Wenn’s um Herkunft ging, sprach gerne
einst gehoben man vom Blut,
heut’ sind schlicht im Zellenkerne
Gene für dergleichen gut.
Über diese werden alle
in der Schule schon belehrt -
was sich nicht in jedem Falle
dann auch als Gewinn bewährt.
Denn wie ist’s nun mit den Genen,
gibt’s die oder gibt’s die nicht?
Wer kann locker sie erwähnen,
wann ist Gen-Verschweigen Pflicht?
Gene und die Theoreme,
die nicht jedermann versteht,
bringen nämlich leicht Probleme,
wenn’s um manche Gene geht!
Diese darf man zwar beweisen
in New York und Tel Aviv
doch das Spiel mit heißem Eisen
läuft für andre sichtlich schief.
Umgekehrt ließ wer behende
forschen, wie’s mit Hitler war,
und er schloß dabei am Ende
auch auf solche Gene gar!
Kürzlich erst war das zu lesen,
grad im Sommerloch zudem,
der Verfasser dieser Thesen
kriegte aber kein Problem.
Nun, ob diese oder jene,
offenbar ist irgendwie
das Gerede über Gene
eine Art von Lotterie...
Pannonicus
(Zur Aufregung über Thilo Sarrazin. Als Reaktion auf das Buch von Schlomo Sand „Wie das jüdische Volk erfunden wurde“ haben Wissenschafter in New York und in Israel Untersuchungen publiziert, die beweisen sollen, daß die heutigen Juden doch gemeinsame Vorfahren hatten. Ein Belgier wiederum versuchte nachzuweisen, daß auch Hitler jüdische Gene hatte.)