits,
ob noch in Erdenschwere,
Bin Laden sieht’s wohl seinerseits
als Ausdruck höchster Ehre...
Pannonicus