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Josef Pröll hat der Gesamtschule ein klare Absage erteilt. Gut, aber sehr spät.
Kein Zweifel, dass die klare Festlegung des ÖVP-Obmanns auf ein Nein zur Gesamtschule und ein (freilich noch nicht präzisiertes) Ja zur Lösung der vielen tatsächlichen Schulprobleme lobenswert ist. Dennoch bleibt die Frage: warum hat er dafür so lange gebraucht? Hat er wirklich erst des klaren Votums aus Hamburg gebraucht, damit auch Josef Pröll erkennt, was bürgerliche Wähler wollen? Warum nur ist die ÖVP in allen gesellschaftspolitischen Fragen in den letzten Jahren so wenig trittfest (siehe auch ihr selbstbeschädigendes Ja zur Schwulenehe)? Warum können Möchtgern-Zeitgeister aus der Steiermark und ein Möchtegern-Sozialdemokrat aus der Wirtschaftskammer beim Schulthema monatelang den Ton angaben, warum kann ein hochrangiger schwarzer Schulfunktionär verkünden, dass die Gesamtschule logischerweise auch ein Aus für die Privatschulen bedeutet, ohne dass die ÖVP da am nächsten Tag energisch Klartext spricht? Es ist ja verständlich, dass ein Finanzminister/Vizekanzler/Parteiobmann wenig Zeit hat, und der zwischen allen möglichen Gesetzesentwürfen, der Wirtschafts- und Medienpolitik herumschwimmende Klubobmann auch nicht. Aber wenigstens ein Generalsekretär sollte neben Wadlbeißereien schon die Zeit finden, endlich herauszufinden, was bürgerliche, konservative und christlich orientierte Wähler wollen.