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Paul Kirchhof ist der meistzitierte Gesellschaftswissenschaftler im deutschen Sprachraum. Das hat eine elektronische Auswertung durch die Zeitschrift „Cicero“ ergeben. Jetzt war er fünf Tage in Österreich und ist bei zahlreichen Veranstaltungen aufgetreten. Wer aber hat Kirchhof für uninteressant eingeschätzt und ihn zumindest bisher total totgeschwiegen? Natürlich der ORF mit all seinen Programmen.
Obwohl Kirchhof einer der wichtigsten Vordenker der künftigen deutschen Regierung ist. Obwohl er sowohl ökonomisch wie auch juristisch wie auch gesellschaftspolitisch einer der spannendsten Köpfe Deutschlands ist, an den in Österreich niemand auch nur annähernd heranreicht. Obwohl soeben mit „Das Maß der Gerechtigkeit“ ein wichtiges neues Buch von ihm auf den Markt gekommen ist.
Offen bleibt nur eines: Ist dieses Ignorieren Folge des dumpfen Provinzialismus aller für ORF-Informationsprogramme Verantwortlichen? Oder ist das einfach Konsequenz der Tatsache, dass Kirchhof ein wertkonservativer Ordoliberaler ist, dass er nicht ins rot-grüne Einheitsdenken des Staatssenders passt, dass er einst von Gerhard Schröder im Wahlkampf als „der Professor aus Heidelberg“ lächerlich gemacht worden ist, als er von Angela Merkel als Finanzminister vorgesehen war?
Wenn man sieht, welche geistigen Dünnbrettbohrer aus Politik-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaft im ORF regelmäßig einen Auftritt bekommen, dann dürften wohl beide Aspekte wirksam werden. Daher in Kürze in einem weiteren Eintrag mehr über die interessantesten Thesen Kirchhofs, die ich in den letzten Stunden gleich bei vier verschiedenen Gelegenheiten sammeln konnte.