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Die Finanzmärkte und die soziale Hängematte

 Geschimpft wird ja viel über die Finanzmärkte in den letzten Monaten. Auch ich schimpfe oft über die Finanzmärkte. Aber nicht aus den üblichen Gründen (von wegen Spekulanten, Gier etc.) sondern ich schimpfe, weil die Finanzmärkte eigentlich schlafen und viel zu lethargisch sind.

Finanzmärkte sind eben nicht effizient. Denn sie reagieren zum letztmöglichen Zeitpunkt. Eben wie eine Schafherde.

Wie sonst konnten die Marktteilnehmer übersehen, was in Griechenland abging? Erst zum Ende verkaufte jeder seine griechischen Anleihen. Die Finanzmärkte „HAETTEN“ eine wichtige Funktion auszuüben. Sie tun es aber in aller Regel viel zu spät.

Weshalb? Weil wir, die in der Finanzbranche arbeiten, alle Sklaven irgendeiner Benchmark sind. Obwohl wir unser privates Geld in gewisse Dinge auf keinen Fall investieren würden, sind institutionelle Marktteilnehmer (sogenannte „Spekulanten“ wie Banken, Versicherungen, Pensionskassen, Fondsgesellschaften) aufgrund wöchtentlicher, ja oft täglicher Performance- und Benchmarkmessung gezwungen, beinahe nichtverzinste Anleihen zu kaufen um aus dem Ruder gelaufene Staaten zu finanzieren. Diese Performancemessung ist aber von den Kunden gewollt.

Was ich damit sagen will? Lesen Sie sich bitte diesen Artikel der FAZ durch. Ich wünschte mir, die Finanzmärkte würden Staaten mit solch überbordenen Sozialsystemen bestrafen und nicht mit noch niedrigeren Zinsen belohnen. Das führt nämlich genau in die Katastrophe. Die Politiker sehen weniger Reformbedarf aufgrund geringerer Zinslast. So lange, bis nichts mehr geht.

Dieser Artikel bezieht sich nur auf Deutschland, aber ich bin überzeugt, dass im intransparenten österreichischen Sozialsystem ganz ähnliche Zustände herrschen. Und die Probleme, über welche die Schweizer schimpfen, möchte man in Deutschland und Österreich gerne haben.

Capricorn ist Pseudonym eines aus Österreich stammenden Wirtschaftsexperten, der nach Stationen in New York, London und Frankfurt heute in der Zürcher Bankenbranche tätig ist.

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