„Wer hat noch nicht, wer will noch mal“ -
man drängt darauf dramatisch,
und dran ist diesmal Portugal,
denn nur wer nimmt, ist sozial
und wahrhaft demokratisch.
„Wer will noch mal, wer hat noch nicht“ -
in diesen bangen Tagen
gilt unbedingte Nehme-Pflicht
für jeden klammen Euro-Wicht,
und mag er noch so zagen.
Mit „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“
gehn folglich Selbstbemüher
am Ende ganz von selbst bankrott -
Europa ist ja, sapperlot,
kein Christen-Klub wie früher!
Drum kann auch weiter ungestört
man aus dem Vollen schöpfen
und schöpft, wie’s eben sich gehört
nach dem Rezept, auf das man schwört,
getrost aus fremden Töpfen.
Man setzt sie fort, die Wunderkur
zur Wahrung einer Währung,
denn Kernstück dieser Leitkultur
ist Glaube an die Quadratur
der freien Wertvermehrung.
Wer mithilft bei dem Ausverkauf,
den preist man als Gerechten,
doch regt sich einer drüber auf,
so nimmt die Feme ihren Lauf
und wirft ihn zu den Schlechten!
Nur leider wird der Kleine Mann
erst dann das Spiel durchschauen,
wenn um Papier mit Nullen dran
er praktisch nix mehr kaufen kann -
mißbraucht war sein Vertrauen.
Und während ihn die Wut verzehrt,
weil seine Träume enden,
sind manche andre wohlgenährt
am Ziel, denn alles was von Wert,
ist nun in ihren Händen!
(Nach der Beglückung Irlands muß nun auch Portugal seinem Glück zustimmen. Und wer kommt dann dran?)