Man hört’s und fragt sich, Kim-Jong-Wer?
Doch selbst in seinem Lande
hat niemand ihn gekannt bisher,
und das ist keine Schande.
Denn was von wem zu wissen sei,
beschließt in jedem Falle
zunächst einmal die Staatspartei,
und dann erst wissen’s alle.
Den Opa und den Papa schon
hat eifrig man gepriesen
und jetzt besingt man auch den Sohn,
der würdig sich erwiesen.
Der ist tatsächlich genial:
Selbst ohne hart zu lernen,
war gleich er nämlich General,
zudem noch mit vier Sternen!
Ein Regiment für Sohnemann
und golddurchwirkte Tressen,
kaum daß er aufrecht gehen kann -
das klingt bekannt indessen.
Und Gründen einer Dynastie
ist zeitlos als Bestreben,
dergleichen hat’s ja irgendwie
allüberall gegeben.
An Staatsform oder gar Doktrin
kann’s folglich nirgends liegen -
die biegt man locker her und hin,
zur Not mit Bürgerkriegen.
Nur wie mag dieses Phänomen
sich sonst erklären lassen?
Wahrscheinlich gibt’s dafür ein Gen,
und das muß eben passen!
Pannonicus